"Hochpräzise“: So beschreibt die Ärztin von Thomas Gottschalk ihre Therapie

Stephanie Combs ist Direktorin der Klinik für Radio-Onkologie und Strahlentherapie am TUM-Universitätsklinikum. Ihr wohl berühmtester Patient: Thomas Gottschalk. Der AZ erklärt die Ärztin ihre Behandlungsmethode – und warum gerade die Nachsorge so wichtig ist.
Heinrich Ueberall |
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Thomas Gottschalk mit der Swarovski KristallROMY nach der Preisverleihung der österreichischen Film- und Fernsehpreise „Romy“.
Thomas Gottschalk mit der Swarovski KristallROMY nach der Preisverleihung der österreichischen Film- und Fernsehpreise „Romy“. © picture alliance/dpa/APA

Sie betreut täglich Krebspatienten und entwirft Bestrahlungspläne: Stephanie Combs, Direktorin der Klinik für Radio-Onkologie und Strahlentherapie am TUM-Universitätsklinikum. Ihr wohl prominentester Patient der letzten Monate: Thomas Gottschalk. Combs erklärt der AZ, wie eine Strahlentherapie abläuft und wie sie ihren Patienten dabei hilft, mit der großen physischen und psychischen Belastung umzugehen.

"Eine Krebsdiagnose ist immer eine Ausnahmesituation. Man wird oft von der Diagnose überrollt, hat dann natürlich Ängste", erzählt die Onkologin. Umso wichtiger ist für sie, dass die Patienten neben der Bestrahlung durch die Geräte auch viel menschlichen Kontakt haben und eng betreut werden. Zudem können die Patienten psychologische Betreuung in Anspruch nehmen, um mit der Situation besser umgehen zu können.

Gottschalk wurde vom Direktor der Urologischen Klinik operiert

Ein wichtiger Teil von Combs Arbeit ist der tägliche Austausch mit ihren Kollegen, beispielsweise Chirurgen oder Onkologen anderer Fachdisziplinen. Gemeinsam werde in sogenannten Tumorboards besprochen, wie jeder Patient die bestmögliche Therapie erhalten könne.

So war es auch bei Thomas Gottschalk. Der Showmaster wurde von Jürgen Gschwend, Direktor der Urologischen Klinik am TUM-Klinikum Rechts der Isar, zweimal operiert. In den beiden Operationen wurde ihm der Tumor vollständig entfernt (AZ berichtete).

"Es reicht, dass eine einzelne Zelle noch da ist"

Danach begann die Strahlentherapie bei Combs. Aber warum ist diese nach einer Operation überhaupt notwendig? Die Medizinerin erklärt, dass auch bei einer erfolgreichen Operation einzelne Krebszellen zurückbleiben könnten: "Es reicht, dass eine einzelne Zelle noch da ist, die einfach wieder anfängt zu wachsen. Und deswegen ist die Strahlentherapie in der Situation quasi noch so ein Sicherheitsmechanismus."

Stephanie Combs ist Direktorin der Klinik für Radio-Onkologie und Strahlentherapie am TUM-Universitätsklinikum.
Stephanie Combs ist Direktorin der Klinik für Radio-Onkologie und Strahlentherapie am TUM-Universitätsklinikum. © TUM

Über die Therapie bei Gottschalk möchte sie aus Fairness gegenüber ihrem Patienten nicht sprechen. Der Entertainer selbst sprach von über 30 Strahlungseinheiten. Und wann ist die Therapie abgeschlossen? Bei dieser Frage können die Ärzte auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen: "Wir wissen ziemlich genau, für welche Tumorart wir welche Bestrahlungsdosis brauchen", sagt die Medizinerin. Die Therapien seien dann sehr personalisiert und auf die Erkrankung des Patienten zugeschnitten.

Combs will Patienten die Angst nehmen

Wichtig für Gottschalk und alle anderen Krebspatienten ist nach der Strahlentherapie eine gute Nachversorgung. So sehen Combs und ihre Kollegen die genesenen Patienten auch Monate und Jahre nach der Therapie wieder, um zu überwachen, ob der Krebs zurückkommt.

Ein besonderes Anliegen ist es Combs, den Patienten die Angst vor der Behandlung zu nehmen: "Wenn man Strahlentherapie hört, kriegt man immer Angst und denkt an ganz gruselige Dinge", sagt die 49-Jährige.

Doch die Strahlentherapie sei heute "hochpräzise" und "nebenwirkungsarm", versichert die Medizinerin. Im Zentrum stehe die Heilung der Patienten - und dafür sei die Bestrahlung ein zentraler Baustein.

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