Zwei Tage nach seinem Tod: Münchens OB Dieter Reiter verabschiedet sich von Elmar Wepper

Der Tod kam plötzlich. Elmar Wepper (†79) brach einfach zusammen. Er hat mit seiner Ehefrau Anita jahrelang skandalfrei in Planegg im Würmtal gelebt, war bei Festen und Veranstaltungen in München stets ein gerngesehener Gast. Und einer, der bei den Menschen einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Freunde, Bewunderer und Wegbegleiter trauern um den Schauspieler und Bruder von Fritz Wepper. Die AZ hat Reaktionen eingeholt und zusammengetragen.
Elmar Wepper ist tot: Dieter Reiter spricht Witwe Anita sein Beileid aus
Zwei Tage nach Elmar Weppers Ableben hat sich jetzt auch Münchens OB Dieter Reiter (65, SPD) zu Wort gemeldet: "Wie nur wenige lebte er bayerische Authentizität, ohne jemals Gefahr zu laufen, volkstümelnd oder klischeehaft zu sein. (...) Ohne sich in den Vordergrund zu drängen, strahlte er eine große Präsenz aus." Der Oberbürgermeister spricht Weppers Ehefrau Anita sein herzliches Beileid aus: "Ich wünsche Ihnen, liebe Frau Wepper, und allen Angehörigen, dass Ihnen die Erinnerung an die gemeinsamen Jahre die Kraft gibt, Ihre Trauer zu überwinden, und Sie Trost aus dem gemeinsam Erlebten schöpfen können. Elmar Wepper hat sich in die Herzen vieler Münchnerinnen und Münchner gespielt und auch die Landeshauptstadt München wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren."

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) hat wenige Stunde nach Bekanntwerden von Weppers Tod reagiert: "Elmar Wepper war ein bayerisches Multitalent, er hat die Herzen der Menschen bewegt. Er war ein bayerischer Schauspieler im allerbesten Sinne, einer, dem es immer gelang, unsere Heimat in Film und Fernsehen echt und unaufgesetzt zu verkörpern. Bayern wird ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren."
Uschi Glas und Elmar Wepper waren mehr als nur Kollegen
Schauspielerin Uschi Glas (79) hat mit keinem anderen Kollegen mehr Drehtage verbracht als mit Elmar Wepper (u. a. "Unsere schönsten Jahre", "Zwei Münchner in Hamburg"). Zu RTL sagte sie: "Elmar Wepper war nicht nur ein Lieblingskollege von mir, sondern auch ein echter Freund. Ich kann es nicht fassen und bin sehr traurig."
Friedrich Ani trauert in der AZ um Elmar Wepper
Der Münchner Bestseller-Autor Friedrich Ani (64, "Tabor Süden") sagt zur AZ: "Zu Elmar Wepper fiel mir immer, wenn ich ihn traf, der alte Ausdruck 'herzensgut' ein. Ein Mensch ohne Dünkel und Attitüden. Er kam und war anwesend, ein Zuhörer, von Neugier und Respekt geprägt. Vielleicht war der Ort, an dem er sich am wenigstens wohlfühlte, der Mittelpunkt. Meine Frau Ina Jung und ich durften – als Autorenteam des Films 'Das unsichtbare Mädchen', in dem er eine grandiose Hauptrolle spielte – mehrmals etliche Stunden mit ihm verbringen. Es war, als wären wir seit langem einander vertraut gewesen. Wenn er mich Fritz nannte, erschauderte ich jedes Mal ein wenig. Wir haben einen Freund verloren und werden ihn wahnsinnig vermissen.
Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (55) würdigt Weppers soziales Engagement: "Er war eine herausragende Persönlichkeit, die sich vielfältig, intensiv und über viele Jahrzehnte sozial engagiert hat: Für Kinder in der Tabaluga Stiftung, für Krebs-Patientinnen und -patienten in der deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung, für Seniorinnen und Senioren beim Verein Retla. Elmar Wepper hat unsere Gesellschaft menschlicher gemacht. Mit ihm verlieren wir eine Persönlichkeit, die das Wohl seiner Mitmenschen immer in den Vordergrund gestellt hat. Ein wahres Vorbild für uns alle!"
"Feinfühlig und sensibel": Michaela May hat Elmar Wepper "unglaublich geschätzt"
Schauspielerin Michaela May (71) hat mit Elmar Wepper u. a. in der Kultserie "Irgendwie und Sowieso" gespielt. Zu "Bild" sagt sie: "Das ist ein Riesenverlust für mich. Elmar war so ein feinfühliger, sensibler und liebevoller Kollege, Mensch und Schauspieler. Ich habe ihn unglaublich geschätzt."
Fritz Wepper über den Tod seines Bruders: "Für mich und die Familie untröstlich"
Womöglich am härtesten traf Elmars Tod seinen älteren Bruder Fritz Wepper (82). Die beiden waren seit ihrer Kindheit eine verschworene kleine Schicksalsgemeinschaft und sich stets eng verbunden. "Mein einziger Trost ist, dass Elmar nicht leiden musste", sagte Fritz Wepper der "Bild": "Dennoch ist es für mich und die Familie untröstlich. Es ist schwer anzunehmen und momentan nicht in weitere Worte zu fassen. Dieser seelische Verlust ist durch nichts auszugleichen."