Uschi Glas: So verletzt sie ihr Sohn

München/Berlin - Am Dienstagabend läuft alles gehörig aus dem Ruder.
Uschi Glas (72) sitzt bei Markus Lanz in der Talkshow, einer Aufzeichnung, redet über ihr Engagement für Kinder, die hungrig in die Schule müssen und ihren Verein „brotZeit e.V.“. Zur selben Zeit irrt ihr ältester Sohn Ben Tewaag (39) durch Berlin, durch sein Leben, wie so oft. Zugedröhnt, berauscht von sich und härteren Sachen. Aufzufallen durch den Absturz – das ist sein aktenkundiger Alltag.
Was diesmal aber anders ist: Wenige Stunden vorher hat der Ex-Moderator, den man trotz seiner fast 40 Jahre immer noch als Problem-Kind bezeichnen muss, auf Facebook einen Kommentar der besonders üblen Sorte von sich gegeben. Pöbelnd kennt man ihn leider – doch die berühmte Schauspiel-Mutter war immer tabu. Bis jetzt. Um 17.37 Uhr wütet er los (O-Ton): „Meine Mutter (aka Uschi Glas) beschäftigt sich seit Jahren mit ihrer „Mission“ (weil sie als Schauspielerin nicht mehr besetzt) „Brotzeit für Kinder“ („helfen“)... während ihr die eigenen Kinder „voll am Arsch vorbei gehen“ Ihr Narzissmus geht über alles und sie hofft „in die Geschichte eingehen“. Uschi Glas „Mutter der Nation“. #FAKE“ Wirre Worte, böse Worte.
Und gewaltige Vorwürfe. Manche Freunde glauben (und hoffen), dass sein Account gehackt wurde. Doch dem ist nicht so.
Ben legt später sogar nach und schreibt: „Ich bin seit Jahren sehr traurig, aber ich lüge, um den Schein zu waren.“
Und: „Ja, ich bin sehr traurig, ich bin Alkoholiker, saß 20 Monate im Knast und ich kenne meine Fehler. Ich schreibe das hier grade, damit die Wahrheit auf den Tisch kommt. Sollte ich das mit „euch“ teilen? Nein. Aber die Wahrheit ist ... „dass ich sie nicht sagen darf seitdem ich 5 bin“.... dann gehst die „bombe jetzt eben hoch“. Manche Freunde, darunter auch seine Ex-Freundin Doreen Dietel („Dahoam is Dahoam“) haben Angst um Ben. Sie postet: „Ich bin leider in München, aber könnte irgendein Berliner Freund unter Euch dies aufklären? Ich mach mir ernsthaft Sorgen und erreiche ihn nicht!“
Eine Aufklärung scheint nicht in Sicht. Auch keine Ausnüchterung.
Die erste größere Straftat begeht der Sohn von Uschi Glas und ihrem Ex, Produzent Bernd Tewaag, 2002 im P1, als er einem Mann Rum über den Kopf gießt und ihn dann anzündet. Zuletzt der Ausraster auf Ibiza um Silvester. Betrunken fährt er gegen eine Leitplanke, schlägt um sich – und gegen Polizeibeamte. In der Klinik droht er: „Ich gehöre zu einer Mafia-Familie und ich bringe euch um, sobald ich rauskomme!“ Beim Rückflug pöbelt er im betrunkenen Zustand herum, fliegt aus dem Flieger.
Jetzt der traurige Tiefpunkt. Seine Mutter möchte sich, wie immer, wenn es um bad Ben geht, nicht öffentlich äußern.
Weil sie ihn beschützen will. Weil sie ihm helfen will. Auch wenn er das anders sieht.