Kein Weihnachtswunder bei den Royals: "Bei einer solchen Familie gar nicht möglich"

Tradition, Symbolik und stille Botschaften: Wie jedes Jahr versammelte sich die britische Königsfamilie am ersten Weihnachtstag zum Gottesdienst in Sandringham. Der gemeinsame Kirchgang gehört zu den wichtigsten Terminen im royalen Kalender – gerade nach einem Jahr voller Krisen, Abwesenheiten und Spannungen innerhalb der Familie.
"Und strategisch sowieso": Welche Rolle Prinzessin Kate an Weihnachten in Sandringham spielt
Während König Charles III. und Königin Camilla geschlossen auftreten, fehlen andere weiterhin demonstrativ: Prinz Harry und Herzogin Meghan leben nach wie vor in Kalifornien, Prinz Andrew ist nach den Skandalen der vergangenen Jahre geächtet und verlor sogar seinen Prinzentitel. Umso genauer schauen royale Beobachter auf jedes Detail dieses öffentlichen Auftritts.
"Mehr als eine religiöse Routine"
Warum der Weihnachtsgottesdienst eine so große Bedeutung hat, erklärt Royal-Expertin Charlotte Gräfin von Oeynhausen der AZ: "Dieser Gottesdienst ist weit mehr als eine religiöse Routine. Er hat eine religiöse, politische und symbolische Bedeutung." Gerade in turbulenten Zeiten müsse die Monarchie Stabilität ausstrahlen. "Am wichtigsten ist, dass der Gottesdienst Beständigkeit vermittelt. Die Nähe zum Volk, die Fortführung von Tradition – das alles spielt eine große Rolle." Der Spaziergang zur Kirche, das Winken, die kurzen Gespräche mit Schaulustigen – all das ist bewusst Teil der Inszenierung.

Andrews Töchter Eugenie und Beatrice überraschend dabei
Eugenie und Beatrice sind auch zum diesjährigen Kirchgang gekommen. Die York-Schwestern hatten eine Einladung von König Charles erhalten. Ihr Eltern waren allerdings nicht eingeladen – eine heikle Situation für Eugenie und Beatrice. "Das bringt sie in eine äußerst schwierige Position zwischen familiärer Loyalität und ihren royalen Erwartungen", so die Königshaus-Kennerin.

Korrekt, aber distanziert: Das Verhältnis zu Charles, William und Kate
Das Verhältnis zwischen Andrews Töchtern und dem engeren Königshaus beschreibt die Adels-Expertin nüchtern: korrekt, respektvoll – aber nicht eng. "Sie haben keine aktive Aufgabe innerhalb der Monarchie. Es gibt eine klare Abtrennung zwischen den ‚working Royals‘ und den erweiterten Familienmitgliedern." Auch zu Prinz William und Prinzessin Kate sei das Verhältnis gut, aber nicht besonders vertraut.
Kate: Stütze und Hoffnungsträgerin der Monarchie
Besonders im Fokus der Kameras steht traditionell Prinzessin Kate. Nach einem herausfordernden Jahr hat sie laut von Oeynhausen weiter an Sympathie gewonnen: "Sie hat sich Schritt für Schritt zurückgekämpft, wieder an wichtigen Terminen teilgenommen und wirkte herzlicher und bedachter."
Beim Weihnachtsgottesdienst habe Prinzessin Kate vor allem eine symbolische Rolle: "Sie ist repräsentativ von äußerster Notwendigkeit und strategisch sowieso. Sie ist die zukünftige Queen Consort und damit eine große Stütze für die Monarchie."
Camilla als Stabilitätsfaktor an Charles’ Seite
Auch Königin Camilla sendet beim Kirchgang eine klare Botschaft. "Camilla spiegelt Stabilität aus", sagt die Royal-Expertin. "Sie ist für Charles die wichtigste Stütze." Gemeinsam wolle das Königspaar Geschlossenheit zeigen – genau das, was das Volk sehen und spüren wolle.
Prinz George: Kind bleiben trotz Thronfolge
Mit seinen zwölf Jahren rückt auch Prinz George zunehmend in den Fokus. Muss er schneller erwachsen werden als geplant? "Absolut nicht", betont von Oeynhausen. "Gerade Kate ist es wichtig, dass die Kinder auch Kinder sein dürfen." Erwartet werde lediglich ein ruhiges, korrektes Auftreten – nicht mehr.

Weihnachten bei den Royals: "Wenn für einen Moment Frieden herrschen würde"
Ein echtes Weihnachtswunder für die Royals? Für Charlotte Gräfin von Oeynhausen wäre es Frieden – zumindest symbolisch. "Wenn die Familie komplett zusammenkommen würde und sich als Einheit präsentieren könnte. Und wenn für einen Moment Frieden herrschen würde." Doch realistisch sei das nicht. "Das ist bei einer solchen Familie leider gar nicht möglich, denn diese Familie hat nun mal offizielle Verpflichtungen und öffentliche Rollen mit Verfassungsbedeutung. Für sie gilt institutionelle Stabilität vor familiärer Harmonie. Allein das Thema Meghan und Harry lässt sich so leicht nicht lösen. Ein erzwungenes Zusammenkommen könnte daher mehr schaden als helfen. Frieden auf Abstand wäre schön, aber ist leider im Moment nicht umsetzbar."
Der Weihnachtsgottesdienst in Sandringham zeigt deshalb vor allem eines: Nicht private Nähe, sondern öffentliches Pflichtbewusstsein steht im Mittelpunkt. Gerade in Zeiten, in denen die Monarchie unter besonderer Beobachtung steht.