Diabetes: Auch diese Promis sind betroffen

Die Krankheit Diabetes steht im Mittelpunkt des heutigen Weltgesundheitstages. Auch viele Hollywood Schauspieler, Sportler und Politiker leiden an der Zuckerkrankheit. Sehen Sie in unserer Bilderstrecke, wie die Stars mit ihrer Krankheit umgehen.
dpa/az |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Schauspielerin Halle Berry: Im Alter von 23 Jahren wird bei ihr ein Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Seit sie einmal in ein diabetisches Koma fiel, engagiert sich Halle Berry ehrenamtlich in der Juvenile Diabetes Association.
dpa 15 Schauspielerin Halle Berry: Im Alter von 23 Jahren wird bei ihr ein Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Seit sie einmal in ein diabetisches Koma fiel, engagiert sich Halle Berry ehrenamtlich in der Juvenile Diabetes Association.
Schauspieler Tom Hanks: Er leidet an Diabetes Typ 2, trotzdem fühlt er sich durch die Krankheit nicht eingeschränkt. Einem Magazin erzählte er: "Es wird erst wirklich gefährlich, wenn du ihn nicht erkennst und unbehandelt lässt. Und die Konsequenz für mich ist, dass ich die entsprechenden medizinischen Maßnahmen treffe und bei meiner Ernährung inzwischen besser aufpasse. Leider habe ich da in jungen Jahren gesündigt. Sonst hätte ich dieses Problem gar nicht."
dpa 15 Schauspieler Tom Hanks: Er leidet an Diabetes Typ 2, trotzdem fühlt er sich durch die Krankheit nicht eingeschränkt. Einem Magazin erzählte er: "Es wird erst wirklich gefährlich, wenn du ihn nicht erkennst und unbehandelt lässt. Und die Konsequenz für mich ist, dass ich die entsprechenden medizinischen Maßnahmen treffe und bei meiner Ernährung inzwischen besser aufpasse. Leider habe ich da in jungen Jahren gesündigt. Sonst hätte ich dieses Problem gar nicht."
Friseur Udo Walz: Inge Meysel machte Walz darauf aufmerksam, dass er Diabetes haben könnte - und sie hatte recht. Seit 15 Jahren lebt der Promi-Friseur, der auch Angela Merkel die Haare schneidet, mit der Krankheit.
dpa 15 Friseur Udo Walz: Inge Meysel machte Walz darauf aufmerksam, dass er Diabetes haben könnte - und sie hatte recht. Seit 15 Jahren lebt der Promi-Friseur, der auch Angela Merkel die Haare schneidet, mit der Krankheit.
Hella von Sinnen: Die 55-jährige leidet an Diabetes Typ II, muss auf manche Nascherei verzichten.
dpa 15 Hella von Sinnen: Die 55-jährige leidet an Diabetes Typ II, muss auf manche Nascherei verzichten.
Profiboxer Muhammad Ali: Nach seiner Karriere erkrankte Cassius Clay an Parkinson und Diabetes.
dpa 15 Profiboxer Muhammad Ali: Nach seiner Karriere erkrankte Cassius Clay an Parkinson und Diabetes.
Fußballspieler Diego Maradona: Auf Drogenexzesse des einstigen Weltstars folgt ein Herzinfarkt, 2004 wird er mit Lungenentzündung, Herzschwäche, Atemnot und Diabetes in eine Klinik in Buenos Aires eingeliefert.
dpa 15 Fußballspieler Diego Maradona: Auf Drogenexzesse des einstigen Weltstars folgt ein Herzinfarkt, 2004 wird er mit Lungenentzündung, Herzschwäche, Atemnot und Diabetes in eine Klinik in Buenos Aires eingeliefert.
Matthias Steiner: Es war einen Tag vor seinem 18. Geburtstag, als der Olympiasieger die Diagnose bekam: Diabetes Typ 1. Die Mediziner rieten ihm dringend, seine Karriere als Gewichtheber zu beenden. "Dickköpfig wie ich bin, wollte ich mich aber keineswegs damit abfinden," erzählte er.
dpa 15 Matthias Steiner: Es war einen Tag vor seinem 18. Geburtstag, als der Olympiasieger die Diagnose bekam: Diabetes Typ 1. Die Mediziner rieten ihm dringend, seine Karriere als Gewichtheber zu beenden. "Dickköpfig wie ich bin, wollte ich mich aber keineswegs damit abfinden," erzählte er.
