Comedy-Star Nico Stank über Auftritt in München: "Das ist doch gruselig"

Mit seinem Programm "Akte Ex" stattet Nico Stank dem Circus Krone einen Besuch ab. Was erwartet er sich von seinem Auftritt in München? Und wie tickt er eigentlich privat? Die AZ hat den Comedian zum Interview gebeten.
Sven Geißelhardt
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Nico Stank ist aktuell mit seinem Programm "Akte Ex" auf Tour und tritt auch im Circus Krone in München auf.
Nico Stank ist aktuell mit seinem Programm "Akte Ex" auf Tour und tritt auch im Circus Krone in München auf. © Jakob Stolz

Comedian, Schauspieler, Autor, Influencer – Nico Stank hat alle Hände voll zu tun. Mit 35 Jahren hat er den Durchbruch geschafft, von dem viele Newcomer träumen. Am Mittwochabend (21. Mai) tritt er mit seinem Programm "Akte Ex" im Circus Krone auf. Was er sich von seiner Show erhofft, wie es aktuell privat bei ihm läuft und wie er sich selbst im Vergleich zu absoluten Comedy-Stars einschätzt – der AZ stand er Rede und Antwort.

AZ: Sie sind als Podcaster, Comedian, Schauspieler und mit 425.000 Follower auch als Influencer aktiv. Welcher dieser Jobs gefällt Ihnen am besten?
NICO STANK: Puh, das ist schwer zu sagen und ehrlich gesagt finde ich, man muss sich gar nicht entscheiden. Ich bin total dankbar, dass ich so viele unterschiedliche Dinge machen darf. Genau das ist ja das Spannende an meinem Job. Und am Ende ist ja alles Teil desselben großen kreativen Ganzen, ich unterhalte Menschen auf verschiedenen Wegen.

Nico Stank betont: Keine Abrechnung in seinem Programm "Akte Ex"

Sie sind am 21. Mai mit deinem Programm "Akte Ex" in München zu sehen. Was macht den Auftritt im Circus Krone so besonders?
Der Circus Krone ist einfach ein legendärer Ort, da haben schon so viele Größen gestanden. Für mich ist es aber auch persönlich besonders, weil ich da vor Jahren schon mal als Musicaldarsteller in einer Show aufgetreten bin, und jetzt stehe ich da alleine mit meinem eigenen Comedyprogramm und fülle als Nico Stank alleine das Zelt, das ist doch gruselig (lacht).

Der Titel Ihres Programms schürt Erwartungen, dass Sie humorvoll über Ihren früheren Beziehungen auspacken. Was steckt wirklich hinter dem Titel?
"Akte Ex" klingt erst mal nach einer Abrechnung, aber eigentlich ist es eher eine liebevolle Aufarbeitung. Es geht nicht darum, irgendwen bloßzustellen, sondern um das, was man aus Beziehungen lernt. Und darum, wie absurd und witzig Dating heute ist, auch sehr anstrengend! Also: Es ist mehr Therapie als Skandal.

Nico Stank spricht in seinem Programm "Akte Ex" nicht nur über Ex-Freunde - auch ehemalige Partnerinnen kommen dabei zur Sprache.
Nico Stank spricht in seinem Programm "Akte Ex" nicht nur über Ex-Freunde - auch ehemalige Partnerinnen kommen dabei zur Sprache. © Jakob Stolz

Nico Stank über Ex-Freundinnen: "Habe Erfahrungen mit Frauen gemacht"

Wie sind Sie in der Vergangenheit mit Trennungen umgegangen?
Kommt auf die Trennung an. Irgendwann lachst du drüber und machst ein ganzes Programm daraus. Ich glaube, jede Trennung hat mich ein Stück mehr zu mir gebracht.

In der Ankündigung zu Ihrer Show ist zu lesen, dass es dabei auch um Ex-Freundinnen geht. Waren Sie in der Vergangenheit auch mit Frauen liiert?
Ich finde, Liebe lässt sich nicht immer in feste Schubladen packen. Ich habe meine Erfahrungen mit Frauen gemacht, da habe ich aber auch noch nicht zu mir gestanden und mich gefunden gehabt. Egal ob mit Mann oder Frau, das Date oder die Beziehung ist ja an sich gleich. Und in der Show gehts eben um Menschen, nicht nur um Geschlechter.

Partner oder Single: Das verrät Nico Stank über seinen Beziehungsstatus

Einen Partner gibt es in den sozialen Medien an Ihrer Seite nicht zu sehen. Wie steht es aktuell in Sachen Liebe? Gibt es in Ihrem Leben jemand Besonderes?
Mein Beziehungsstatus ist gerade eher "vergeben mit meinem Job" (lacht). Ich definiere mein Glück nicht durch eine Beziehung. Ich genieße den Moment und schaue, was kommt. Wenn’s passt, dann passt’s!

Hatten Sie denn schon mal ein Techtelmechtel mit einem Promi?
Wenn, dann würde ich es hier nicht sagen (lacht).

In einem Interview haben Sie kürzlich erklärt, dass Sie sich aktuell keine Adoption vorstellen können. Warum steht das nicht auf Ihrer Liste?
Ich finde Adoption etwas total Wertvolles. Aber ich bin gerade an einem Punkt im Leben, wo ich einfach nicht die Ruhe und Stabilität bieten könnte, die ein Kind verdient. Ich glaube, das braucht einen anderen Lebensrahmen und den habe ich aktuell noch nicht.

