Schülerstreik gegen die Wehrpflicht: So viele junge Menschen waren heute in München auf der Straße

Auf die Straßen, raus aus dem Klassenzimmer: Schüler in Bayern zeigen, dass sie mitreden wollen und setzen ein deutliches Zeichen für ihre Meinung.
AZ/dpa |
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Mit Schildern und Stimme: Jugendliche demonstrieren für ihre Überzeugungen.
Mit Schildern und Stimme: Jugendliche demonstrieren für ihre Überzeugungen. © Daniel von Loeper

Aus Protest gegen das im Bundestag beschlossene neue Wehrdienstgesetz sind auch in Bayern Schülerinnen und Schüler auf die Straße gegangen. Im Rahmen eines bundesweiten Schülerstreiks protestierten sie unter anderem in München, Nürnberg und Augsburg gegen die Einführung des freiwilligen Wehrdienstes sowie gegen mögliche Verpflichtungen, die in dem neuen Gesetz grundsätzlich möglich gemacht werden.

Widerstand gegen möglicherweise folgende Wehrpflicht

In München waren bereits am Donnerstag rund 1500 junge Leute zusammengekommen, wie die Polizei berichtete. In Augsburg zählte die Polizei rund 350 Demonstranten, die sich am Vormittag in der Innenstadt versammelt hatten. In Nürnberg waren am Vormittag zunächst nur einige Dutzend Menschen versammelt. Auch in kleineren Städten wie Rosenheim oder Landshut waren Aktionen gegen das neue Gesetz geplant.

Der Schülerstreik betraf dabei häufig nur die letzten ein oder zwei Schulstunden - das Kultusministerium hatte im Vorfeld bereits auf die bestehende Schulpflicht verwiesen. 

 Flächendeckende Musterung und Zielmarken für die Aufstockung der Truppe 

Die Proteste unter dem Slogan "Nein zur Wehrpflicht" bezogen sich auf das neue Wehrdienstgesetz, das angesichts der veränderten Sicherheitslage einen neuen freiwilligen Wehrdienst mit flächendeckender Musterung und Zielmarken für die Aufstockung der Truppe vorsieht.

Merz als Karikatur: Provokantes Plakat bei der Demo.
Merz als Karikatur: Provokantes Plakat bei der Demo. © Daniel von Loeper

Bei zu niedrigen Freiwilligenzahlen soll der Bundestag zudem über eine sogenannte Bedarfswehrpflicht entscheiden können, bei der dann auch ein Zufallsverfahren zur Auswahl genutzt werden kann.

Jugendliche setzen ein Zeichen: Protest gegen die Wehrpflicht.
Jugendliche setzen ein Zeichen: Protest gegen die Wehrpflicht. © Daniel von Loeper

Beginnend mit dem Jahrgang 2008 sollen deshalb junge Männer von Anfang kommenden Jahres an gemustert werden. Zudem erhalten junge Männer wie Frauen einen Fragebogen vom Bund, der ihre Motivation und Eignung für den Dienst in den Streitkräften ermittelt. Für Männer ist die Beantwortung des Fragebogens verpflichtend, für Frauen freiwillig. Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt, ist aber weiter im Grundgesetz verankert.

Schülerinnen und Schüler in München gehen auf die Straße

"Ohne Schulstreik wird sich nichts verändern!", hallte es immer wieder durch die Straßen Münchens, während rund 300 Schülerinnen und Schüler ihren Protest lautstark zum Ausdruck brachten.

Die nächste Generation erhebt ihre Stimme: Demonstration gegen Wehrpflicht.
Die nächste Generation erhebt ihre Stimme: Demonstration gegen Wehrpflicht. © Daniel von Loeper

Die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war zwischen 15 und 20 Jahre alt, vereinzelt waren auch Eltern und einige ältere Menschen anwesend. Für zusätzliche Stimmung sorgten Musik und Lieder gegen die Wehrpflicht, die den Protest untermalten und die Botschaft der jungen Menschen verstärkten.

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137 Kommentare
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  • Bongo am 08.12.2025 11:24 Uhr / Bewertung:

    Antwort an Huldreich:
    So ist es. Nicht die Zeiten sind schlecht, sondern die Ansprüche zu hoch!

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  • Huldreich am 07.12.2025 21:37 Uhr / Bewertung:

    Wir leben in herrlichen , großartigen Zeiten. Hurra🤮👎🏿☠️

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  • Bongo am 07.12.2025 15:29 Uhr / Bewertung:

    Antwort an Ali Kante:
    ……oder dem Rat des Linken-Chefs van Aken folgen und vor der Musterung kiffen, um abgelehnt zu werden. Unglaublich, dass solche Leute sich als Demokraten hinstellen. Hoffentlich kommen solche Leute niemals an die Regierung!

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