Regisseur George Lucas (Star Wars) hat einen Typ-2- Diabetes. Über seine Erkrankung ist wenig bekannt.
dpa 15 Regisseur George Lucas (Star Wars) hat einen Typ-2- Diabetes. Über seine Erkrankung ist wenig bekannt.
Soul-Guru Barry White: Die Soul-Legende starb 2003 an Nierenversagen in Folge des Diabetes. Er musste regelmäßig zur Dialyse und wartete bis zuletzt vergeblich auf eine Spenderniere.
dpa 15 Soul-Guru Barry White: Die Soul-Legende starb 2003 an Nierenversagen in Folge des Diabetes. Er musste regelmäßig zur Dialyse und wartete bis zuletzt vergeblich auf eine Spenderniere.
Neil Young: Die Kindheit des kanadischen Rockstars war geprägt durch Krankheiten wie Diabetes, Epilepsie und einer Polioinfektion.
dpa 15 Neil Young: Die Kindheit des kanadischen Rockstars war geprägt durch Krankheiten wie Diabetes, Epilepsie und einer Polioinfektion.
Schauspielerin Judy Winter: Die Theaterschauspielerin und Marlene-Dietrich-Darstellerin engagiert sich für den Erhalt von Diabetes-Einrichtungen.
dpa 15 Schauspielerin Judy Winter: Die Theaterschauspielerin und Marlene-Dietrich-Darstellerin engagiert sich für den Erhalt von Diabetes-Einrichtungen.
Michael J. Fox: Einer der kleinsten, aber zugleich erfolgreichsten Hollywoodschauspieler erkrankte an Parkinson und Diabetes.
dpa 15 Michael J. Fox: Einer der kleinsten, aber zugleich erfolgreichsten Hollywoodschauspieler erkrankte an Parkinson und Diabetes.
Politiker Franz-Josef Strauß: Schon 1972 wird bei dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Strauß hatte Übergewicht und litt an Bluthochdruck. Hinzu kam häufiger Alkoholgenuss und viel Stress. Strauß starb 1988 an den Folgen eines Herzinfarkts, der durch Diabetes begünstigt gewesen sein könnte.
dpa 15 Politiker Franz-Josef Strauß: Schon 1972 wird bei dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Strauß hatte Übergewicht und litt an Bluthochdruck. Hinzu kam häufiger Alkoholgenuss und viel Stress. Strauß starb 1988 an den Folgen eines Herzinfarkts, der durch Diabetes begünstigt gewesen sein könnte.
Nick Jonas: Im Alter von 13 Jahren wurde bei dem heute 23-jährigen Sänger der Band Jonas Brothers Diabetes festgestellt. Der 23-Jährige bekam es bei seiner Diagnose damals, erstmal mit der Angst zutun: „Es war unheimlich. Der erste Schritt war, so viel wie möglich zu lernen; über Kohlehydrate und Zuckeraufnahme und wie das mein Level beeinflussen würde."
dpa 15 Nick Jonas: Im Alter von 13 Jahren wurde bei dem heute 23-jährigen Sänger der Band Jonas Brothers Diabetes festgestellt. Der 23-Jährige bekam es bei seiner Diagnose damals, erstmal mit der Angst zutun: „Es war unheimlich. Der erste Schritt war, so viel wie möglich zu lernen; über Kohlehydrate und Zuckeraufnahme und wie das mein Level beeinflussen würde."
Angelina Jolie: Die Schauspielerin litt unter Schwangerschafts-Diabetes. Diese Form der Zuckerkrankheit entsteht während der Schwangerschaft und verschwindet in der Regel wieder nach der Geburt des Kindes. Übergewicht, ein Alter über 30 Jahre sowie Vorbelastungen in der Familie zählen als Risikofaktoren. Meistens bekommt man Schwangerschafts-Diabetes durch eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung in den Griff.
dpa 15 Angelina Jolie: Die Schauspielerin litt unter Schwangerschafts-Diabetes. Diese Form der Zuckerkrankheit entsteht während der Schwangerschaft und verschwindet in der Regel wieder nach der Geburt des Kindes. Übergewicht, ein Alter über 30 Jahre sowie Vorbelastungen in der Familie zählen als Risikofaktoren. Meistens bekommt man Schwangerschafts-Diabetes durch eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung in den Griff.

