Shopping, Sale, Schnäppchen: Wo München günstig ist

Vielen Menschen wird ihre Stadt zu teuer. Eine neue Broschüre soll Münchnern mit wenig Geld helfen: Tipps zu kostenlosen und verbilligten Angeboten von Einkaufen bis Freizeit.
Christian Pfaffinger |
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Vielen Menschen wird ihre Stadt zu teuer. Eine neue Broschüre soll Münchnern mit wenig Geld helfen: Sie gibt Tipps zu kostenlosen und verbilligten Angeboten von Einkaufen bis Freizeit

MÜNCHEN - Wer in dieser Stadt lebt, braucht mehr Geld als anderswo. Das schöne Leben in München ist teuer. Für viele: zu teuer.

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„In München gibt es über 200000 Menschen, die arm oder von Armut bedroht sind“, sagt Bürgermeisterin Christine Strobl. Vor allem Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und Familien mit Kindern seien bedroht. „Aber auch diese Menschen sollen sich das Leben in München leisten können.“ Wie das geht, zeigt eine neue Broschüre des Sozialreferats.

„Günstiger leben in München“ heißt das Büchlein, das es kostenlos zum Beispiel in der Stadt-Information im Rathaus gibt. Auf gut 100 Seiten gibt es Auskunft über Beratungstellen, rechtliche Infos und kostenlose oder günstige Angebote – von Essen und Einkaufen über das Wohnen bis hin zur Freizeit.

So bekommen Münchner mit geringem Einkommen beispielsweise den „München Pass“. Mit dem erhalten sie nicht nur Preisnachlässe im Museum, Theater oder Schwimmbad, sondern auch auf MVV-Fahrkarten oder nicht verschreibungspflichtige Artzney.

Die Broschüre zeigt, wo man teure Waren wie Kleidung günstiger bekommt, etwa in Gebrauchtwarenhäusern, Flohmärkten, Kleiderkammern oder in Tauschbörsen. Auch Geräte wie Werkzeuge kann man sich günstig ausleihen.

Oftmals werden dort nicht nur Waren ausgetauscht und verliehen, sondern auch Dienstleitungen. Zum Beispiel, wenn im Haushalt etwas kaputt geht und man es nicht selbst reparieren kann. Dann gibt es Handwerksdienste für Menschen mit wenig Geld. Günstige Angebote bestehen auch für Telefon, Internet, Bus- oder Bahnfahrten.

Ein ganzes Kapitel informiert über günstige Freizeitangebote von Kultur über Ausflüge bis hin zu Sport. Natürlich wird dabei besonders auf Angebote für Kinder geachtet. Ein Schnäppchen-Ratgeber für Sparfüchse und Geizkragen soll „Günstiger leben in München“ nicht sein, das zeigen die Kapitel zu lebenswichtigen Bedürfnissen. Der Ratgeber zeigt, wo Menschen ohne Krankenversicherung medizinische Hilfe bekommen und wo es in der Stadt Essenstafeln gibt (auch für Tiere).

Natürlich gibt es Tipps, mit denen jeder sparen kann – etwa Tauschbörsen. Aber: „Die Zielgruppe sind finanziell schwache Mitmenschen, die auf die Vergünstigungen angewiesen sind“, sagt Bürgermeisterin Christine Strobl. „Das sind jedoch nicht nur die Ärmsten. Viele wissen gar nicht, was ihnen zusteht.“ Deshalb informiert die Broschüre auch über gesetzliche Ansprüche und weist auf Beratungsangebote hin. „Weil es oft eine individuelle Lösung braucht, zeigt das Buch, wo man sich Tipps holen kann“, sagt Christine Strobl.

Die neue Broschüre des Spzialreferats macht München nicht billiger, aber sie zeigt: günstiger geht.

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"Ohne diese Hilfe geht es nicht"

Wie eine alleinerziehende Mutter mit wenig Geld zurecht kommt

 

Elena Müller (Name geändert) muss kämpfen, damit ihr das Geld für ein Leben in München reicht. Die 35-Jährige ist seit fünf Jahren verwitwet und erzieht ihre beiden kleinen Kinder allein. Sie arbeitet halbtags und stockt ihr Einkommen mit Arbeitslosengeld auf. Trotzdem ist das Geld oft knapp. „Ohne diese Angebote würde es nicht gehen“, sagt sie und meint die Tipps aus der Broschüre „Günstiger leben in München“.

Bisher musste Elena Müller sich die Hilfsangebote selbst erfragen oder in einer älteren, weniger umfangreichen Broschüre suchen: „In diesem Ratgeber finde ich jetzt alles, was ich brauche.“ Elena Müller hat Geldsorgen – und die Übersicht über ihre finanziellen Probleme verloren. Deshalb lässt sie sich von einer kostenlosen Haushaltsberatung helfen.

Auch für die psychischen Leiden, die mit ihrer Not kamen, hat sie eine günstige Hilfe bei einem sozialen Verein gefunden. „Es gibt für alles eine Lösung, man muss sie nur finden“, sagt sie. „Für mich ist es enorm wichtig zu wissen, wo ich zum Beispiel gebrauchte Fahrräder oder handwerkliche Hilfe bekomme.“ Denn Elena Müller muss nicht nur für sich, sondern auch für ihre Kinder sorgen.

Dazu gehört auch die Freizeit. „Mit dem München Pass kann ich mit meinen Kindern auch mal ins Schwimmbad gehen. Ich kann es mir nicht leisten, in Urlaub zu fahren, aber mit dem Ferienpass kann ich meinen Kindern trotzdem Spaß bieten.“

 



 

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