Heidi Klum: Dank Diversität "darf ich weiterhin arbeiten"

Die deutsche Ausgabe des "Glamour"-Magazins ehrt Heidi Klum im Rahmen des "Women of the Year"-Awards als "Global Icon". Im Interview spricht das 52-jährige Topmodel darüber, wie mehr Diversität in der Modebranche auch ihre eigene Karriere antreibt.
von  (ero/spot)
Heidi Klum bei einer Premiere im Friedrichstadt-Palast in Berlin im Oktober 2025.
Heidi Klum bei einer Premiere im Friedrichstadt-Palast in Berlin im Oktober 2025. © imago/BREUEL-BILD / BREUEL-BILDF/Frederic Kern

Heidi Klum (52) erhält am 14. November in Berlin eine neue Auszeichnung. Die deutsche Ausgabe des "Glamour"-Magazins ehrt Unternehmerin, Moderatorin und Topmodel Klum im Rahmen des "Women of the Year"-Awards als "Global Icon". "Sie ist ein Symbol für Female Empowerment und Selbstbestimmung und zählt nach 30 Jahren noch immer zu den ganz großen Supermodels", erklärt das Magazin bei Instagram die Entscheidung.

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Mit ihrer langen Karriere, ihrem Selbstvertrauen und ihrem Engagement für mehr Diversität in der Modebranche habe Heidi Klum weltweit Frauen inspiriert und neue Maßstäbe gesetzt, schreibt die "Glamour" auf ihrer Webseite weiter. "Ich freue mich riesig! Vor allem, weil ich weiß, dass ich damit in einer Reihe mit so vielen großartigen Frauen stehe. Es ist ein echtes Kompliment, da dazuzugehören - und es erinnert mich daran, wie viel man erreichen kann, wenn man einfach immer weitermacht", sagt Klum.

Dank mehr Diversität auch mit 52 ein gefragtes Model

Das Anliegen für mehr Diversität feuert heute auch Heidi Klums eigene Modelkarriere weiter an, wie sie im Gespräch mit dem Magazin verrät. "Dank der aktuell herrschenden Diversität darf ich weiterhin arbeiten. Als ich 40 geworden bin, wurde ich bereits gefragt, ob ich denn jetzt meinen Job an den Nagel hänge. Vor rund zehn Jahren sah die Branche noch mal ganz anders aus..."

Sie ergänzt: "Aber jetzt ändert es sich mehr und mehr, und ich sehe selbst auch Best Ager bei einigen Fashion-Shows. Und zu denen gehöre ich mit 52 nun anscheinend auch", lacht Klum. "Die Show von Vivienne Westwood war beispielsweise allgemein unglaublich divers: Nicht nur beim Alter gibt es da eine unglaubliche Varianz, sondern auch bei den Konfektionsgrößen, der Größe, es gab Männer mit Halbglatze und, und, und..."

Heidi Klum: "Wir müssen auf jeden Fall weiter kämpfen!"

Auch bei ihrer eigenen TV-Show "Germany's next Topmodel" setzt sich Heidi Klum dafür ein, dass mehr unterschiedliche Menschen eine Chance auf eine Modelkarriere bekommen. Die Arbeit sei aber noch lange nicht getan. "Wir müssen auf jeden Fall weiterhin dafür kämpfen! Ich selbst habe ja eine sehr kommerzielle Sendung, und es ist wichtig, dass ich auch hier vorantreibe. Aber: Wir sind noch nicht da, wo wir hinmüssen."

Die Model-Mama bemerkt: "Ich sehe bei unseren Castings oft, dass bestimmte Typen immer noch durch das Raster fallen - nicht, weil sie nicht schön sind, sondern weil sie nicht in das klassische Muster passen. Während Curvy Models mittlerweile etwa akzeptiert werden, haben es Petite Models zum Beispiel immer noch wahnsinnig schwer."

Ihren Durchbruch hatte Heidi Klum unter anderem 1998 mit dem legendären "Sports Illustrated"-Cover in den USA. Auch sie kämpfte während ihrer Karriere manchmal damit, dass nicht genug Vielfalt an Models gefragt war. Sie erinnert sich: "Als ich angefangen habe, wurde schon ein paarmal gesagt, ich würde nicht in das gerade gefragte 'Modelbild' passen." Jedoch habe sie sich dadurch nie entmutigen lassen.

Auch ihre Tochter Leni Klum (21) ist bereits ein gefragtes Model. Sohn Henry (20) gab dieses Jahr sein Runway-Debüt. Bedenken, dass ihre beiden ältesten Kinder nun ebenfalls den oft harschen Weg in der Modebranche einschlagen, hat die 52-Jährige nicht. "Sie sind mit meinem Job aufgewachsen und haben von klein auf mitbekommen, dass es nicht nur Glamour ist. Während andere Leute nur das Endprodukt sehen, wissen sie, wieviel Arbeit dahintersteckt: die stundenlangen Calls mit meinem Producer, das Auswendiglernen von Texten, etliche Fittings... Ich glaube, sie gehen das sehr bewusst an. Sie wissen: Erfolg kommt nicht über Nacht."

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