Das war's: Top-Eishockey ohne Hamburg Freezers

Die Hamburg Freezers sind Geschichte. Der DEL-Verein hat endgültig entschieden, keine Lizenz zu beantragen. Der US-Besitzer ließ sich auch von den großen Spendenbereitschaft der Anhänger nicht umstimmen.
Hamburg - Das Aus des Eishockey-Erstligisten Hamburg Freezers nach einem beeindruckenden Rettungsversuch hat Trauer und Entsetzen ausgelöst.
"Wir sind einfach nur unfassbar sprachlos und traurig", teilte Freezers-Mannschaftskapitän Christoph Schubert mit, der als Initiator an der Spitze der Spendenaktion stand.
Unmittelbar vor Ablauf der Frist zur Lizenzbeantragung hatte der amerikanische Eigentümer Anschutz Entertainment Group (AG) Dienstagnacht die negative Entscheidung durch seinen Klub-Geschäftsführer verkünden lassen.
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"Wir werden keine Lizenz für die kommende Saison beantragen. Es tut mir unendlich leid", sagte Uwe Frommhold kurz vor Mitternacht. Damit löst sich die Spielbetriebs-GmbH auf, die Profis müssen sich neue Vereine suchen.
"Wir werden Euch und Eure großartigen Fans vermissen", schreibt der DEL-Konkurrent Ice Tigers aus Nürnberg via Twitter. "Freezers sein ist eine Lebenseinstellung und endet nicht, weil irgendwer das sagt", betonte Hockey-Doppel-Olympiasieger Moritz Fürste, der zu den Organisatoren des Rettungsversuchs zählte.
Hamburg Freezers beantragen keine DEL-Lizenz für die Saison 2016/17. t.co
— Hamburg Freezers (@HH_Freezers) 24. Mai 2016
Bei der Spendenaktion im Internet kamen 532 582 Euro zusammen. Mit weiteren Zuwendungen von Firmen sollen nach Angaben Schuberts mehr als eine Million Euro gesammelt worden sein. Das Geld reichte jedoch nicht.
Respekt vor @Christoph @schuby13, wie er als Hamburg Freezers-Kapitän um seinen Klub kämpft. Ich drücke die Daumen! t.co
— Thomas Müller (@esmuellert_) 23. Mai 2016
"Leider haben wir keinen strategischen Partner gefunden, der die Freezers übernimmt und AEG von der Aufgabe befreit hätte, zwei Teams in einer Liga zu betreiben", ließ AEG-Europa-Präsident Tom Miserendino in einer Pressemitteilung verkünden.
AEG zeigte sich überrascht von der Spendenbereitschaft der Freezers-Sympathisanten. "Die Resonanz des Crowdfundings und die finanzielle Unterstützung aus der Hamburger Wirtschaft waren wirklich erstaunlich. Jedoch selbst mit dieser Unterstützung wäre das Team immer noch mit einer erheblichen Unterdeckung des Budgets in die nächste Saison gegangen, die wir allein hätten tragen müssen", sagte Miserendino.
Dazu sei AEG nicht mehr bereit. Wer in der DEL den Platz der Freezers einnimmt, ist noch nicht klar. Der Liga-Verband will auf jeden Fall mit 14 Vereinen spielen. Ein Bewerber ist Freezers Kooperationspartner Fischtown Pinguins aus Bremerhaven.