Sexuelle Belästigung relativiert: Promi sorgt in TV-Show für Entsetzen und ignoriert klares Verbot
Dass in einer prominent besetzten Unterhaltungsshow keine sexistischen, homophoben oder rechtsradikalen Kommentare abgegeben werden, sollte für Protagonisten eigentlich selbstverständlich sein. Doch nicht so bei "Das große Promi-Büßen", das aktuell auf ProSieben ausgestrahlt wird. Hier muss der Sender bereits in der ersten Folge eine Warnung an die Kandidaten aussprechen und die Regeln eindeutig erläutern – gegen die nur wenige Sekunden später verstoßen wird.
Regeln bei "Das große Promi-Büßen": Rassistische, sexistische oder homophobe Äußerungen sind verboten
Lisha Savage, Mike Cees, Danni Büchner oder Emmy Russ: Die Teilnehmer von "Das große Promi-Büßen" haben sich bislang in TV-Shows nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Daher erklären die Macher der Show auch in der ersten Episode: "Liebe Promis, das sind die Regeln beim großen Promi-Büßen: Rassistische, sexistische, faschistische sowie homophobe Äußerungen und Handlungen sind zu unterlassen. [...] Bestrafungen gehören zum Format und müssen ausgeführt werden." Soweit so eindeutig – müsste man meinen.

TV-Bauer äußert sich beim "Promi-Büßen" homophob: "Mein Ar*** bleibt Jungfrau"
Nur wenige Augenblicke später wird bereits gegen eine der Vorschriften verstoßen, als "Bauer sucht Frau"-Star Patrick Romer sich über die Formulierung lustig macht. "Homophobe Handlungen sind verboten, gell", witzelt er darüber und äußert sich direkt eindeutig homophob: "Mein Ar*** bleibt Jungfrau!" Auch im Einzelgespräch mit der Redaktion scheint er die Regeln nicht verstanden zu haben und poltert lachend weiter: "Homophobe Handlungen?! Vielleicht näher ich mich noch einem an." Dass es sich dabei um schwulenfeindliche Aussagen handelt, scheint er nicht zu verstehen.
Patrick Romer relativiert sexuelle Belästigung: "Da geht die Welt nicht unter"
Doch das ist nicht der einzige Aussetzer der ersten Folge. Erneut steht Patrick Romer dabei im Mittelpunkt. Als Mitkandidatin Christin Okpara mit Bikini bekleidet an ihm vorbeiläuft, pfeift er ihr hinterher. Bei diesem sogenannten "Catcalling" handelt es sich um verbale sexuelle Belästigung, die in Ländern wie Belgien, Portugal und Frankreich sogar als Straftat gilt. Auch das versteht der TV-Bauer nicht und tönt: "Man kann es auch langsam übertreiben. Das ist doch ein Kompliment." Was die betroffene Promi-Dame von dieser Art von "Kompliment" hält, scheint ihn nicht zu interessieren. "Da geht die Welt nicht unter", lautet sein Fazit zu sexistischen Sprüchen und relativiert seine Aktion mit den Worten: "In Köln pfeifen mir immer die Bauarbeiter hinterher."
Für seine Regelverstöße kassiert Patrick keine Strafe oder gar einen Rauswurf, doch Moderatorin Olivia Jones watscht ihn in seiner persönlichen "Stunde der Schande" verbal ab: "Was stimmt da bei dir nicht? [...] Viel zu viele Menschen glauben an das Recht des Stärkeren, dass sie alles dürfen, was sie können, weil sie ja die Leistungsträger sind. [...] Bei dir hat man den Eindruck, Schwächere sind nur Ballast." Da ist sogar der "Bauer sucht Frau"-Star für einen Moment kleinlaut. Ob er seine Quittung für die beim "Promi-Büßen" getätigten Aussagen bekommen wird, werden die nächsten Folgen zeigen.