Wegen Betruges: Enkel von Karlheinz Böhm verurteilt

Mit dem berühmten Namen seiner Familie überzeugte Florian Büse seine Geldgeber. Jetzt wurde der „Sturm der Liebe“-Star wegen Betrugs verurteilt.
John Schneider |
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Geständiger Betrüger: Florian Büse mit seinen Anwälten.
jot Geständiger Betrüger: Florian Büse mit seinen Anwälten.

München - „Sie sind ein Blender.“ Amtsrichter Matthias Braumandl ging in seiner Urteilsbegründung hart mit Florian Büse (36) ins Gericht. Es sei „bemerkenswert“ wie sich der bekannte Schauspieler („Sturm der Liebe“) und Regisseur ohne eigenes Einkommen jahrelang auf Kosten anderer über Wasser gehalten habe. Seine Opfer hatte er mit dem bekannten Namen seiner Familie, angeblichen Filmprojekten oder der Aussicht auf Millionen-Erbschaften getäuscht.

Der Richter verurteilte den Enkel des im vergangenen Jahr verstorbenen Karlheinz Böhm am Mittwoch wegen Betruges zu einer Haftstrafe von zehn Monaten, die auf Bewährung ausgesetzt wurde. Trotz eines besonders schweren Betrugsfalles wertete Braumandl das Geständnis des nicht vorbestraften 36-Jährigen als strafmildernd.

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Florian Büse ließ seine Anwälte erklären, dass er in Sachen Rückzahlungspflicht wohl etwas „blauäugig“ gehandelt habe und entschuldigte sich bei seinem Opfer Gerald B. (43). Dem hatte er im Jahre 2008 genau 56.346,82 Euro abgeschwatzt. „Bis heute habe ich keinen Groschen wiedergesehen“, berichtete der Wiener im Zeugenstand.

Und dies obwohl sich auch Sissy Böhm, die Mutter des Angeklagten, nach Angaben von Gerald B. eingeschaltet hatte und dem Gläubiger ihres Sohnes Schmuck als Sicherheitsleistung angeboten hatte. Der habe sich aber auch als wenig wertvoll erwiesen. Auf die Beteuerung des Angeklagten im Gerichtssaal, er wolle das Geld noch zurückzahlen, antwortete Gerald B. nur kurz: „Das kann man mit Taten beweisen.“

Auch seine Ex-Freundin Jasmin B. soll Florian Büse betrogen haben. Mit der Aussicht auf eine Millionen-Erbschaft habe er der 32-Jährigen immer wieder Geld aus dem Kreuz geleiert. Dabei habe sie nicht viel verdient, musste Kredite aufnehmen, um den gemeinsamen Haushalt zu finanzieren.

Die Verfahren in ihrem und einem weiteren Betrugsfall – Büse soll den Vater seiner australischen Ex (mit ihr hat er zwei kleine Kinder) um 10.000 australische Dollar betrogen haben – wurden aber eingestellt. Die zusätzlichen Strafen wären nicht mehr groß ins Gewicht gefallen. Jasmin B. war am Ende des Gerichtstags trotzdem zufrieden. Dass ihr Ex verurteilt wurde, erfüllte sie offensichtlich mit Genugtuung.

Als Bewährungsauflage verhängte Richter Braumandl 300 Sozialstunden. Büse habe schließlich derzeit mehr Zeit als Geld. Der Schauspieler und Regisseur kann die Sozialstunden aber bei Bedarf, sprich einem Filmprojekt, auch in eine Geldstrafe umwandeln lassen, erklärte ihm der Richter. „Ihre Karriere ist natürlich wichtiger als Suppe verteilen.“

Offenbar hatte Büse mal ein anstehendes Projekt mit Bully Herbig erwähnt. Doch vor der versammelten Presse wolle er dazu nichts sagen, erklärte der Böhm-Enkel.

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