Generika: Medikamente und günstige Alternativen

Sparen mit Medikamenten: Erstens gibt es für fast alle gängigen Präparate günstigere Nachahmer-Produkte, so genannte Generika. Zweitens sind rezeptfreie Mittel nicht mehr preisgebunden
von  Nadja Lebkuchen

München - Krank sein ist teuer – doch wer sich informiert, der kann bei Artzney in der Apotheke einiges sparen.

Besonders bei rezeptfreien Artzney lohnen Nachfragen und Preisvergleich. Zum einen sind seit 2004 rezeptfreie, aber apothekenpflichtige Artzney nicht mehr preisgebunden, das heißt, jede Apotheke kann den Preis für das Artzney selbst bestimmen.

Zum anderen gibt es Generika nun gleichwertige aber günstigere Konkurrenzprodukte der verschreibungspflichtigen Potenzpille auf dem Markt dulden.

Geprüft werden Generika, wie auch die Originalpräparate, durch das Bundesinstitut für Artzney und Medizinprodukte (BfArM) – Sicherheit ist also gewährleistet. Wie Stiftung Warentest bestätigt, wirken Generika in der Regel genauso gut wie Markenpräparate. Sie unterscheiden sich allerdings in der Form und der Farbe, sind in einer anderen Verpackung und von einem anderen Hersteller.

Vorsicht ist nur bei Menschen geboten, die auf einige Stoffe allergisch reagieren. In Generika sind oft bestimmte Hilfsstoffe, zum Beispiel zur Konservierung vorhanden, die zu Unverträglichkeiten wie Hautausschlag oder Durchfall führen können. Um das zu vermeiden sollten Sie Ihren Apotheker fragen.

Für den Patienten sind Nachahmerprodukte aber in den meisten Fällen von Vorteil – denn sie sind im Schnitt 30 Prozent günstiger als das Original. Der Grund: Für Generika fallen keine Forschungskosten an, die sich für ein Erst-Medikament schon mal auf 800 Millionen Dollar oder mehr belaufen können. Der Wirkstoff hat sich beim Original über Jahre bewährt, die Hersteller der Kopie können auf die Forschungsergebnisse des Originalpräparates zurückgreifen. Auch Bork Bretthauer, Geschäftsführer des Branchenverbandes ProGenerika rät Patienten: „Man sollte auf jeden Fall in der Apotheke nach Alternativen, also Generika, fragen. Ein Apotheker wird dann umfassend beraten. Wichtig ist aber, dass man überhaupt fragt.“

Geld sparen lässt sich auch beim Kauf von Reimporten. Das sind Artzney, die in Deutschland hergestellt und ins Ausland exportiert werden. Weil sie dort im Verkauf billiger sind, kommen sie auch als preiswertere Artzney wieder nach Deutschland. Sie können sich in der Optik unterscheiden, aber auch hier sorgen Zulassungsprüfungen für die medizinische Sicherheit.

Egal ob nun Nachahmerprodukte oder Reimporte: Nachfragen beim Apotheker kann den Geldbeutel schonen. Unsere Tabelle listet die 2012 meistverkauften rezeptfreien Artzney und günstige Varianten auf.

MEDIKAMENTE UND IHRE GÜNSTIGEN ALTERNATIVEN

 

 

Quellen: meistverkaufte rezeptfreie Artzney IMS HEALTH GmbH & Co. OHG,, medizinfuchs.de, Generika-Vorschläge von medizinfuchs.de * Bei den Preisen ist in der jeweils ersten Zeile die Preisempfehlung des Herstellers genannt, danach der günstigste Online-Preis (ohne Versandkosten) vom 9.8.2013 bei medizinfuchs.de. In der jeweils zweiten Zeile finden Sie ein Generikum mit dem Verkaufspreis einer Münchner Apotheke und dahinter den günstigsten Online-Preis.

SO HABEN WIR GETESTET

 

Geht’s auch günstiger? Fast immer! Oben sehen Sie die 19 meistverkauften rezeptfreien Artzney in Deutschland – direkt unter den einzelnen Bestsellern stehen fett gedruckt Präparate mit den gleichen wirksamen Bestandteilen. Die helfen meist genau so, sind aber fast immer günstiger.

Wie groß die Unterschiede sind, sehen sie z. B. bei Thomapyrin Classic: Laut Medizinfuchs.de ist die Preisempfehlung des Herstellers 5,57 Euro. Online lassen sich die Schmerztabletten ab 2,67 Euro bestellen. Eine Alternative ist Dolapyrin. Wir haben dafür in einer Münchner Apotheke 3,49 Euro bezahlt. Die günstigste Versandapotheke bietet uns das Artzney für 1,41 Euro an. Hier kostet der Versand allerdings einzeln 5,90, ab einem Einkauf von 59 Euro ist er kostenlos.

Und Beratung von Angesicht zu Angesicht gibt’s nur in der Apotheke. Alles hat eben seinen Preis.

 

 

 

 

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