Lara Croft - Sexiest Pixel im Cyperspace

Lara Croft ist die berühmteste und beliebteste Action-Heldin im Computerspiel-Universum. Und das auch noch nach zehn Jahren.
von  Abendzeitung
Lara Croft
Lara Croft © Eidos

Lara Croft ist die berühmteste und beliebteste Action-Heldin im Computerspiel-Universum. Und das auch noch nach zehn Jahren.

Sie denkt schnell, sie schießt schnell, und sie hat Millionen von Männern den Kopf verdreht: Lara Croft hat die Welt der Computerspiele revolutioniert. Spätestens als Hollywood-Star Angelina Jolie (2001) auch auf der Leinwand die scheinbar unbesiegbare Kämpferin verkörperte, war der Amazone der Kultstatus nicht mehr zu nehmen. In diesem Jahr feiert die berühmteste Action-Heldin der Cyberwelt ihr zehnjähriges Jubiläum. Ausgestattet mit einem Eliteuniabschluss, Blutgruppe AB und Körbchengröße D entstand 1997 in der Reihe «Tomb Raider» die erfolgreichste Figur der Videospiele-Welt.

Allein in der Bundesrepublik ist der weibliche Indiana Jones laut einer Umfrage bei mehr als 90 Prozent der Bevölkerung bekannt und vor allem bei Männern sehr beliebt. Im zehnten Jahr ihres Bestehens soll im Juni ein Remake des ersten Teils von «Tomb Raider» auf den Markt kommen. «Lara Croft ist ein ganz dicker Brummer unter den Computer-Spielen», sagt Frank Surholt der Nachrichtenagentur AP. Der Chefredakteur der Zeitschrift «Computer Bild Spiele» ist sich sicher: «Sie ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Figuren in der Welt der PC-Games.» Mit ihren weiblichen Attributen eigentlich in erster Line für Männer programmiert, habe sie überraschend auch Frauen angesprochen und damit eine Wende eingeleitet. Bis dahin war Computerspielen in erster Linie etwas für Jungs.

Angelina Jolie sei dank

Trotzdem sind die meisten Fans der Cyberlady männlich. Das belegt eine Gewis-Umfrage unter 1071 Männern im Auftrag vom Croft-Verleger Eidos Deutschland. Mehr als 60 Prozent aller Männer in der Bundesrepublik finden demnach die Computer-Amazone attraktiver als Models wie Heidi Klum oder Eva Padberg. Mit ihren Erfolgen auf Bildschirm und Kino-Leinwand hat Lara Croft die Grenze zwischen virtueller und realer Welt verwischt. Denn erstmals war mit ihr eine Figur aus einem Computer-Spiel auch Vorbild für Hollywood. «Das war vollkommen neu und bedeutete eine Wende», erläuterte Experte Surholt. Kinohelden für den Computer habe es öfter schon gegeben, umgekehrt sei es zu dem Zeitpunkt noch nie gewesen. Angelina Jolie verkörperte 2001 erstmals Lara Croft für einen Kinofilm.

Das Abenteuer von Lara Croft begann 1995 im englischen Derby. Designer Toby Gard von Core Design macht sich auf die Suche nach einem für die damalige Spielewelt völlig neuartigen Charakter. Glaubwürdig sollte er sein, menschlich, geschickt und stark. Vor allem aber sollte sich die Figur grazil und akrobatisch durch detailgetreue Umgebungen bewegen können, vom Spieler gesteuert aus einer Dritte-Person-Perspektive. Als Gard erkannte, dass kein männlicher Charakter diese Rolle würde ausfüllen können, entwickelte er mit Lara Croft eine Cyberlady in Top, Shorts, mit zwei Pistolen und kniehohen Kampfstiefeln. «Eine weibliche Actionheldin hatte es bis dahin noch nicht gegeben», sagt Surholt: «Das war eine Revolution.» Croft hat in zehn Jahren als unerschrockene Forscherin, die sich durch absolut nichts vom Erreichen ihrer Ziele abhalten lässt, Millionen Spieler und Kinobesucher begeistert. Auf der Suche nach einem mythischen Artefakt überwindet sie Hindernisse, besiegt unterschiedlichste Arten von Gegnern, entdeckt Geheimnisse, löst Rätsel und rettet schließlich die Menschheit.

Vor allem die Augen

Anfänglich hatte sich Toby Gard den späteren Erfolg nicht ausmalen können. «Bei der Arbeit am ersten Teil haben wir selten über unsere tägliche Arbeit hinausgedacht», sagte er der Nachrichtenagentur AP: «Wir waren uns sicher, dass wir da etwas sehr Cooles entwickelten. Alles was danach geschah, war für uns alle eine große Überraschung.» Ihm gefallen an der eigenen Figur vor allem die Augen. Ende 1996 wurde «Tomb Raider» erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Bereits ein Jahr nach dem Start des ersten Teils kam «Tomb Raider II» auf den Markt. Mittlerweile gibt es sieben Abenteuer der britischen Heldin. Ein Ende der Saga ist nicht in Sicht. (Gregor Haake/ AP)

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