Wollen Sie irgendwann Kinder in Ihrem Leben haben? Als Künstler ist der Spagat zwischen Job und Familie meist nicht so einfach…
Ich schließe das überhaupt nicht aus. Ich habe einfach gerade viel zu tun, was unglaublich schön ist und da wäre es unfair, einem Kind gegenüber nicht richtig da sein zu können. Wenn es mal passt, dann mit ganzem Herzen.

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"Circus Krone in München ist für mich ein toller Meilenstein"

Ihre Karriere verläuft erfolgreich, aber noch spielen Sie nicht in der gleichen Liga wie Carolin Kebekus oder Felix Lobrecht. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Ich finde es überhaupt nicht schlimm, nicht sofort in der gleichen Liga zu spielen, die beiden machen das ja auch schon deutlich länger und haben sich ihren Platz mit viel Arbeit, Talent und Zeit verdient. Ich bin auf meinem ganz eigenen Weg, und ich glaube fest daran, dass der auch genau dahin führen kann. Ich spiele mittlerweile große Hallen, nächstes Jahr sogar die Uber Arena, und der Circus Krone in München ist für mich ein toller Meilenstein. Ich bin sehr stolz auf das, was ich erreicht habe, und bin mir sicher, dass das erst der Anfang ist. Bei meiner ersten Tour habe ich in Berlin vor 80 Leuten gespielt, jetzt vor 3000.

Viele Menschen glauben, dass man als Person des öffentlichen Lebens viel Geld für wenig Arbeit bekommt. Wie schaut die Realität aus?
Ich glaube, viele Menschen sehen nur das Endprodukt, das Schöne – nicht den Weg dahin. Sie sehen mich auf Konzerten, in einem schönen Urlaub, auf der Bühne. Aber was sie nicht sehen, ist der Weg dahin und die Arbeit, die dahinter steckt. Ich verstehe mich nicht als klassischen Influencer. Ich kreiere Content auf meine Art und Weise, produziere Videos, Podcasts, habe zwei Bühnenprogramme geschrieben – mit eigenen Songs und Choreos. Dahinter steckt viel Mühe und Arbeit. Ich entwickle Ideen, drehe, schneide, poste, promote und gehe nebenbei zu Castings für Rollen als Schauspieler, plane und gestalte eine Tour mit. In der Conora-Zeit habe ich sechs Tage die Woche Videos produziert und gepostet. Und dabei macht der Kopf nie Feierabend. Das war nicht nur Glück, das war auch viel Disziplin. Und ich mache das einfach alles wahnsinnig gerne.

Nico Stank steht offen zu Homosexualität: "Keine Lust, mich kleinzumachen"

Als offen queerer Künstler spielen Sie gerne mit Geschlechterrollen, doch in der Gesellschaft nimmt die Akzeptanz gegenüber der Community immer weiter ab. Haben Sie bei einem Auftritt schon mal einen heiklen Moment erlebt?
Zum Glück hatte ich bisher auf der Bühne fast durchweg positive Erfahrungen. Ich glaube, Humor ist oft ein Türöffner, auch für Menschen, die vielleicht Vorurteile haben. Ich muss sagen, dass ich selten böse Kommentare oder Hassnachrichten bekomme. Das passiert eher, wenn ein Video von einem anderen Account gepostet wird und meine eigene Community und Bubble verlässt. Aber natürlich kenne ich diese Kommentare im Netz oder Blicke im Alltag, die zeigen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben. Für mich war der Weg zu mir selbst so lang, es hat gedauert, wirklich zu mir zu stehen und mich so zu zeigen, wie ich bin. Wie viel Kopf ich mir über meine Comedy Figur Nicola gemacht habe! Ich habe keine Lust mehr, mich kleinzumachen, nur damit sich andere wohler fühlen. Ich bin doch sowieso schon klein (lacht). Und wenn ich mit dem, was ich tue, anderen Mut geben kann, dann hat sich der ganze Weg schon gelohnt.

Im Sport, vor allem im Profi-Fußball der Männer, gibt es viel Angst, zu der eigenen Sexualität zu stehen – in der 1. Bundesliga gibt es etwa keinen offen schwulen Fußballer. Welchen Rat haben Sie an ungeoutete Spieler, damit umzugehen?
Es gibt so viele Menschen, auch außerhalb des Rampenlichts, die mit ähnlichen Ängsten kämpfen. Und du musst dich nicht outen, um jemandem zu gefallen oder einem Ideal zu entsprechen. Du darfst das in deinem Tempo tun, wenn es sich für dich richtig anfühlt. Und wenn du bereit bist, hol dir Unterstützung, such dir sichere Menschen in deinem Umfeld. Ein Outing ist kein PR-Move, das ist etwas ganz Persönliches. Und niemand sollte dich unter Druck setzen, auch nicht die Öffentlichkeit.

Was wollen Sie in Ihrem Leben noch unbedingt erreichen, was bislang noch nicht geklappt hat?
Oh, da gibts einiges! Ich würde super gern mal eine eigene Show im Fernsehen haben, mit Stand-up, Musicaleinlagen, Choreos, Band, Comedysketchen… Und noch mehr als Schauspieler drehen. Ach so: Und natürlich bei der nächsten Staffel „LOL“ dabei sein!

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