Konflikte am Set? "Dahoam is Dahoam"-Stars sprechen Klartext

Dass es bei den Dreharbeiten zu einer täglichen Serie hinter den Kulissen mal ordentlich krachen kann, ist kein Geheimnis. Auch am Set von "Dahoam is Dahoam" herrscht nicht nur eitel Sonnenschein. Brigitte Walbrun und Anita Eichhorn erzählen der AZ offen, wie sie mit solchen Situationen umgehen - und geben exklusive Einblicke in ein gemeinsames Projekt.
Sven Geißelhardt
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Brigitte Walbrun und Anita Eichhorn sprechen mit der AZ über die Arbeit hinter den Kulissen von "Dahoam is Dahoam".
Brigitte Walbrun und Anita Eichhorn sprechen mit der AZ über die Arbeit hinter den Kulissen von "Dahoam is Dahoam". © Sven Geißelhardt

Von heiler Welt bis zu fiesen Intrigen – das Leben in einer Daily Soap schwankt oft zwischen Extremen. In einem Moment sind die Hauptfiguren noch glücklich, im nächsten bahnt sich eine emotionale Katastrophe an. Die Arbeit hinter den Kulissen gestaltet sich meist harmonisch, auch wenn die Schauspieler vor der Kamera als Feinde auftreten müssen. Dennoch kann es auch hierbei zu Konflikten zwischen den Stars kommen. Wie wird damit am Set von "Dahoam is Dahoam" umgegangen? Brigitte Walbrun (70) und Anita Eichhorn (33) stehen der AZ Rede und Antwort.

No-Go für "Dahoam is Dahoam"-Stars: "Nicht dankbar für die Rolle"

Bereits seit der ersten Folge spielt Brigitte Walbrun die Brauerei-Chefin "Rosi Kirchleitner". "Das war ein Sechser im Lotto", sagt sie über die Zusage für "Dahoam is Dahoam". Sie war aber nicht die Einzige, die ein Auge auf die Rolle geworfen hatte: "Neben mir hatte auch eine Kollegin vorgesprochen, die wesentlich bekannter war, aber ich bekam den Zuschlag."

Anita Eichhorn kam als Apothekerin "Tina Brenner" erst 14 Jahre später hinzu. Vor ihrem ersten Drehtag hatte sie ordentlich Respekt, wie sie der AZ im Gespräch verrät: "Ich wusste, dass ich in ein Team komme, das sich schon lange kennt." Dennoch sei ihr Einstand sehr freundschaftlich verlaufen. "Es war nie ein Thema, dass ich 'die Neue' bin. Sofort stellte sich das Gefühl von Familie ein, dass man dazugehört."

Das familiäre Feeling am Set von "Dahoam is Dahoam" kommt aber nicht von ungefähr, wie Brigitte Walbrun offenbart: "Vielleicht passt nicht jeder rein. Die langjährigen Kollegen schauen sich die jungen ganz genau an. Sollte es Zickigkeit geben oder die Person meinen, er oder sie sei vermeintlich etwas Besseres, dann wird das schon wahrgenommen." Das sieht auch Anita Eichhorn so und fügt an: "Wir haben schon einige Kollegen kommen und gehen sehen. Da gab es manche, bei denen man das Gefühl hatte, dass sie nicht dankbar für ihre Rolle und ihren Job bei 'Dahoam is Dahoam' sind." Für die beiden TV-Stars ein absolutes No-Go, denn bei der Einstellung zum Beruf sind sie gleicher Meinung: "Disziplin, Dankbarkeit und Demut."

Von "Stutenbissigkeit" bis zu Konflikten: Brigitte Walbrun und Anita Eichhorn rechnen ab

Bei Anita Eichhorn und Brigitte Walbrun hat es zwischenmenschlich sofort gefunkt, sie sind auch abseits des Drehalltags gut miteinander befreundet. Vor allem den Austausch mit ihrer erfahrenen Kollegin schätzt Eichhorn dabei sehr. "Ich denke mir: Was kann ich noch lernen von jemandem, der schon so lange in diesem Beruf arbeitet, wie ich alt bin?", sagt sie zur AZ. "Es ist ein Geben und Nehmen." Doch nicht mit jedem Kollegen ist man auch privat auf einer Wellenlänge. In früheren Rollen habe sie bereits erlebt, dass bei Co-Darstellern eine gewisse "Stutenbissigkeit" vorherrsche. "Bei Gitti und mir ist das überhaupt nicht der Fall, denn Stutenbissigkeit bedeutet nur eine Unsicherheit. [...] Es gibt immer jemand, der jünger oder schöner ist. Ich bin aber ich." Brigitte Walbrun fügt augenzwinkernd hinzu: "Schönheit ist vergänglich, aber der Charakter bleibt."

