Sonnencreme-Test 2017:Der große Sonnenschutz-Check - Testsieger von Aldi
Die Stiftung Warentest hat zur Urlaubssaison Sonnenschutzmittel getestet. Das Ergebnis ist größtenteils positiv – bis auf eine entscheidende, laut Testern, irreführende Angabe.
Berlin/München – Sommerzeit ist Urlaubszeit! Ob am Meer, in den Bergen oder auf Balkonien – wer auf den begehrten braunen Urlaubs-Hautton nicht verzichten will, setzt sich der prallen Sonne aus. Was viele unterschätzen: Die menschliche Haut kann sich (ungebräunt) nur durchschnittlich 20 Minuten selbst vor direkter Sonneneinstrahlung schützen, bevor sie rot wird, also beginnt, zu verbrennen. Diese sogenannte Eigenschutzzeit variiert je nach Hauttyp. Sehr helle Haut kann schon ab 5 Minuten verbrennen, sehr dunkle Haut hält bis zu 30 Minuten durch.
Alles, was darüber hinausgeht, ist ungesund und steigert das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Am Wasser, in den Tropen oder im Gebirge kann die Eigenschutzzeit, je nach Hauttyp, stark verringert sein.
Hautkrebs - was sind die Ursachen, wie kann man ihn erkennen?
Wer auf Sonnencreme verzichtet, erhöht das Risiko an Hautkrebs zu erkranken, der Krebsart, die am häufigsten in Deutschland auftritt. Hautkrebs wird tatsächlich hauptsächlich durch zu viel UV-Strahlung durch Aufenthalte in der Sonne oder Solariumbesuche hervorgerufen. Rund 260.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich an Hautkrebs.
Hautkrebs kann jedoch relativ früh und eindeutig diagnostiziert werden. Bei früher Erkennung ist er auch gut behandelbar. Beim Arztbesuch ist also eine Vorsorgeuntersuchung nie verkehrt. Ein sogenanntes Hautkrebs-Screening wird alle zwei Jahre von der Krankenkasse übernommen.
Damit Verbraucher auch zum richtigen Sonnenschutz greifen, hat die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift "test" (Ausgabe 7/2017) 19 Sonnencremes und -sprays mit den hohen Lichtschutzfaktoren 30 und 50 unter die Lupe genommen, die vor allem für Kinder und Menschen mit heller Haut unverzichtbar sind.
Getestet wurde unter anderem, ob der angegebene Schutzfaktor eingehalten wird, wie gut die Creme mit Feuchtigkeit angereichert ist, ob sie sich gut auftragen lässt, gut einzieht und ein angenehmes Hautgefühl hinterlässt. Die Ergebnisse und einige wichtige Fakten zum Thema Sonnenbaden gibt's hier!
Welche Sonnencreme schützt wie gut - die Ergebnisse von Stiftung Warentest
Insgesamt schnitten im aktuellen Test 18 von 19 Sonnencremes mit "gut" oder "sehr gut" ab. Dass ein guter Sonnenschutz nicht zwingend eine Frage des Preises ist, zeigt, dass die Testsieger allesamt im Discounter oder im Supermarkt zu haben sind.
Testsieger sind die Produkte "Ombra Sonnenmilch" (Aldi), Ombia Sonnenmilch" (Aldi Süd), "Soi Sonnenspray" (Real) und "Sun Ozon Sonnenmilch classic" (Rossmann) - alle mit Lichtschutzfaktor 30. Die Testsieger kosten zwischen 1,20 Euro und 1,75 Euro pro Flasche.
Eine, ebenfalls relativ günstige, Sonnenmilch schneidet im Test aus einem kuriosen Grund nur befriedigend ab. Bei ihr wiesen die Tester statt des angegebenen Lichtschutzfaktors von 30 einen von mehr als 100 nach! Gesundheitsschädlich ist das zwar nicht, trotzdem sollten sich Verbraucher auf die Angaben auf den Produktverpackungen verlassen können. Der mehr als dreimal so hohe Wert spreche laut Stiftung Warentest für mangelhafte Qualitätskontrolle.
Achtung vor dem "wasserfest"-Versprechen
Zwar schützen alle 19 getesteten Sonnenschutzmittel gut vor UV-Strahlung, jedoch haben einige die, laut Stiftung Warentest, irreführende Angabe "wasserfest". Denn diese Angabe bedeutet nicht, dass der Sonnenschutz nicht abwaschbar ist!
Selbst wenn nach dem Planschen nur noch die Hälfte des Sonnenschutzes gegeben ist, darf sich eine Creme "wasserfest" nennen. Heißt: Egal wo und wie lange – kam die Haut mit Wasser in Berührung, sollte auf jeden Fall neu eingecremt werden.
Sonnenschutz: LF, LSF, SPF - was bedeuten die Abkürzungen?
Alle drei Abkürzungen stehen für den Lichtschutzfaktor. LF oder LSF ist die deutsche Abkürzung. SPF steht für die amerikanische Einheit "Sun Protection Factor".
Der Lichtschutzfaktor gibt das Vielfache der Eigenschutzzeit an. Ein Lichtschutzfaktor 50 bedeutet beispielsweise, dass die haut 50 mal länger in der Sonne sein kann, ohne zu verbrennen, als ohne Sonnenschutz. Der amerikanische SPF ist aber nahezu doppelt so hoch, wie der LSF. Heißt: Ein SPF von 30 entspricht beispielsweise einem LSF von 15.
UV-A und UV-B - was ist der Unterschied?
Es gibt zwei verschiedene Arten von UV-Strahlung. Die UV-A-Strahlung und die UV-B-Strahlung.
Der Sonnenschutzfaktor einer Sonnencreme bezieht sich ausschließlich auf die kurzwelligere UV-B-Strahlung (290 – 320 nm). Die UV-A-Strahlung (320 – 400 nm) hat zwar weniger Energie, ist jedoch auch schädlich für die Haut und dringt in tiefere Hautschichten ein. Die meisten Sonnencremes beinhalten auch UV-A-Filter. Das ist durch ein kreisrundes UV-A-Logo auf der Tube/Flasche gekennzeichnet.
Wie viel Sonnencreme muss aufgetragen werden?
Der vom Hersteller angegebene Lichtschutzfaktor besteht bei einer Menge von zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut. Wird das Mittel dünner aufgetragen – was häufig der Fall ist - ist der Lichtschutz dementsprechend kleiner. Also immer großzügig eincremen, die weiße Färbung verschwindet, sobald die Creme eingezogen ist.
Übrigens: Noch mehr Sonnencreme als nötig erhöht nicht den Lichtschutzfaktor und damit nicht die Dauer des risikolosen Sonnenbades. Mehr, als auf der Packung steht, kann nicht erreicht werden. Dann sollte ein schattiges Plätzchen aufgesucht werden.
Werde ich auch mit Sonnencreme braun?
Dass Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor Bräune verhindert, ist der weitverbreitetste Irrtum in Sachen Sonnenbaden. Im Gegenteil: der Lichtschutzfaktor verhindert, dass die Haut beim Bräunen geschädigt wird und sorgt sogar für eine länger anhaltende und gesund verteilte Bräune. Außerdem bewahrt die Creme die Haut vorm Austrocknen. Die Haut erscheint dadurch jünger und reiner.
Die AZ wünscht eine angenehme und hoffentlich gesunde Zeit in der Sommersonne!
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