Vorgänger von Sebastian Ströbel über "Die Bergretter": "Nicht immer ein freundliches Filmset"

Seit 2014 ist Sebastian Ströbel bei "Die Bergretter" in der Hauptrolle zu sehen. Sein Vorgänger war Martin Gruber, der die ZDF-Serie nach der sechsten Staffel verließ. Im AZ-Interview spricht Gruber jetzt über seine "Bergretter"-Zeit und macht auffällige Andeutungen. Auch in Bezug auf Sebastian Ströbel äußert er sich.
von  Max Häussler
Der einstige "Die Bergretter"-Darsteller Martin Gruber resümiert seine Zeit im ZDF-Format.
Der einstige "Die Bergretter"-Darsteller Martin Gruber resümiert seine Zeit im ZDF-Format. © imago/Spöttel Picture

Martin Gruber (55) stand knapp sechs Jahre lang für "Die Bergretter" vor der Kamera. Von 2009 bis einschließlich 2014, für insgesamt sechs Staffeln, war der Schauspieler in seiner Rolle als "Andreas Marthaler" zu sehen. Damit verkörperte Gruber den Leiter der Bergrettung – eine der zentralen Figuren in der Serie, die er auf eigenen Wunsch verließ. Im Interview mit der AZ resümiert Gruber nun seine Zeit bei "Die Bergretter" und kommt zu einem klaren Entschluss.

Martin Gruber über "Die Bergretter": "Intensiv und prägend"

"Die Zeit bei 'Die Bergretter' war intensiv und prägend", so Martin Gruber gegenüber der AZ. Worauf genau der Schauspieler anspielt? Er betont: "Die Berge vergisst man nicht, auch wenn man sie hinter sich lässt. Natürlich denke ich manchmal daran zurück, gerade wenn ich selbst wandern gehe." Grubers Erinnerungen an das ZDF-Format sind scheinbar mit Erinnerungen an die Berglandschaft der österreichischen Steiermark verbunden. Bis heute findet dort ein Großteil der Dreharbeiten statt.

Auffällige Andeutung von Martin Gruber: "Lebe lieber im Hier und Jetzt"

Martin Gruber verrät: "Aber ich lebe lieber im Hier und Jetzt, und das bietet gerade genug spannende Projekte." Damit lässt der Schauspieler durchklingen, dass er heute wohl zufriedener ist als zu "Bergretter"-Zeiten. "Spannende Projekte" – wie sein Mitwirken in der Serie "SOKO Wien" – scheinen dem 55-Jährigen heute mehr zuzusagen. "Vergangenes bleibt schön, aber die Gegenwart hält den besseren Drehplan bereit", resümiert Gruber im AZ-Interview.

Martin Gruber (Mitte, in orangefarbener Jacke) und seine Kollegen von "Die Bergretter" im Jahr 2009. Zu Beginn hieß die Serie noch "Die Bergwacht", bis sie 2012 umbenannt wurde.
Martin Gruber (Mitte, in orangefarbener Jacke) und seine Kollegen von "Die Bergretter" im Jahr 2009. Zu Beginn hieß die Serie noch "Die Bergwacht", bis sie 2012 umbenannt wurde. © imago/Stephan Görlich

Sebastian Ströbel bei "Die Bergretter": Das sagt Vorgänger Martin Gruber

Als Martin Gruber seine Rolle als Leiter der Bergrettung bei "Die Bergretter" aufgab, musste schnell ein Nachfolger her. "Andreas Marthaler" starb den Serientod und Sebastian Ströbel (48) als "Markus Kofler" wurde der neue Leiter der Bergrettung. Über Ströbel sagt Gruber gegenüber der AZ: "Sebastian macht seinen Job hervorragend – er hat die Figur 'Markus Kofler' zu seiner eigenen gemacht. Ich finde, genau das ist das Beste: dass eine Serie nicht an einer Figur ('Andreas Marthaler') hängen bleibt, sondern sich weiterentwickelt."

Für Martin Gruber steht fest: "Ich habe großen Respekt vor seiner Leistung, die Berge sind nicht immer ein freundliches Filmset." Damit spielt der Schauspieler auf die oft nicht optimalen Wetterbedingungen während der "Bergretter"-Dreharbeiten an. Auch sein Nachfolger Sebastian Ströbel verdeutlichte bereits, dass der Wind und eisige Temperaturen in schwindelerregender Höhe nicht zu unterschätzen sind. Das Filmset von "Die Bergretter" kann demnach sehr herausfordernd sein.

Sebastian Ströbel ("Markus Kofler") wurde bei "Die Bergretter" zu Martin Grubers ("Andreas Marthaler") Nachfolger als Leiter der Bergrettung.
Sebastian Ströbel ("Markus Kofler") wurde bei "Die Bergretter" zu Martin Grubers ("Andreas Marthaler") Nachfolger als Leiter der Bergrettung. © imago/Future Image

Münchner Martin Gruber spricht über Wiesn: "Tradition und Wahnsinn"

Martin Gruber ist gebürtiger Münchner. Er lebt mit seiner Frau Corinna, seiner Tochter Paulina und seinem Hund bis heute in der Isar-Metropole. Darum spielt die Wiesn – wenig verwunderlich – eine wichtige Rolle in Grubers Leben. "Dieses Jahr habe ich die Wiesn noch nicht besucht. Aber das Oktoberfest ist für mich ein Stück Kindheitserinnerung: die erste große Brezn, der Duft von gebrannten Mandeln, die verrückten Fahrgeschäfte und der ganze Trubel drumherum", erzählt der 55-Jährige. Er stellt klar: "Es ist weniger das Bier, mehr die bunte Mischung aus Tradition und Wahnsinn, die das Oktoberfest so besonders macht. Und natürlich die Gewissheit, dass man dort garantiert jemanden trifft, den man seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat."

München oder Wien? Für Martin Gruber "unersetzbar"

Seit 2022 steht Martin Gruber für "SOKO Wien" vor der Kamera. Am 3. Oktober sind neue Folgen der Serie im ZDF zu sehen. Die Dreharbeiten für das Format finden in Wien und Umgebung statt – und Gruber hat die Hauptstadt Österreichs lieben gelernt: "Wien hat diese Mischung aus kaiserlicher Eleganz und Schmäh, die es einzigartig macht – und der Kaffee dort schmeckt fast wie eine Philosophie-Vorlesung in flüssiger Form." Sein Herz schlägt jedoch nach wie vor für seinen Wohnort München: "[Die Stadt, d. R.] bleibt für mich unersetzbar, weil sie Heimat ist."

Schlussendlich kann Martin Gruber sagen: "Ich brauche beides: das Münchner Gspür und den Wiener Grant. [...] In Wien verliert man sich bei den Habsburgern, in München findet man sich beim Weißwurstfrühstück wieder."

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