Berlin - Halle Berry, Tom Hanks, Udo Walz und noch viele mehr – sie alle sind nicht nur erfolgreich, sondern leiden auch an Diabetes, umgangssprachlich Zuckerkrankheit genannt. Nach aktuellen Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es inzwischen mehr als 420 Millionen Diabetiker weltweit. Das sind etwa viermal so viele wie noch 1980 (108 Millionen). Der Anteil an der erwachsenen Bevölkerung ist im Jahr 2012 global von 4,7 Prozent auf 8,5 Prozent gestiegen.

Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April, soll deshalb besonders der Kampf gegen Diabetes im Mittelpunkt stehen. Und das völlig zu Recht. Denn die Organisation teilte in ihrem ersten globalen Diabetes-Bericht mit, dass spätestens 2030 Diabetes sogar zu den sieben häufigsten Todesursachen weltweit gehören könnte.

 

Jährlich 300.000 Neuerkrankungen in Deutschland

 

Auch in Deutschland erkranken laut Deutscher Diabetes Gesellschaft (DDG) jedes Jahr rund 300.000 Menschen an der Stoffwechselkrankheit, allerdings ist die Dunkelziffer groß. Bis zu zwei Millionen Menschen wissen nach aktuellen DDG-Schätzungen noch nicht einmal von ihrer Erkrankung.

Dabei ist Diabetes, laut WHO-Generaldirektorin Margaret Chan, längst nicht mehr nur ein Problem reicher Länder, sondern in Regionen mit mittleren und geringeren Einkommen stark auf dem Vormarsch. Denn 80 Prozent der weltweit 1,2 Millionen Menschen, die an den Folgen einer Diabetes-Erkrankung sterben, kommen aus Entwicklungsländern.

Lesen Sie auch: Video - Wie gesund kann man sich ernähren?

 

Betroffen sind vor allem übergewichtige Kinder

 

Die Verbreitung des bewegungsarmen, aber kalorienreichen westlichen Lebensstils gilt als Mitursache, dass in Entwicklungs- und Schwellenländern vor allem immer mehr Kinder übergewichtig und fettleibig sind. Zu dicke Kinder mit erhöhtem Risiko für Typ-2-Diabetes seien auch in Deutschland ein Problem, sagt der Mediziner Thomas Bobbert, der die endokrinologische Tagesklinik der Charité leitet.

"Die Lebensmittelindustrie trägt eine gehörige Mitschuld am weltweiten Anstieg von Diabetes Typ 2", sagt Verbraucherschützer Oliver Huizinga von Foodwatch. Mit kindgerechter Werbung für Junkfood, Süßigkeiten und Softdrinks müsse Schluss sein. "90 Prozent der Lebensmittel, die mit Comics und Spielzeugbeigaben an Kinder vermarktet werden, sind zu süß, zu fettig, zu salzig."

Lesen Sie hier: Faszien trainieren - In wenigen Minuten beweglicher und fitter

 

"Gesunde, energiearme Ernährung sollte günstiger sein"

 

Auch die Politik trage wie bei Zigaretten Verantwortung, sagte DDG-Vizepräsident Dirk Müller-Wieland. Er begrüßt deshalb die von der britischen Regierung angekündigte Einführung einer Zuckersteuer für Softdrink-Unternehmen - in mehreren anderen Ländern, auch in der EU, gibt es solche Modelle schon. Höchste Zeit auch für Deutschland nachzuziehen, meint die DDG: "Gesunde, energiearme Ernährung sollte günstiger sein als ungesunde, energiereiche", so Müller-Wieland.

Doch sind es allein die Kaufentscheidungen, die zuckerkrank machen? Was ist gut, was böse? Diese Frage stelle sich heutzutage nicht mehr, betont Silvia Schönfuss. "Wir verbieten nichts. Was verboten ist, gewinnt an Reiz und wird heimlich gegessen." Sie betont: Die Dosis macht das Gift.

