Playboy der Boxengasse: Das Geheimnis des Flavio B.

... oder die Erotik der Macht und der Millionen. Nach dem Absturz des Formel-1-Zampanos bleibt eine Frage offen: Was hat die schönsten Frauen der Welt in seine Arme getrieben?
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Der ehemalige Renault-Teamchef Flavio Briatore.
dpa Der ehemalige Renault-Teamchef Flavio Briatore.

... oder die Erotik der Macht und der Millionen. Nach dem Absturz des Formel-1-Zampanos bleibt eine Frage offen: Was hat die schönsten Frauen der Welt in seine Arme getrieben?

Ob er seine blau getönte Sonnenbrille im Bett aufbehält, ist nicht überliefert. Wohl aber, dass er nach einer Liebesnacht Orchideen verschenkt. Michelle Hunziker soll er vorab mit 400 roten Rosen erobert haben. Flavio – in seinen Kreisen „Flav“ genannt – Briatore als Kavalier.

Passt auf Anhieb nicht zu dem weißhaarigen und etwas verruchten Lebemann, der Pin-up-Girls in die Boxengassen einschleuste, in den Rennställen den Rowdy gab und sich mit Macho-Sprüchen aufplusterte: „Ich wechsle die Frauen immer gern, weil ich keine Zeit zu verlieren habe.“ Oder: „Frauen über 32 sind viel zu aggressiv.“

Eher schon passt sein Formel-1-Credo: „Die Millionen TV-Zuschauer zieht bei Live-Übertragungen nicht nur der Rennsport an. Sie wollen Glamour, Stars, Jachten und schöne Frauen sehen – wollen träumen. Und wir müssen ihnen diese Träume verkaufen.“ Keiner steht all die Jahre mehr hinter seinen Worten als er selbst, der Ex-Schumi-Entdecker und spätere Renault-Teamchef. Und offenbar hat er auch Models wie Heidi Klum, Naomi Campbell und Elisabetta Gregoraci, seine Träume verkauft.

Die 23 Jahre jüngere Heidi, deren „reine, schöne Seele“ ihn fasziniert, sagt 2003: „Was zählt sind sein Charisma, er ist supernett, und seine Art – nicht sein Äußeres.“ Un bel uomo, ein schöner Mann, ist der Lehrerssohn aus dem norditalienischen Verzolo nie gewesen. Dafür ein Selfmademan, der als Landvermesser und Skilehrer anfängt und sich – mitunter mit dubiosen Geschäften – in die Society hocharbeitet. Als einer, der vormacht: „Du kannst alles erreichen, wenn du alles dafür tust.“

„Ich kenne die Wahrheit“

„Das beeindruckt Frauen“, sagt Dorothea Böhm, Karriere-Coach und Therapeutin. „Männliche Schönheit ist für Frauen selten ein erotischer Anreiz. Wichtiger sind gesellschaftlicher Stand, Geld, Einfluss, Macht.“ Bei Briatore kommt die Formel 1 dazu. „Die Akzeptanz beim Trendsport der Reichen dabei zu sein, die anderen Groupies ausgestochen zu haben, das ist ein zusätzlicher Kick.“ Wie auch das Marketing. Briatore beherrscht(e) die Kunst, die auch ein Model braucht, sich zu vermarkten. Zu zweit gibt’s doppelte (Paparazzi-)Beachtung und Titelblätter. Sie kriegt neue Aufträge, er mehr Medien-Ruhm.

Wie viel Amore bei den zur Schau gestellten Affären mitgespielt hat – wer weiß das schon. Aus frühen Jahren gibt es Gerüchte, „Flav“ habe sich seine Goldfische mit Verträgen geangelt. Geäußert hat er sich dazu natürlich nicht. Und auch nur kurz zu Leni, Heidi Klums Tochter, deren Vater er sein soll. „Ich kenne die Wahrheit“, wird er in „Capital“ zitiert. „Eines Tages werde ich die ganze Geschichte erzählen.“

Auf 500 Millionen Euro wird sein Vermögen geschätzt

Lieber spricht er über seinen inneren Motor: „Spaß haben und Geld verdienen.“ Eine sexy Symbiose, die auch Naomi Campbell fasziniert hat. Drei Jahren – mit Trennungen – ist das 20 Jahre jüngere Top-Model an seiner Seite. „Er hat mir sehr geholfen, meine Schwierigkeiten zu überwinden“, sagt Naomi hinterher artig. Als sie danach rumzickt, wirft er sie von seiner Jacht.

Die 63 Meter lange „Force Blue“ gehört zum Briatore’schen Imperium wie die Farm in Kenia, Villen in England und Italien, Restaurant- und Fabriken-Anteile, das „Billionaire Couture“-Label, der „Billionaire-Club“ auf Sardinien. Auf 500 Millionen Euro wird sein Vermögen geschätzt. „Im Moment hat er nur noch das Geld“, sagt Psychologin Böhm. „Einfluss und Macht sind weg. Der Imageschaden ist groß, überträgt sich auch auf seine Frau Elisabetta. Jetzt muss sie zeigen, dass sie ihn wirklich liebt.“

„Hey, ich kenn dich“, so hat er, umringt von zehn Beauties, Elisabetta Gregoraci 2005 angesprochen. Und die 28 Jahre jüngere Ex-„Miss-Wonderbra“ von da an mit Anrufen bombardiert. Erfolgreich. Sie ist bei ihm, als der Tumor an seiner Niere operiert wird und seit letztem Jahr Signora Briatore. Scheint, als habe sie den Playboy gezähmt. Er nimmt’s hin: „Wir leben nur einmal. Es bringt nichts, lange traurig zu sein.“

Renate Schramm

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