Ab Sonntag: EHC Red Bull München lässt sich als Serienfinalist feiern
München - Don Jackson saß da und schaute leicht verlegen auf seine Hände, als er gefragt wurde, was er denn besser machen würde als alle anderen, dass er nun mit den EHC Red Bull München nun bereits um seinen siebten DEL-Titel kämpfen konnte.
"Vielleicht bete ich mehr", sagte der Münchner Trainer nach dem 2:1-Sieg nach Verlängerung seiner Mannschaft im fünften Spiel der Halbfinal-Serie gegen die Eisbären Berlin, die dem EHC die Endspielteilnahme. Dann lächelte er süffisant.
Klar ist: Jackson hat eine besondere Beziehung zum Eishockey-Gott. Wo er anheuert, ist Erfolg. Sechs Titel mit den Eisbären, bisher einen mit dem EHC. Dazwischen noch die österreichische Meisterschaft mit dem EC Red Bull Salzburg. Und jetzt eben die nächste Chance.
Ab Sonntag (16:45 Uhr, Sport.1) geht es in der Endspielserie entweder gegen die Nürnberg Ice Tigers oder die Wolfsburg Grizzlys, die die Halbfinale-Serie mit 3:2 anführen. Bremerhaven in vier Spielen im Viertelfinale ausgeschaltet, die Eisbären in fünf Partie in der Runde der letzten Vier.
Es sieht so einfach aus. Doch Jackson legt Einspruch ein. "Es war ein hoher Berg, den wir heute besteigen mussten. Aber am Ende haben wir unser Ziel erreicht, die Berliner haben uns aber wirklich alles abverlangt. Es war eine sehr enge, eine sehr intensive Serie", erklärte der 60-jährige Amerikaner, der seinen Spielern zur Belohnung zwei Tage frei gab: "Und es ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass man nach einer Meisterschaft in der nächsten Saison wieder im Finale steht."
Der EHC, die Serienfinalisten. "Es ist schon geil, dass wir wieder im Endspiel sind", erklärte Nationalstürmer Frank Mauer, der mit einem unwiderstehlichen Sololauf den 1:1-Ausgleich erzielt hatte, "wir haben etwas erreicht, wofür uns fast alle anderen Teams beneiden. Aber wir sind auch noch lange nicht fertig. Wir wollen schon noch mehr."
Vier Siege noch trennen den EHC davon, die Mission Titelverteidigung, die bereits vor dem Saisonstart als Ziel ausgerufen worden war, mit einem großen Erledigt-Haken zu versehen. "Egal, wer am Ende unser Gegner sein wird, wir werden für sie bereit sein", meinte Mauer weiter, "wenn wir unsere Möglichkeiten ausschöpfen, dann wissen wir, dass wir für jedes Team unglaublich schwer zu schlagen sind. Aber man sollte sich immer in Demut üben."
Einer, der sicher nie die Diplomatenschule besucht hat, formuliert es griffiger: Liga-Raubein Steve Pinizzotto, der mit seiner Härte, seiner Fähigkeit, den Gegner zu provozieren ein großer Faktor im EHC-Spiel ist: "Uns interessiert überhaupt nicht, wer auf der der anderen Seite des Eises steht. Wir schauen nur auf uns, kümmern uns nur um uns. Damit sind wir immer gut gefahren. So wird es bleiben."
Das Selbstverständnis eines Champions. "Wir haben wieder diesen absoluten Willen", sagte Goalie Danny aus den Birken, der ein Garant fürs Weiterkommen war. Ein Wille, den es nicht mal erschüttern kann, wenn die Partie durch einen Feueralarm unterbrochen und die Halle evakuiert werden muss.
Klar ist: Ein Feuermelder in der Südkurve war eingeschlagen worden. Eigentlich soll so ein Alarm nach AZ-Informationen bei Eventveranstaltungen erst an die Brandschutzbeauftragten in der Halle gehen, die dann entscheiden. Doch in diesem Fall wurde eine Durchsage vom Band aktiviert, die auch nicht angehalten werden konnte.
Genau dies soll aber bei größeren Publikumsveranstaltungen eigentlich nicht passieren. Es war der einzige (sirenenhafte) Misston dieses Finaleinzugstages.
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