Deutscher Filmpreis Lola: Die schönsten Fotos der Promis

Beim Filmpreis geht es nicht nur um die Lolas und die Erinnerung an Romy Schneider, sondern auch um Politik und Männer unter Generalverdacht.
von  dpa
Natalia Wörner mit ihrem Freund, Außenminister Heiko Maas (SPD).
Natalia Wörner mit ihrem Freund, Außenminister Heiko Maas (SPD).

Klar, der Deutsche Filmpreis war vor allem eine Hommage an Romy Schneider (1938 - 1982). Gleich sieben Lolas räumte die Biografie "3 Tage in Quiberon" in Berlin ab - und die überglückliche Romy-Darstellerin Marie Bäumer (48) war - geehrte als beste Schauspielerin - in Tränen aufgelöst: "Ich vermute, dass Romy Schneider sich so gesehnt hat, aus ihrem Land diese Auszeichnung zu bekommen", sagte Bäumer bewegt.

In der Gala wechselten sich ernste und heitere Töne ab. Die Präsidentin der Deutschen Filmakademie, Iris Berben, und Schauspieler und Moderator Edin Hasanovic ("Brüder", "Nur Gott kann mich richten") eröffneten die Gala mit einer fast alle Stile von Hiphop bis Dirty Dancing durchlaufenden, fetzigen Tanzperformance. Doch die Filmschaffenden sprachen dann immer wieder auch brisante aktuelle Themen wie die #MeToo-Debatte und ihre Folgen oder den Antisemitismus in der Gesellschaft an.

Berben sagte, die längst überfällige Debatte um Sexismus und Machtmissbrauch in der Filmbranche müsse ohne Häme und Ausgrenzung geführt werden. Sie wehre sich dagegen, dass Männer per se unter Generalverdacht gestellt würden.

Aber wo es Einschüchterung und Mobbing gebe, müsse es heißen: "Eure Zeit ist vorbei!" Auf Jackett und Oberteil trug die Schauspielerin das Venus- und das Marssymbol für Weiblichkeit und Männlichkeit.

Ein ehemaliger Flüchtling moderiert Filmpreis

Der aus Bosnien stammende Hasanovic ließ einige politische Spitzen los. An die Adresse der AfD meinte er, es sei doch sicher frustrierend, jetzt vor dem Fernseher zu sitzen und zu sehen, wie ein ehemaliger Flüchtling den Deutschen Filmpreis moderiere.

Ansonsten empfahl er in Anspielung auf frauenfeindliche und judenfeindliche Ereignisse der jüngsten Zeit, mal "ein, zwei Wochen, die Finger von den Hosen zu lassen" - wenn doch die Sexisten den Hosenstall nicht zulassen könnten und die Antisemiten schon den Gürtel rausholten. Riesenjubel gab es für die Macher der Schulkomödie "Fack ju Göhte 3" um Regisseur Bora Dagtekin, die die undotierte Lola für den "besucherstärksten deutschen Film des Jahres" bekamen. Mehr als sechs Millionen Besucher hatten den letzten Teil der Trilogie gesehen, insgesamt waren es mehr als 21 Millionen für alle drei Teile.

"Eure gemeinsame Arbeit hat Kultstatus erreicht", rief Iris Berben.

Für die Macher und Darsteller wie Elyas M'Barek, Jella Haase und Katja Riemann gab es einen "fetten Strauß" mit Lolas.

Der 78-jährige Regisseur, Schauspieler und Autor Hark Bohm ("Nordsee ist Mordsee") nahm sehr bewegt den Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film entgegen: "Wahrscheinlich ist das der glücklichste Augenblick meines Lebens."

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