Richard "Mörtel" Lugner feiert 90. Geburtstag: "Ich wünsche mir eine Frau!"
Er ist Österreichs schillerndster Bau- und Gesellschaftslöwe, sorgt beim Wiener Opernball stets dafür, dass sich alles im Dreivierteltakt um ihn und seine Star-Begleitung (von Sophia Loren bis Pamela Anderson) dreht: Heute wird Richard "Mörtel" Lugner 90.
Nach fünf Ehen ist der vierfache Vater Single, was ihn stört. Aber zum Geburtstag darf man sich ja was wünschen.
AZ: Herr Lugner, was macht die 90 mit Ihnen?
RICHARD LUGNER: Ha! Die Zahl ist mir völlig wurscht. Die 50 hab ich noch respektiert, dann kam die 60, die 70 und es ging einfach weiter. Ich wundere mich selbst, dass ich noch auf der Welt bin.
Wollen Sie die 100 schaffen?
Naja, irgendwann ist es vorbei. Aktuell fühl ich mich gut, bin nur bisserl unterkühlt, deshalb war ich paar Tage auf Sparflamme, um für mein Fest mit 200 Gästen am Samstag in der Wiener Hofburg fit zu sein - die Tierchen kommen ja auch alle.
Richard Lugner und die Tiernamen
Also Ihre Ex-Frauen und -Freundinnen. Womit mir beim Thema wären: Warum machen Sie das?
Was?
Ihrer Liebsten immer einen Tiernamen zu geben - wie Mausi, Wildsau, Goldfisch?
Zufall. Ein Reporter rief vor Jahren an, fragte, mit welchem Käfer ich unterwegs sei. Da nannte ich die Dame Käfer. Bambi wegen der Reh-Augen, Zebra wollte so genannt werden, weil sie daheim viel Zebra-Muster hatte. Ein Zahnarzt schlug mir vor, meine neue Freundin Kolibri zu nennen. Manche Frauen äußern Wünsche, aber jeder Tiername ist respekt- und liebevoll gemeint - nicht beleidigend. Kürzlich war ich im Spital, da fragt mich die Physiotherapeutin: "Und welchen Tiernamen krieg ich heute von Ihnen?" (lacht)

Es ist zu Ihrem Markenzeichen geworden.
Genau, ich komm aus der Nummer nicht mehr raus.
Wie werden Sie von Ihren Frauen genannt? Mörtel?
Mörtel nennt mich niemand, nur die Medien. Eine sagte mal Bärli, das fand ich ganz nett.
Und Schatz?
So hat mich noch keine genannt. Leider. Ich merke gerade, ich hab keinen Spitznamen. Dafür bin ich mit all meinen Exen noch freundschaftlich beinander. Nur mit Spatzi, also der Cathy, meiner letzten Frau, nicht, da ist alles schief gelaufen, was schief laufen kann.

Richard Lugner und die Frauen
Verlieben oder entlieben Sie sich schneller?
Ich bin kein Macho, ich bin gerne treu - und ungern alleine. Deshalb stört mich mein Single-Dasein aktuell sehr. Zum Geburtstag wünsch ich mir eine Frau. Mein Problem ist nur, ich trau mich nicht, Frauen anzusprechen.
Schwer zu glauben.
Doch, wirklich! Als Jugendlicher war ich extrem schüchtern, beruflich konnte ich das ablegen, privat nicht. Mein Fehler. Ich lese sogar regelmäßig diese Partnerschaftshoroskope, in der Hoffnung, dass es mir hilft, zu wissen, an welchem Tag es besser ausschauen könnte.
Wie sollte Ihre nächste Herzdame sein?
Über 40, mindestens.
Könnten Sie sich in eine 90-Jährige verlieben?
Gute Frage. Da wird es wenig Auswahl geben, fürchte ich.
Haben Sie Angst vorm Tod?
Das Thema verdränge ich. Ich verdränge alles Negative, schon immer. Positiv denken, hält jung. Und: eine private Kältekammer.
Eine Art Anti-Sauna?
Einmal in der Woche setze ich mich zwei Minuten in Badehose minus 110 Grad aus. Der Körper wehrt sich gegen's Erfrieren, danach kann ich zwei Treppenstufen auf einmal nehmen - und das mit 90. Toll.
Ihr Opernball-Traumgast?
Lady Gaga. Aber sie ist außerhalb meiner Reichweite. Harry Belafonte war damals mein erster Gast, für umgerechnet 15.000 Euro, ein Schnäppchen aus heutiger Sicht. Aber meine Agentur in L.A. wird mir sieben Damen vorschlagen - und ich werde schon eine an Land ziehen.
Denken Sie über einen Opernball-Ruhestand nach?
Solange ich Spaß hab und tanzen kann - niemals!