Aber wie geht man am "Dahoam is Dahoam"-Set mit Konflikten zwischen Kollegen um? Was tun, wenn man sich vor der Kamera gut verstehen muss, wenn es privat nicht zusammenpasst? Die beiden Schauspielerinnen plaudern aus dem Nähkästchen und sprechen über eigene Erfahrungen. "Ich musste bei einem Dreh mit einem Kollegen mal intim werden. Auch wenn es privat nicht funktioniert hat – und das ist noch vornehm ausgedrückt – war es professionell, in diesem Moment alles Drumherum zu vergessen und sich nur auf die Szene zu konzentrieren", sagt Anita Eichhorn.

Da umarme ich lieber eine starke Eiche, bevor ich den Kollegen umarme

-"Dahoam is Dahoam"-Schauspielerin Brigitte Walbrun

Auch Brigitte Walbrun geriet in der Vergangenheit mit einem Kollegen aneinander. Dazu verrät sie der AZ: "Ich bekam mal die Ansage: 'Gitti, du musst liebevoller mit deinem Spielpartner umgehen.' Ich sagte dann: 'Da umarme ich lieber eine starke Eiche, bevor ich den Kollegen umarme.' Denn mein Spielpartner war wie ein Betonklotz. (lacht) Man muss nicht gleich heiraten, aber vor der Kamera sollte das gespielt werden, was verlangt wird."

Anita Eichhorn und Brigitte Walbrun: Einsatz für das Tierheim München

Brigitte Walbrun und Anita Eichhorn sind aber nicht nur durch ihre Arbeit bei "Dahoam is Dahoam" verbunden, die beiden eint auch ihre Liebe zu Tieren. 2024 demonstrierten sie mitten in der Münchner Innenstadt gegen illegalen Welpenhandel. Und auch 2025 wollen sie sich wieder für den guten Zweck einsetzen. Die Idee dazu kam bei einer Autogrammstunde, um Spendengelder für das Tierheim Dachau zu sammeln. "Ich war entsetzt, dass das Tierheim in Dachau keine finanzielle Unterstützung von der Stadt erhält. Miete, Strom, Futter etc. – das kostet alles viel Geld", sagt Brigitte Walbrun dazu.

Jetzt wollen die beiden TV-Ladys sich auch für das Tierheim München engagieren. "Wir wollen mit Vorurteilen in Bezug auf Tiere aus dem Heim aufräumen. Ein Hund oder eine Katze müssen nicht unbedingt verhaltensauffällig sein, nur weil sie im Tierheim abgegeben wurden. Es gibt dort tolle Tiere, die nur eins wollen: ganz viel Liebe", verkündet Anita Eichhorn.

Anita Eichhorn und Brigitte Walbrun engagieren sich im Tierheim München.
Anita Eichhorn und Brigitte Walbrun engagieren sich im Tierheim München. © privat

Es soll nicht bei einer einmaligen Aktion bleiben, die Schauspielerin will sich mit ihrer Kollegin längerfristig für das Tierheim München einsetzen. Zum Sommerfest wird es etwa eine weitere Autogrammstunde geben und künftig sollen weitere Maßnahmen für den Tierschutz folgen.

Anita Eichhorn und Brigitte Walbrun mit Thomas Zeiner, Geschäftsführer vom Tierheim München.
Anita Eichhorn und Brigitte Walbrun mit Thomas Zeiner, Geschäftsführer vom Tierheim München. © privat

"Tiere sind kein Etwas, sondern sie sind jemand. Tierheime sind auf Spenden angewiesen", betont Brigitte Walbrun im AZ-Gespräch. "Wenn sich der Mensch auf das Tier und das Tier auf den Menschen einstellt, dann haben beide etwas davon."

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