Diese Promis erkrankten an Alzheimer

Derzeit verkörpert Dieter Hallervorden (79) in seiner unnachahmlichen Art im Til-Schweiger-Film "Honig im Kopf" einen Alzheimer-Patienten. Auch die Polit-Talkshow "Hart aber fair" (2. Februar ab 20.15 Uhr im Ersten) nimmt sich des heiklen Themas an und stellt die Frage: Wird diese Komödie der unheimlichen Krankheit gerecht? Diese Promis erkrankten im Gegensatz zum Film-Patienten Hallervorden wirklich an Alzheimer und verloren ihr Gedächtnis.
Rudi Assauer
Er galt als Inbegriff des selbstbewussten Geschäftsmannes und Machos, doch auch er war vor der tückischen Erkrankung nicht gefeit. Der langjährige Manager des Bundesliga-Kultklubs FC Schalke 04 und Ex-Lebensgefährte von Simone Thomalla, Rudi Assauer. Der Ex-Fußballprofi machte in seiner 2012 erschienenen Biografie "Wie ausgewechselt" auf sein Leben mit Alzheimer aufmerksam und räumte mit den jahrelangen Gerüchten auf.
Gunter Sachs
Am 7. Mai 2011 erschoss sich Gunter Sachs in seinem Haus in Gstaad. In seinem Abschiedsbrief ging er auf die Gründe für seine Tat ein, einer davon war auch die Krankheit Alzheimer, die er per Selbstdiagnose bei sich feststellte. "Der Verlust der geistigen Kontrolle über mein Leben wäre ein würdeloser Zustand", schrieb der Ex-Mann von Brigitte Bardot über seine Beweggründe. Vertraute bestätigten allerdings, dass Sachs bereits seit längerem auch an Depressionen litt, die ebenfalls zum Suizid geführt haben können.
Margaret Thatcher
Margaret Thatcher gilt bis heute für viele aufstrebende weibliche Politikerinnen als großes Vorbild. Von 1979 bis 1990 leitete sie als Eiserne Lady und Premierministerin von Großbritannien die Geschicke der stolzen Nation. Nach mehreren Schlaganfällen wurde 2008 bekannt, dass sie unter fortgeschrittener Demenz leidet. Ihre Tochter thematisierte die Krankheit in einem im gleichen Jahr erschienenen Buch. Dennoch lebte Thatcher noch bis 2013, als sie in London nach einem weiteren Schlaganfall im Alter von 87 Jahren verstarb.
Ronald Reagan
Auch die US-Politik wurde nicht von Alzheimer verschont: Der 40. Präsident der Vereinigten Staaten und ehemalige Western-Held Ronald Reagan ("Die Hand am Colt") litt wie seine britische Amtskollegin im fortgeschrittenen Alter an Alzheimer. Fünf Jahre nach dem Ende der Präsidentschaft, im November 1994 bekannte sich Reagan in einem persönlichen Brief an die US-Bevölkerung zu der Krankheit. Knapp zehn Jahre später, am 5. Juni 2004 starb der Republikaner im Alter von 94 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.
Ernst Albrecht
Seine Tochter, Bundesverteidigungsministerien Ursula von der Leyen, ging mit der Krankheit ihres Vaters seit Jahren offen um: Bei Ernst Albrecht, ehemaliger Ministerpräsident von Niedersachsen, wurde bereits 2003 Alzheimer diagnostiziert, im Mai 2008 gab von der Leyen dies erstmals öffentlich bekannt. Seit 2007 lebte die neunköpfige Familie von der Leyen auf dem Anwesen von Albrecht und wirkte an seiner Pflege mit. Am 13. Dezember 2014 starb Albrecht im Alter von 84 Jahren.
Peter Falk
Sein Glasauge, sein alter Peugeot und der zerknitterte Mantel machten Peter Falk in der Rolle des Inspektor Columbo zum Weltstar. Was viele nicht wissen: Die Serie wurde wegen der schweren Alzheimer-Erkrankung des damals bereits über 70-Jährigen nach 69 Folgen im Jahr 2003 eingestellt. Vier Jahre später wurde die Erkrankung öffentlich bekannt. Am 24. Juni 2011 verstarb der Schauspieler nach einer Lungenentzündung in seinem Haus in Beverly Hills.
Harald Juhnke
Über viele Jahrzehnte erfreute der Vollblut-Entertainer Harald Juhnke ("Ein Mann für alle Fälle") die deutschen Massen, am Ende war er nur mehr ein Schatten seiner selbst. Nach jahrelangem Alkoholmissbrauch wurde bei ihm das tückische Korsakow-Syndrom erkannt, das ähnliche Symptome wie Alzheimer zeigt und häufig bei Alkoholikern auftritt. Sein Manager Peter Wolf erklärte 2001, dass Juhnke nie wieder als Schauspieler auftreten würde. Dieser lebte fortan in einem Pflegeheim in der Nähe von Berlin und verstarb im Jahre 2005 mit 75 Jahren.
Helmut Schön
Nicht Franz Beckenbauer, Jogi Löw oder Sepp Herberger. Nein, Helmut Schön ist bis heute der erfolgreichste Bundestrainer, der jemals die deutsche DFB-Elf trainierte. 1972 gewann er die Europameisterschaften, 1974 die WM im eigenen Land. Nach seinem Abschied 1978 wurde es allerdings ruhig um ihn, seinen Ruhestand verbrachte er an der Seite seiner Frau in Wiesbaden. In den 1990er Jahren musste er aufgrund seiner fortgeschrittenen Alzheimer-Erkrankung in ein Pflegeheim, am 23. Februar 1996 starb Schön im Alter von 80 Jahren.
Karlheinz Böhm
Im vergangenen Jahr verließ Karlheinz Böhm mit 86 Jahren endgültig die Bühne. Der österreichische Schauspieler wurde vor allem durch seine Rolle als Kaiser Joseph in der Sissi-Trilogie bekannt. Später trat er vor allem als Afrika-Helfer in Erscheinung und gründete unter anderem die Stiftung "Menschen für Menschen". Ein gutes Jahr vor seinem Tode am 29. Mai 2014 wurde bekannt, dass Böhm unter Alzheimer leidet. Sein Sohn Michael sagte damals der "Passauer Neuen Presse"-Zeitung: "Mein Vater hat schweren Alzheimer. Er ist dement und kann sich nicht mehr äußern."
Charlton Heston
Für seine Hauptrolle im Monumental-Klassiker "Ben Hur" erhielt Charlton Heston einen Oscar. Nach seinen Erfolgen in den 1950er und 1960er Jahren ließ es der US-Amerikaner in der Schauspielerei eher ruhiger angehen und widmete sich mehr und mehr der Politik. Von 1998 bis 2003 war er Präsident der umstrittenen Waffen-Lobby-Organisation "National Rifle Association". Aufgrund der Alzheimer-Erkrankung musste er seine Karriere ab 2003 ruhen lassen. Heston starb im April 2008 mit 84 Jahren im Beisein seiner Frau in Beverly Hills.