Warum Cathy Hummels für ihren Wiesn-Bummel plötzlich hohe Gebühren zahlen muss

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Was Tradition ist und was nicht, darüber wird rund ums größte Volksfest der Welt ja immer gerne diskutiert. Auch wenn es in diesem Fall manchem Traditionsbewahrer schmerzen wird: Nach mittlerweile zehn Auflagen ist auch der "WiesnBummel" von Influencerin Cathy Hummels so etwas wie eine Oktoberfest-Tradition.
Wegen "WiesnBummel": Cathy Hummels muss Gebühr an Stadt bezahlen
Auch heuer beim zehnten Mal zog die Ex-Frau von Mats Hummels wieder viele Prominente an. 250 Gäste bot sie auf, darunter den Rapper Kollegah, die Schauspielerinnen Jenny Elvers, Nina Bott, Simone Ballack und Oliver Pocher.

Das Verhältnis Hummels zur Stadt gilt als gut. Auch in diesem Jahr schaute Ex-Wiesn-Chef und CSU-OB-Kandidat Clemens Baumgärtner (CSU) wieder vorbei, der auf Bildern sehr zufrieden in die Kamera blickt.
Doch der "WiesnBummel" wurde für Cathy Hummels in diesem Jahr (noch) teurer. AZ-Informationen, nach denen die Stadt erstmals eine Gebühr erhoben hat, bestätigt Cathy Hummels auf Anfrage. Die Stadt will auf den Einzelfall nicht näher eingehen, äußert sich aber grundsätzlich zum Erheben von sogenannten Lizenzgebühren. "In den vergangenen Jahren haben Social-Media- und andere Promotion-Aktionen stark zugenommen", heißt es aus der Oktoberfest-Pressestelle. "Im Rahmen unseres Markenprozesses haben wir uns diesem Thema daher verstärkt gewidmet, um auch in diesem Bereich klare Strukturen zu schaffen."

Stadt München will am "WiesnBummel" beteiligt werden
Grundsätzlich sei "die Anfertigung von Aufnahmen für Social Media nicht genehmigungspflichtig. Eine Genehmigungspflicht wäre in der Praxis kaum umsetzbar, da ein großer Teil unserer Gäste in sozialen Netzwerken aktiv ist und schöne Eindrücke von unserem Fest natürlich auch willkommen sind".
Doch der "WiesnBummel" von Cathy Hummels wird offenbar anders bewertet. "Werden mit solchen Aktionen Einnahmen erzielt, ist es unser Ziel, die Marke Oktoberfest über eine Lizenzgebühr angemessen zu beteiligen", so die Pressestelle. Offenbar handelt es sich um eine neue Linie des Hauses, nach AZ-Informationen war unter der Führung von Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner nie die Rede von solchen Gebühren für Influencerinnen gewesen.

Geld verdient werden kann bei solchen Events durch Kooperationen mit wichtigen Marken, die den "WiesnBummel" auch als Werbeplattform nutzen. Und: Cathy Hummels investiert mit ihrem "WiesnBummel" sozusagen auch in sich selbst, um den Aufbau ihrer Marke "Events by CH" zu stärken. Aus der Wiesn-Pressestelle heißt es: "Der gute Name unseres Festes bildet die Grundlage solcher Aktivitäten. Die hierdurch erzielten Mittel fließen zu 100 Prozent in den Markenprozess. Es geht daher nicht um die Generierung von Gewinnen, sondern ausschließlich um den Schutz und die Pflege des guten Rufs des Oktoberfests."
Sonder-Gebühren für Influencer und Co.: Das ist wohl erst der Anfang
Die Stadt kündigt sogar an, dass es in Zukunft wohl noch mehr Influencer und ähnliche Akteure treffen könnte. "Dieses Vorgehen möchten wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen und setzen dabei auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Content-Kreatoren und weiteren Partnern – wie es beispielsweise im Fall von Frau Hummels bereits sehr erfolgreich umgesetzt wurde."
Cathy Hummels selbst übrigens betont ihr gutes Verhältnis zur Stadt, will kein schlechtes Wort verlieren, "Mein 'WiesnBummel' war so erfolgreich wie nie, auch durch die grandiose Unterstützung der Stadt", sagt sie im Gespräch mit der AZ. "Mein 'WiesnBummel' ist mittlerweile eine große Marke und wächst. Eine weitere Zusammenarbeit ist in Planung." Auch sie habe "die Arbeit mit der Stadt als sehr vertrauensvoll empfunden" und freue sich "auf alles Weitere. An die Richtlinie meiner Heimatstadt halte ich mich", betont sie.
Zur Höhe der Zahlung will sie sich überhaupt nicht äußern. Es dürfte sich aber nicht nur um eine symbolische Bearbeitungsgebühr handeln. Wiesn-Insider sprachen gegenüber der AZ von einem "sicher sehr deutlich fünfstelligen Betrag".
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