Dominik Krause bei Verleihung in München abgewatscht: Preisträger lästert über Münchner Bürgermeister

Im Wirtshaus im Schlachthof wird der Sigi-Sommer-Taler verliehen. Preisträger Jürgen Kirner ledert los – vor allem gegen den neuen Münchner Bürgermeister Dominik Krause.
Annette Baronikians |
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Zweiter Bürgermeister Dominik Krause (Grüne)  findet die Ideen für die Altstadt richtig gut.
Zweiter Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) findet die Ideen für die Altstadt richtig gut. © Andreas Gregor

Lisa Fitz oder Fredl Fesl haben ihn, auch Luise Kinseher, Andreas Giebel, Monika Gruber, Helmut Schleich oder Marianne Sägebrecht. Sie alle bekamen den Sigi-Sommer-Taler, mit dem an den legendären Kolumnisten der Abendzeitung erinnert wird.

Als "Blasius der Spaziergänger" hatte der Sommer Sigi fast 40 Jahre lang München und seine Menschen ganz genau unter die Lupe genommen – als geradezu philosophischer Grantler, doch stets mit einem (durchaus auch mal süffisanten) Lächeln.

Eng mit Sigi Sommer verbunden und begeistert von der Verleihungsfeier: Tochter Erni Eberl (l.) und Enkel Klaus Weismor mit Sigi-Sommer-Ex-Verlegerin Marian Schulz.
Eng mit Sigi Sommer verbunden und begeistert von der Verleihungsfeier: Tochter Erni Eberl (l.) und Enkel Klaus Weismor mit Sigi-Sommer-Ex-Verlegerin Marian Schulz. © Baronikians

"Wenn ich Krause geheißen hätte": Jürgen Kirner ledert gegen Münchens neuen Bürgermeister

Keine Frage: Da ist der neue Preisträger, Couplet AG-Gründer und Multitalent Jürgen Kirner, dem einstigen AZ-Spaziergänger mehr als ähnlich! Und das stellte der beliebte Volkssänger, Kabarettist, Autor und Moderator im Wirtshaus im Schlachthof in seiner Dankesrede, die einem kleinen Ausschnitt seiner BR-Brettl-Spitzen-Revue glich, auch gleich unter Beweis.

Er hat seine persönliche Meinung: Preisträger Jürgen Kirner mit Lebensgefährte Joe (l.), Bürgermeisterin Verena Dietl und Narhalla-Präsident Günther Grauer.
Er hat seine persönliche Meinung: Preisträger Jürgen Kirner mit Lebensgefährte Joe (l.), Bürgermeisterin Verena Dietl und Narhalla-Präsident Günther Grauer. © Annette Baronikians

Er plauderte launig aus seiner Kindheit und Jugend im oberpfälzischen Hemau, von seiner Oma und seiner Mama, und dass diese ihn stets angetrieben hätten, zu lernen und zu arbeiten, "dass aus mir was wird. Doch das war falsch", so Kirner: "Wenn ich nicht in der Oberpfalz, sondern in München geboren wäre und nicht Kirner, sondern Krause geheißen hätte, dann wär ich jetzt Zweiter Bürgermeister und hätt gar nicht lernen müssen."

CSU-Mitglied Jürgen Kirner will bei Verleihung des Sigi-Sommer-Talers kein Krause-Bashing betreiben

Nein, "Bashing" gegen Münchens neuen Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) wolle er keines betreiben, betonte der Preisträger schmunzelnd, doch er habe seine persönliche Meinung und sei ein politischer Mensch. Dass Krause keineswegs nichts gelernt hat, sondern erfolgreich einen Master in Physik absolvierte, blieb unerwähnt - die eigene CSU-Mitgliedschaft ebenfalls, zumindest diesmal. Legendär Kirners Satz: "Ich bin der einzige bekennende Kabarettist in Bayern, der sagt, dass er ein CSU-ler ist."

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Sei's drum. An diesem fröhlichen Abend wurde der Preisträger parteiübergreifend gefeiert. Zu den Gratulanten gehörten auch Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) und Stadträte aller Couleur – und Kirner herzte auch parteiübergreifend zurück. Den Sigi-Sommer-Taler hatte er zuvor aus den Händen von Narrhalla-Präsident Günther Grauer erhalten, ohne den es den Kulturpreis nicht gäbe: Anno 2001, als Grauer Faschingsprinz von Münchens ältester Faschingsgesellschaft Narrhalla war, hat er den Preis gemeinsam mit Sigi-Sommer-Verlegerin Marian Schulz geschaffen.

Kabarettist Martin Frank nebeneinem Sigi-Sommer-Aufsteller.
Kabarettist Martin Frank nebeneinem Sigi-Sommer-Aufsteller. © BrauerPhotos

Sigi-Sommer-Taler in München verliehen: Ottfried Fischer als Gast, Martin Frank als Laudator dabei

Die erste Preisträgerin war 2001 die unvergessene Erni Singerl, ihr Laudator Ottfried Fischer, der jetzt als Gast dabei war. Kirners Laudator 2023: der gefeierte Martin Frank, den Kabarettist André Hartmann als "Leuchtturm unserer Kabarettszene" anmoderierte.

Gern dabei: Ottfried Fischer mit seiner Frau Simone.
Gern dabei: Ottfried Fischer mit seiner Frau Simone. © BrauerPhotos

Für weitere Unterhaltung sorgten Kirners Brettl-Spitzen-Kollegin Marion Schieder, Sängerin Viktoria Lein und das Quartett "Conny und die Sonntagsfahrer", das mit 50er- Jahre-Hits alle zum Mitsingen brachte, allen voran Jürgen Kirner und seinen Lebensgefährten Joe.

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23 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 28.11.2023 16:46 Uhr / Bewertung:

    Jürgen Kirner?? Noch nie von dem gehört! Ist der Kabarettist?
    Und der "Gag" mit Oberpfalz/München und Krause muß er mir noch mal erklären.
    Kann man den auch auf andere Personen/Orte anwenden?

  • Bongo am 28.11.2023 19:09 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Kirner hätte halt das von Dir stets verwendete „Ironie aus“ dazu sagen sollen, dann würdest sicher auch Du seine Aussage verstehen.

  • OutOfCoffee am 28.11.2023 13:33 Uhr / Bewertung:

    Ein Grüner mit einem richtigen Studienabschluss und das auch noch in einem richtigen Studienfach? Kaum zu glauben.

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