"Hier habe ich mich verliebt": Königin Silvia von Schweden über ihre Verbindung zu München

Trotz zahlreicher Schaulustiger, Polizisten und Trachtengruppen ist es am Mittwochmorgen mucksmäuschenstill, als Königin Silvia von Schweden am Max-Joseph-Platz aus dem Auto steigt. Die Münchner beobachten ehrfürchtig, wie die 81-jährige Königin Ministerpräsident Markus Söder die Hand schüttelt und den roten Teppich bis zur Residenz entlang schreitet.
Königin Silvia erhält die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste
Anlass für den München-Besuch der Monarchin: Für ihren Einsatz zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt wird der gebürtigen Heidelbergerin die Staatsmedaille für soziale Verdienste verliehen. 1999 hat die Königin die World Childhood Foundation ins Leben gerufen und damit eine starke Stimme erhoben und ein vielfach tabuisiertes Thema auf die "Weltbühne gebracht", sagt Söder.

Silvia von Schweden begeistere mit Stil und Charisma seit Jahrzehnten auch die, die eigentlich keine Royalisten sind: "Jeder der Ihnen begegnet, ist danach großer Fan", so der Ministerpräsident.
Auch Sozialministerin Ulrike Scharf würdigt die Königin in ihrer Rede als ein "Vorbild für Verantwortung". Trotz des großen Drucks, der auf Mitgliedern der Königshäuser weltweit liegt, spricht die Königin ein Thema, das in vielerlei Hinsicht noch tabuisiert behandelt wird, ganz klar an.
Für Königin Silvia ist München die "Stadt der Liebe" – seit 1972
Während erst vor zwei Jahren ein Childhood-Haus auch in München eröffnet wurde, soll schon bald auch eine Einrichtung in Würzburg dazukommen. Doch die Königin ist längst nicht fertig mit ihrem Engagement für Kinder: "Ich verspreche, dass mein Engagement nicht erlöschen wird, bis alle Kinder eine sichere und beschützte Kindheit erleben dürfen", sagt die Monarchin in ihrer Dankesrede in München.

Mit der Stadt verbindet die Königin so einiges, wie sie offen erzählt: "Hier habe ich studiert, hier habe ich mein Examen gemacht, hier habe ich gearbeitet, aber – hier habe ich mich auch verliebt.". Als Chefhostess bei den Olympischen Spielen 1972 hatte sie den schwedischen Kronprinzen Carl Gustaf kennen und lieben gelernt. Für beide sei es Liebe auf den ersten Blick gewesen, erzählte der König einmal in einer Dokumentation.
Dabei hatte die damals 28-Jährige den jungen Kronprinzen damals nicht nur mit ihrem schönen Äußeren bezirzt, sondern auch mit ihren Führungsqualitäten. Sofort sei ihm klar gewesen, dass sie die künftige Königin von Schweden werden sollte.
Das Paar heiratete nur vier Jahre später in Stockholm, ein Jahr später kam Kronprinzessin Victoria zur Welt. 1979 folgte Prinz Carl Philipp von Schweden, die jüngste Tochter Madeleine macht das Glück der Familie dann im Jahr 1982 perfekt.