Diese Promis zieht es in die Provinz

Prominente brauchen den Trubel der Millionenmetropolen? Von wegen! Die Landlust hat sogar einen Berliner Gangster-Rapper gepackt. Für die Nachbarn ist es nicht immer schön, wenn die Stars kommen.
az/dpa |
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Ob Rapper, TV-Blondine oder Fußballtrainer - die Promis zieht es mehr und mehr in die Provinz.
dpa/az Ob Rapper, TV-Blondine oder Fußballtrainer - die Promis zieht es mehr und mehr in die Provinz.

Paderborn - Das Erstaunen war groß, als der ehemalige Fußball-Nationalspieler Stefan Effenberg (47) kürzlich als Trainer des SC Paderborn 07 ins ländliche Ostwestfalen gewechselt ist.

Der Mann, der einst einen Tiger auf seinen Hinterkopf rasieren ließ, der nach seinem Stinkefinger bei der WM 1994 jahrelang als Flegel galt, der die Presse mit Wutreden begeisterte, sucht sein Glück in der Provinz?

Das ist nur auf den ersten Blick überraschend, denn Effenberg ist längst nicht der einzige Star, den es aufs Land zog. Eine Auswahl:

 

Effenberg in Paderborn

 

Mit 148 000 Einwohnern ist die Domstadt eigentlich eine Großstadt und keine Provinz. Für Ex-Fußballer Effenberg, der zu Münchner Zeiten etwa in der Schickeria-Disco P1 gefeiert haben soll, dürfte die erzkatholische Stadt dennoch ein kleiner Kulturschock sein. Ausschlaggebend für seinen Umzug waren jedenfalls nicht das Drei-Hasen-Fenster oder der angeblich kürzeste Fluss Deutschlands, sondern das Angebot als Zweitliga-Trainer beim SCP. Und: Ehefrau Claudia wuchs nur rund 90 Kilometer entfernt in Menden im Sauerland auf. Nah am Trainingsplatz (und damit nah an der Autobahn) soll das neue Heim laut "Bild" stehen - wo genau "Effe" hinzieht, daraus macht er ein Geheimnis.

 

Glööckler in Kirchheim

 

Weinstraßenromantik pur hat der schillernde Modemacher Harald Glööckler im pfälzischen Kirchheim gefunden. "Das ist wie im Garten Eden hier", schwärmte er vor kurzem. Die hektische Hauptstadt Berlin ließ der 50-Jährige dafür hinter sich. Den Glamour hingegen hat er mitgenommen. "Château Pompöös" nennt Glööckler seine umgestaltete Zwölf-Zimmer-Villa, die er gemeinsam mit Partner Dieter Schroth bezogen hat. Feigenbäumchen, künstliche Papageien und große Spiegel im Garten inklusive.

 

Bohlen in Tötensen

 

Das Örtchen Tötensen in Rosengarten (Niedersachsen) bei Hamburg belegt, welche Strahlkraft ein Prominenter seinem Wohnort verleihen kann. Amateurfotos im Internet, eine Reportage im "Spiegel" - ohne Pop-Titan Dieter Bohlen wäre Tötensen wohl kaum so bekanntgeworden. Nach einem Überfall in seiner Villa Ende 2006 geriet die Verbundenheit des Stars mit seiner Wahlheimat allerdings ins Wanken: "Das Leben in Tötensen macht so keinen Spaß mehr", zitierte die "Bild" damals den heute 61-Jährigen. Dennoch blieb Bohlen dort.

 

Bushido in Kleinmachnow

 

Nicht immer ganz leicht hat es Bushido (37) in seiner Wahlheimat. Alte hohe Kiefern, Einfamilienhäuser aus den 1930er Jahren, aber auch neu gebaute Stadtvillen: Im brandenburgischen Kleinmachnow ist eigentlich alles recht gediegen und diskret. Der Rapper kaufte 2011 ein Anwesen in der Gemeinde im Speckgürtel von Berlin - ein altes Seemannsheim, in dem sich einst alte Matrosen der Kriegs- und Handelsmarine erholen konnten. Allerdings verlief der Umbau nicht ohne Hindernisse. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark verhängte einen Baustopp, weil Auflagen an der denkmalgeschützten Villa nicht eingehalten wurden. Im Jahr 2013 gab es ein Feuer im Haus, die Polizei ging von Brandstiftung aus. Für Bushido ein Anlass, eine nicht ganz so freundliche Videobotschaft zu verfassen. "Grüße an die Kleinmachnower, Ihr habt auf jeden Fall Pech, irgendwann nächstes Jahr werden wir dann doch einziehen", hieß es im jugendfreien Teil des Videos an die Adresse seiner Nachbarn. Er zog tatsächlich ein, der Ärger ging weiter. "(...) bald kann die Stasi Gemeinde uns den Buckel runterrutschen, bei der Mauer um unser Grundstück hilft auch kein Hasselhoff", schrieb er im vergangenen Sommer auf Twitter. Der Hintergrund laut "Tagesspiegel": Bushido hatte eine historische Mauer auf dem Grundstück eingerissen.

 

Katzenberger im Schwarzwald

 

Von der Provinz in die Provinz - so könnte man die Umzugsgeschichte von TV-Sternchen Daniela Katzenberger (29) beschreiben. Einst im - zugegebenermaßen eigentlich großstädtischen - Ludwigshafen fest verankert, zog sie sich kürzlich mit Partner Lucas Cordalis (43) und Töchterchen Sophia in die Einsamkeit des nördlichen Hochschwarzwaldes zurück. Cordalis beschreibt die Vorzüge des Städtchens Freundenberg so: "Als Kind ist es hier traumhaft, man kann durch die Wälder streifen, die Ski-Loipe ist direkt neben dem Haus." Die "Katze" erwartet neben der guten Luft noch ganz andere Effekte: "Hier sind wir das Schwiegermonster los. Meine Mutter war mir definitiv zu nah." Auf Dauer will die kleine Familie aber nicht in dem Haus wohnen, das Schlagerstar Costa Cordalis einst gekauft hatte und in dem Komponist und Produzent Lucas Cordalis seine Kindheit verbrachte. Dafür seien sie beruflich zu viel unterwegs, sagte Katzenberger kürzlich.

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