Münchner Schüler gegen Wehrpflicht: Christian Neureuther überrascht mit Statement

In Deutschland soll zeitnah ein neuer Wehrdienst eingeführt werden. Deutschlandweit gehen Tausende Schüler dagegen auf die Straße. Christian Neureuther sieht es positiv, dass junge Menschen ihre Meinung in Protesten und Streiks lautstark kundtun.
Sven Geißelhardt
Sven Geißelhardt
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
13  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Christian Neureuther stellt sich bei der Diskussion um einen neuen Wehrdienst auf die Seite der Schüler und Schülerinnen.
Christian Neureuther stellt sich bei der Diskussion um einen neuen Wehrdienst auf die Seite der Schüler und Schülerinnen. © Screenshot BR

2011 hieß es: Aus und vorbei mit der Wehrpflicht. Knapp 15 Jahre später will die Regierung nun zu diesem Konzept zurückkehren und die deutschen Truppen mit vielen jungen Menschen aufstocken. Von Pflicht ist (noch) keine Rede, der Wehrdienst soll 2026 erst mal auf freiwilliger Basis laufen. Dennoch demonstrierten vergangene Woche Schüler in ganz Deutschland gegen das Gesetz, welches am 19. Dezember verabschiedet werden soll. Überraschende Schützenhilfe kommt nun von Christian Neureuther.

Schüler-Streik in München: "Was ist das für eine Generation?"

Der ehemalige Ski-Profi und Vater von Felix Neureuther war am Sonntag (7. Dezember) zu Gast beim "Sonntags-Stammtisch" vom Bayerischen Rundfunk. Gastgeber Hans Werner Kilz fragte den 76-Jährigen provokant: "Was ist das für eine Generation, die da heranwächst? Wollen die alle nicht mehr dem Staat dienen oder waren die einfach froh, dass sie schulfrei hatten?" Zahlreiche Schüler hatten am vergangenen Donnerstag und Freitag die Schulen bestreikt, in München kamen rund 1500 Menschen zusammen.

Statt sich über demonstrierende und streikende Schüler zu beschweren, verteidigte Christian Neureuther die Aktion. "Wenn ich Schüler bin, muss ich rebellieren", sagte er in dem BR-Format. "Ich finde es gut, wenn sie auf die Straße gehen und ihre Meinung äußern." Jugendliche Rebellion habe in den letzten Jahren gefehlt, Schüler seien ihm zufolge viel zu wenig für ihre Meinung eingetreten. Für ihn sei das allerdings ein wichtiger Faktor, um sich einer gesellschaftsrelevanten Diskussion zu stellen und zu lernen, auch andere Meinungen zu akzeptieren.

In München haben viele Schüler gegen die drohende Wehrpflicht demonstriert.
In München haben viele Schüler gegen die drohende Wehrpflicht demonstriert. © Daniel von Loeper

"Solange alles freiwillig ist": Klare Position von Christian Neureuther

Dennoch stellte Neureuther auch klar, dass viele Schüler zu sehr auf ihre eigenen Bedürfnisse setzen und damit das Gesamtbild aus den Augen verlieren würden. "Dass ein Junger vielleicht noch nicht das große Staatsverständnis hat, ist doch legitim. Wartet mal ab, wenn es zwölf Jahre später ist – da denken die anders drüber." Christian Neureuther findet es aber auch richtig, dass sich einige junge Menschen für den Wehrdienst einsetzen. "Ich habe genug junge Stimmen gehört, die richtig gut für eine Wehrpflicht argumentiert haben, dass wir auch die Mädels dazu holen müssen."

Illustre Runde beim "Sonntags-Stammtisch" vom BR: Finanzexpertin Anja Kohl, Benediktinerabt Nikodemus Schnabel, Journalist Hans Werner Kilz, Ex-SPD-Politiker Michael Roth und Ski-Legende Christian Neureuther.
Illustre Runde beim "Sonntags-Stammtisch" vom BR: Finanzexpertin Anja Kohl, Benediktinerabt Nikodemus Schnabel, Journalist Hans Werner Kilz, Ex-SPD-Politiker Michael Roth und Ski-Legende Christian Neureuther. © Screenshot BR

In einem Punkt stellt sich Christian Neureuther sehr deutlich auf die Seite der Schüler. Wenn es um den neuen Wehrdienst geht, findet der ehemalige Ski-Profi die Einführung richtig und gut, "solange alles freiwillig ist". Daraus eine Pflicht zu machen, ist für ihn offenbar der falsche Weg.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
  • Boandl_kramer vor 14 Minuten / Bewertung:

    Man hat Jahrzehnte damit verbracht den jungen Leuten jede Form von nationaler Identität auszureden. Und jetzt wundert man sich, dass die sich fragen wofür sie eigentlich kämpfen sollen?

    Antworten lädt ... Kommentar melden
  • GrauWolf vor 46 Minuten / Bewertung:

    Herr Neureuther hat sich im Gegensatz zu den meisten Kommentatoren hier ziemlich differenziert geäußert. Es ist das Privileg der Jugend rebellisch zu sein (rebel without a cause). Vom Hausbesetzer zum mietwuchernden Hausbesitzer und vom Steinewerfer bis zum
    Außenminister dauert es dann noch ein paar Jährchen.

    Antworten lädt ... Kommentar melden
  • Bongo vor 55 Minuten / Bewertung:

    Hat Neureuther einst selber „gedient“ oder sich vorm Wehrdienst „gedrückt“? Wenn Letzteres zutrifft, dann sollte er bei dem Thema lieber etwas Zurückhaltung üben!

    Antworten lädt ... Kommentar melden
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.