Auch Mediziner Bobbert will bei fettleibigen Kindern nicht pauschal falsches Verhalten anprangern: "Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, die sollen einfach mal nur FDH (Friss-die-Hälfte) machen." Ungünstige Ernährung und mangelnde Bewegung sei "mit Sicherheit ein großes Problem", aber auch die Veranlagung spiele eine wesentliche Rolle.

Lesen Sie hier: Sport für Unsportliche, Anfänger und Wiedereinsteiger

 

Sind Diabetiker selbst Schuld?

 

Waren die Eltern Typ-2-Diabetiker, sei das eines Tages auch beim Kind sehr wahrscheinlich. Ob früher oder später im Leben lasse sich aber durch den Lebensstil beeinflussen, sagt Bobbert. Mit Diabetes ist ein Stigma verbunden, beobachten Mitarbeiter der Ambulanz: Betroffene bekommen oftmals Kommentare wie "Haste dir angefressen" zu hören und trauen sich deshalb nicht, in der Öffentlichkeit Insulin zu spritzen.

Auch Typ-1-Diabetikern werde oft eine Mitschuld an ihrer Krankheit unterstellt. Dabei kann die Bauchspeicheldrüse bei dieser Form das Hormon Insulin ein Leben lang nicht produzieren. Bei Typ 1 sind Insulin-Spritzen die Standardtherapie, erläutert Bobbert.

Bei Typ 2 werde zunächst an Veränderungen des Lebensstils gefeilt: Betroffene führen zum Beispiel ein Ernährungstagebuch und schildern Fachleuten ihre Einkaufs- und Kochgewohnheiten. Hinzu kämen dann Tabletten, um den Blutzucker zu kontrollieren. "Erst wenn das nicht mehr klappt, ist man auch bei Typ 2 beim Insulin", so Bobbert. Diabetes Typ 2 wird nach Angaben der DDG im Schnitt erst zehn Jahre nach Ausbruch bemerkt. Denn der Blutzucker steigt dabei kaum merklich an.

Lesen Sie auch: Diabetes: Das Kreuz mit den Kohlenhydraten

 

Hohe Kosten für Sozialkassen und viel Leid

 

Wenn Diabetes diagnostiziert wird, dann wegen typischer Begleit- und Folgeprobleme. Dazu zählen koronare Herzerkrankungen, chronische Wunden, Nierenversagen sowie Sehbeschwerden. Solche Konsequenzen drohen auch der Vielzahl der nicht optimal eingestellten Patienten, deren Blutzucker nicht unter Kontrolle ist.

Das bedeutet nicht nur höhere Kosten für die Sozialkassen, sondern auch viel Leid: 50.000 Mal pro Jahr wird Betroffenen nach Zahlen der DDG in Deutschland ein Fuß amputiert, 2000 Diabetiker erblinden und 2300 müssen zur Dialyse.

Dass die chronische Krankheit und ihre Folgen vor allem in ärmeren Ländern tödlich verlaufen, liegt an den mangelhaften Gesundheitssystemen vieler Staaten. "Die Vielzahl der Diabetes-Todesopfer in Entwicklungsländern wirft ein Schlaglicht auf ein zentrales Problem der Entwicklungsfinanzierung: Es wird zu wenig in die Gesundheitssysteme armer Länder investiert", erklärt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung.

<%LINK type="Artikel" text="<strong>Lesen Sie hier auch: Blut ist der "Schlüssel zu Ihrer Heilung"</strong>" target="_blank" id="534002" %>

 

Deutschland: 23.000 Todesfälle 2014

 

Demnach greifen Diagnose, Therapie und Beratung längst nicht so ineinander wie in den deutschen Spezialambulanzen. Doch auch in der Bundesrepublik gehen Tausende Todesfälle auf Diabetes zurück: Rund 23.000 waren es allein 2014, vor allem bei Patienten über 70. Dabei ist der weitaus verbreitetere Typ 2, im Gegensatz zu der seltenen Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1, oft vermeidbar.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.