So schützen Sie Ihre Tiere vor der Hitze
Die Zunge rollt sich aus, das Maul steht offen und das Hecheln geht los – dem Hund ist heiß. Die Vierbeiner gehören zu jenen Tierarten, die ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen regulieren können. Deshalb sind sie im Sommer auf die Hilfe von Menschen angewiesen, mahnt der Deutsche Tierschutzbund.
Hunde sollten bei Hitze zum Abkühlen ins Wasser
Trinken und Abkühlen: Sowohl Hunde als auch Katzen brauchen vermehrt Wasser. Das heißt: Die Trinknäpfe regelmäßig auffüllen oder mehrere aufstellen, empfehlen die Tierschützer. Nicht nur Menschen kühlen sich bei Hitze gerne im Wasser ab. Für Hunde eignen sich etwa Hundepools oder andere Wasserstellen.
Auch ein kühles Handtuch als Unterlage könne schon ein wenig helfen, sagt der Tierarzt René Dörfelt von der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München der AZ. Aber: "Was man nicht machen sollte, ist ein kühles Handtuch drüberzulegen." So komme es zum Hitzestau.

Auf Schatten und Uhrzeit achten: Auf Abkühlung im Wasser verzichten die meisten Katzen lieber. Der Tierschutzbund empfiehlt daher, Freigängerkatzen nach wie vor zur gewohnten Zeit ins Freie ziehen zu lassen, da sich diese in der Regel eigenständig schattige Plätze suchen. Sie ziehen es vor, ihre Streifzüge auf die kühleren Abend- und Nachtstunden zu verlegen.
Auch Hundehalter sollten ihre Gassirunden auf die frühen Morgen- oder Abendstunden legen und die Mittagshitze meiden, rät Dörfelt. Besonders, wenn der eigene Hund eine kurze Nase habe, etwa Boxer und Französische Bulldoggen.
Polizei rufen bei Hunden im Auto
Hunde niemals im Auto zurücklassen: Das ist auch ein absolutes No-Go, wenn das Fenster geöffnet ist. Die Tierschützer warnen, dass innerhalb weniger Minuten die Temperaturen im Inneren auf lebensgefährliche 50 Grad oder mehr ansteigen können.
Wer einen Hund allein in einem fremden Auto entdeckt, sollte die Polizei rufen und mit ihr das weitere Vorgehen besprechen. Achtung: Direkt die Scheibe einzuschlagen, könnte womöglich als Sachbeschädigung gewertet werden.
Wasserstellen im Garten: In Hitzeperioden trocknen Pfützen und Bäche aus – Wildtiere wie Igel, Eichhörnchen oder Vögel kommen deshalb schwerer an Wasser. Der Tierschutzbund rät deshalb, flache Wasserschalen im eigenen Garten oder auf dem Balkon aufzustellen. Außerdem hilfreich: viele Pflanzen, die Schatten spenden.
LMU-Tierarzt: "Bei Überhitzung mit kaltem Wasser überkippen"
Bei Überhitzung schnell handeln: Wenn der Hund ununterbrochen hechelt, stark speichelt, kratzende Geräusche von sich gibt, rote Schleimhäute hat und generell unruhig ist, sind das laut Dörfelt klare Anzeichen dafür, dass dem Tier zu heiß ist.

"Es ist sinnvoll, den Hund runterzukühlen, das heißt, mit kaltem Wasser zu überkippen oder kurz im nächsten Bach oder Teich einzutunken", rät der LMU-Tierarzt. Das müsse möglichst schnell gehen. Komme das Tier im Anschluss nicht in wenigen Minuten zur Ruhe und hechele weiter, dann müsse ein Arzt aufgesucht werden, sagt Dörfelt.
Gute Nachrichten für alle Katzenhalter: "Wir haben sehr selten Hitzschlag bei Katzen." Sie seien deutlich hitzetoleranter. Trotzdem sollten Menschen mit Dachgeschosswohnungen achtgeben: Hecheln sei auch bei Katzen ein Anzeichen dafür, dass ihnen zu heiß ist. Sie müssen dann schnellstmöglich aus der warmen Umgebung raus.