"Ekat" Leonova verrät: "Er war bisher mein größtes Tanztalent"
Sie verdreht den Männern reihenweise zur Primetime die Köpfe: Ekaterina Leonova, genannt "Ekat", lehrt ihren prominenten Schützlingen schon seit über zehn Jahren in der RTL-Show "Let’s Dance" das Tanzen. Mit Erfolg: Aus der letzten Staffel ging die gebürtige Russin mit ihrem Tanzpartner Diego Pooth (Sohn von Verona Pooth) als Siegerin hervor.
Die AZ trifft "Ekat" im Rahmen eines Tanzworkshops von "Dos Maderas Rum" in München zum Interview.
"Ekat" Leonova: "Ich nenne es den versteckten Sexappeal"
AZ: Frau Leonova, welchen Tanz tanzen Sie persönlich am liebsten?
EKATERINA LEONOVA: Tango ist mein Lieblingstanz. Ich liebe einfach die Emotion, die dieser Tanz mit sich bringt. Die Leidenschaft, ich nenne es den versteckten Sex-Appeal. Es ist nicht so offensichtlich, aber es sind die Blicke, das leichte Anfassen, aber auch eine Distanz, die da zusammenspielen. Für mich ist der Tango die Geschichte von einem starken Mann und einer starken Frau, die nicht mit Worten, sondern mit dem Körper erzählt wird.
Bei "Let’s Dance" haben Sie es ja auch nicht nur mit begnadeten Tanzpartnern zu tun. Würden Sie sagen, der Tango ist auch ein guter Anfängertanz?
Ja und Nein. Schauspieler zum Beispiel, die mit ihren eigenen Emotionen arbeiten, die das Showbusiness kennen, die können normalerweise schon viel mit dem Tango anfangen. Aber generell kann es schon schwierig sein, direkt mit dieser Enge, dieser Nähe anzufangen. Du stehst direkt sehr nah an deinem Tanzpartner, schaust ihm in die Augen - manche Leute trauen sich da gar nicht mehr zu atmen (lacht).
Leonova: "Ich spiele die Rolle einer Frau"
Sie sind diese Nähe als Profitänzerin natürlich gewöhnt - ist es trotzdem manchmal komisch, mit einem Mann so leidenschaftlich zu tanzen, der nicht der eigene Partner ist?
Für mich ist das eigentlich nichts Besonderes. Ich kann die gleiche Emotion mit einem andern Mann zeigen, weil ich in einer Rolle tanze. Ich spiele die Rolle einer Frau, das ist so ähnlich, als würde ich auf der Tanzfläche einen Film drehen - auch da sind die Schauspieler oft im echten Leben nicht zusammen und spielen trotzdem diese Nähe.
"Let's Dance": Mit ihm gewann "Ekat" die letzte Staffel
Mit Ihrem letzten "Let’s Dance"- Schützling Diego Pooth haben Sie die Show gewonnen, sicher harmoniert es aber nicht mit jedem Tanzpartner gleich. Welcher Kandidat war bislang die härteste Nuss?
Der Weg mit Basti Bielendorfer war etwas schwieriger. Er war bisher mein größtes "Tanztalent" (lacht). Er hatte einerseits ein paar Baustellen und konnte oder durfte deswegen nicht so viel Sport machen. Mit dem Gefühl war es bei uns auch schwieriger, aber was wir hatten, war eine super Chemie. Wir konnten aus jeder Nummer eine Show machen. Eine, die vielleicht nicht tänzerisch super war, aber wir haben sie schauspielerisch gut umgesetzt. Trotz seiner kleinen Einschränkungen hat er im Laufe der Shows auch eine krasse Entwicklung gemacht - leider im Vergleich zu den anderen Kandidaten trotzdem tänzerisch nicht ausreichend. Wir hatten aber eine Menge Spaß und ich glaube, das Publikum auch.
Leonova: "Mit nett sein allein kommt man einfach nicht weiter"
Anders war das mit Diego. Haben Sie denn heute noch Kontakt?
Ja, wir haben immer noch Kontakt miteinander, wir schreiben uns immer wieder, besonders jetzt während der Tour-Vorbereitung. Es ist witzig: Ich habe ihm damals gesagt: "Du wirst das Tanzen noch vermissen." Und er hat das sofort verneint, weil das Training so hart war. Vor Kurzem hat er mir aber eine Sprachnachricht geschickt und gesagt: "Ich kann’s nicht glauben, du hattest recht. Ich vermisse das Tanzen wirklich". Das war mit Ingolf (Lück, d. Red.) übrigens genauso. Ich weiß nicht, vielleicht macht die Qual bei meinem Training trotzdem süchtig (lacht). Aber das tut gut, wenn ich sehe, dass meine Tanzpartner alle noch tanzen wollen und das vermissen - auch wenn ich während der Staffel manchmal hart und streng zu ihnen bin, aber das muss ich auch sein. Nicht, dass ich im echten Leben auch so bin, aber ich will nur das Beste für meine Tanzpartner und nur mit nett sein und sanften Worten allein kommt man manchmal einfach nicht weiter. Dennoch versuche ich immer, mich komplett in meine Tanzpartner hineinzuversetzen. Ich möchte sie verstehen und kann sie dann auch besser unterstützen.
Was machen Sie selbst neben dem Tanztraining, um fit zu bleiben?
Natürlich halten auch Tanzunterricht und Workshops fit, aber ich gehe nebenher auch ins Fitnessstudio. Ich persönlich arbeite aber nicht mit Gewichten und Geräten, weil ich fürs Tanzen eher fein im Körper bleiben will - nicht, dass man mich irgendwann nicht mehr heben kann (lacht). Also setze ich eher auf Kurse, wo ein bisschen auch der Gruppenzwang motiviert und Musik mit dabei ist. Für mich war das Tanzen aber nie als Sport zum Abnehmen oder Fitbleiben - das war einfach mein Leben.
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Wie diszipliniert muss man in Ihrer Rolle sein? Stichwort: Wiesn, die seit Kurzem vorbei ist. Ist da Maß oder Wasser angesagt?
Es gibt ein paar Anlässe, da kann ich mir das schon mal erlauben. Meine Tanzpartner haben zum Beispiel immer gesagt: "Ekat, wenn wir ins Finale kommen, dann stoßen wir an". Und wenn ich etwas verspreche, dann halte ich es auch. Danach muss man einfach aufpassen, was mit mir passiert - dann tanze ich erst so richtig wild (lacht).
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Aktuell leben Sie noch alleine in München, hatten aber schon einmal verraten, dass Sie und Ihr Partner gerne zusammenziehen würden. Gibt es schon konkretere Pläne?
Aktuell bin ich diejenige, die versucht den Spagat zu schaffen, weil er derjenige ist, der für seinen Job vor Ort sein muss. Wenn man zusammenzieht, dann nahe seines jetzigen Wohnorts. Ein kleines Haus vielleicht, das schön, vernünftig und nicht so teuer ist.
München käme nicht in Frage?
München wäre natürlich schön, aber die Preise sind unfassbar hoch. Dabei bin ich kaum zu Hause - also meine Sachen wohnen sehr schön, aber oft einsam (lacht).
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