Der EHC und das Status-Quo-Spiel gegen Mannheim
München - Der Himmel für die Fans des EHC Red Bull München, er klingt nicht nach Harfenmusik. Sondern nach Rock, konkret: nach "Rockin' all over the world". Der Hit von Status Quo ist der Torsong des EHC bei seinen Heimspielen im Olympia-Eisstadion, 43 Mal ging er in dieser Saison schon an.
Hoher Besuch: Status Quo live zu Gast
Am Sonntag soll er nach Vorstellung der Fans wieder gleich mehrfach aus den Boxen dringen. Dann hat der EHC um 16.30 Uhr die Adler Mannheim zum Spitzenspiel zu Gast. Was die Herren der EHC-Abteilung Attacke zum Toreschießen zusätzlich animieren dürfte: Die Rocker von Status Quo selbst sind zu Gast im Stadion und werfen das Ehrenbully ein!
Es ist das Status-Quo-Spiel. Und das gilt auch für den Charakter dieser Partie. Erster gegen Zweiter (Stand: vor den Freitagsspielen). Zwei Teams, die sich seit Jahren als direkte Kontrahenten um die Vormachtstellung in der Deutschen Eishockey Liga DEL verstehen, die in den direkten Duellen die letzten Körner reinwerfen, um ja an jenem Tag der Bessere zu sein. Schon in der Hauptrunde: jedes Mal ein gefühltes Endspiel.
Mannheim: schärfster Rivale!
Mannheim ist Münchens schärfster Rivale. Gegen niemand sonst in der DEL hat der EHC eine negative Bilanz. Doch schwierige Spiele auf seine Seite zu biegen, das hat der EHC gerade heraus. Bestes Beispiel: das Wild-West-Duell am Donnerstagabend in Wolfsburg.
Der EHC dehnte bei den Grizzlys, nach Mannheim traditionell der zweitunbequemste Gegner, seine Siegesserie auf neun Partien aus. Viel hatte aber nicht gefehlt und sie wäre am Donnerstagabend gerissen - und das trotz einer 2:0-Führung nach nur 64 Sekunden. Frederik Tiffels und Yasin Ehliz hatten getroffen. Doch Wolfsburg glich durch Luis Schinko und DEL-Toptorjäger Darren Archibald noch im ersten Drittel aus - und so meinte Verteidiger Maksymilian Szuber später - "hat uns im zweiten Drittel ein bisschen überrannt".
Atemberaubende 20 Sekunden
Zwei Gegentoren binnen zwanzig Sekunden durch Spencer Machacek und Laurin Braun folgte das 2:5. Typus: Eigentor (gibt es im Eishockey in der Statistik nicht, Torschütze darum erneut Braun). Danach hatte Mathias Niederberger, Münchens Nationaltorhüter mit dem Spitznamen "Die Krake", Feierabend. Ein seltenes Bild, in diesem Fall aber wie die Trompete zum Morgenappell.
Der EHC spielte plötzlich wie verwandelt. Vertreter Danny aus den Birken bekam in den restlichen 24 Minuten sowie der fünfminütigen Verlängerung nur noch vier Schüsschen auf sein Tor. Ja, Verlängerung - denn der EHC kam gegen die Wolfsburger tatsächlich noch zurück. Szuber lobte die "brutale offensive Stärke" seiner Truppe.
Szuber schießt den Sieg
Maximilian Kastner traf vor der zweiten Pause per Powerplay-Abstauber. In den Schlussminuten - Trainer Don Jackson hatte aus den Birken für einen zusätzlichen Feldspieler geopfert - stellten Austin Ortega und Zach Redmond zum Ausgleich. Im Penaltyschießen hielt aus den Birken die Grizzly-Versuche - und Szuber schoss dann zum Sieg ein.
Während Wolfsburg in den vergangenen fünf Spielen viermal im Schlussdrittel eine Führung verspielte, lässt sich für den EHC festhalten: Siegesserie ausgebaut, Tabellenführung zementiert. Quasi alles szuber.
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