Durch die Höllentalklamm: Tagestour am Fuße der Zugspitze

Höllental, Knappenhäuser und Hufpleitenjoch – eine wunderschöne und äußerst abwechslungsreiche Tages-Rundtour für die ganze Familie.
Thomas Bergmann |
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Das Abenteuer Höllentalklamm kann beginnen.
Thomas Bergmann 3 Das Abenteuer Höllentalklamm kann beginnen.
Bis zur Höllentalangerhütte ist der Hammersbach ein ständiger Begleiter.
Thomas Bergmann 3 Bis zur Höllentalangerhütte ist der Hammersbach ein ständiger Begleiter.
Der perfekte Rastplatz: Hupfleitenjoch mit Blick auf die Zugspitze.
Thomas Bergmann 3 Der perfekte Rastplatz: Hupfleitenjoch mit Blick auf die Zugspitze.

Natürlich fängt der frühe Vogel den Wurm. Aber bei einer kinderfreundlichen Gehzeit von 5-6 Stunden kann man mit dieser Rundtour auch am frühen Vormittag beginnen.

Um 9 Uhr starten wir bei perfektem Wetter mit den drei Jungs Paul (8 Jahre), Lenny (9 Jahre) und Emil (13 Jahre). Die erste Etappe beginnt am Parkplatz Hammersbach und führt nach kurzer Zeit durch einen schönen Laubwald.

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Zunächst geht's nah am rauschenden Bach entlang, dann steigt es über einige Kehren gemütlich an bis zur Höllentaleingangshütte (1.045 m). Diese wirkt, als hätte man sie an die Felswand getackert und dann noch eine kleine Terrasse drangenagelt. Nach der ersten Wanderstunde genehmigen wir uns in der urigen Stube unsere erste Pause. Die erste von vielen weiteren.

Direkt nach der Höllentaleingangshütte beginnt die zweite Etappe. Hier lohnt sich auf jeden Fall noch ein kurzer Abstecher in das kleine Bergarbeiter-Museum. Vor allem die Kinder staunen darüber, wie die Bergmänner vor über 100 Jahren gearbeitet haben.

Jetzt beginnt das Spektakel: enge Felswände, Brücken, Holzwege, Tunnels, ein laut tobender Wildbach mit unzähligen Wasserfällen und eingeklemmten Baumstämmen und Schneeblöcken. Auch an heißen Tagen empfiehlt sich ein Langarm-Shirt und eine Regenjacke mit Kapuze. Denn das Wasser rauscht nicht nur unten vorbei, es tropft auch ständig von oben. Die Klamm ist zwar durchgehend mit einem Geländer gesichert, aber dennoch ist an einigen Stellen etwas Vorsicht geboten. Der schmale Weg ist teilweise glitschig. Nach einer dreiviertel Stunde erreichen wir das Ende der Klamm. Der Hammersbach wird wieder breiter und ruhiger. Und er lädt zu einer weiteren kurzen Pause auf großen, abgeschliffenen Felsbrocken ein. Der perfekte Spielplatz für die Kinder. Überall sind die Spuren des ehemaligen Kraftwerks zu sehen.

Panorama und Kaiserschmarrn

Doch auch die nächste Pause ist nur etwa 20 Minuten entfernt: Die neue Höllentalangerhütte (1.387 m). Der Baustil ist Geschmackssache, das Essen teuer und der Service nicht wirklich toll. Aber der Blick von der Terrasse ist atemberaubend. Über ein schönes Hochtal, das links und rechts von imposanten Felswänden eingerahmt ist, schaut man direkt auf die Zugspitze. Man kann sogar den derzeit höchstgelegenen deutschen Baukran auf dem Gipfel erkennen. Den Kindern ist es egal, der frische Kaiserschmarrn und der Almdudler sind viel wichtiger.

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Direkt hinter der Höllentalangerhütte zweigt links der Weg zur nächsten Etappe ab: der Aufstieg zu den Knappenhäusern. Nachdem wir den dichten Wald hinter uns gelassen haben, schlängelt sich der schmale Pfad direkt an der Felswand entlang. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier von Vorteil. Wer möchte, kann sich auch an den zahlreichen Stahlseilen festhalten. Auf jeden Fall sollten die Kinder nah an der Bergseite laufen. Nach einer knappen Stunden erreichen wir die „Knappen“-Häuser (1.527 m). Nicht nur den drei Jungs stellt sich die Frage, wer wohl auf die Idee gekommen ist, an dieser Stelle Häuser zu errichten. Und warum es hier keine Bewirtung gibt. Denn der Ausblick auf die Zugspitze und den gegenüberliegenden Waxenstein ist sagenhaft und rechtfertigt auf jeden Fall eine weitere Pause!

Der Endspurt

Die vierte Etappe führt uns stetig bergauf. Durch Gräben und Serpentinen schlängelt sich der Weg aufs Hupfleitenjoch (1.750 m). Der höchste Punkt der heutigen Wanderung und ein weiterer, perfekter Ort für eine Rast mit tollen Ausblicken. Über uns fährt die Seilbahn Richtung Osterfelderkopf. Wir schauen nach oben, die Menschen in der Gondel winken nach unten. Ab jetzt geht es wieder leicht bergab. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir das Kreuzeckhaus. Auf eine weitere Pause verzichten wir und fahren direkt mit der Kreuzeckbahn nach unten ins Tal. Den Kindern wird beim Blick ins Tal langsam klar, dass sie eine ganze Menge Kilo- und Höhenmeter zurückgelegt haben. Respekt! Unten angekommen geht es Richtung Westen in wenigen Minuten über eine große Wiese zurück zum Parkplatz Hammersbach.

  • Rundwanderung Höllental – Knappenhäuser – Hupfleitenjoch - Kreuzeckbahn
  • Dauer 5-6 Stunden (je nach Anzahl der Pausen)
  • Ideal für Kinder ab 7 Jahren, etwas Kondition kann nicht schaden
  • An manchen Stellen sollte man trittsicher sein
  • Besondere Ausrüstung braucht man nicht. Eine Regenjacke mit Kapuze für die Klamm kann nicht schaden
  • Da die Knappenhäuser nicht bewirtschaftet sind, empfiehlt sich ein kleiner Vorrat an Getränken und Vesper
  • Die Talfahrt mit der Kreuzeckbahn kostet 46,00 EUR (Familienpreis).
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