Alice Schwarzer bekennt: "Ja, ich hatte ein Konto in der Schweiz"
Der nächste "Steuerfall": Auch die bekannteste Feministin des Landes, Alice Schwarzer, hatte über Jahrzehnte hinweg ohne Kenntnis der Finanzbehörden Geld auf einem Schweizer Konto gebunkert. Nach eigenen Angaben hat sie die fälligen Steuern aber bereits nachgezahlt - und ist nun empört über die Berichterstattung.
Deutschlands moralische Instanzen und ihre Steuerturbulenzen: Nicht nur Uli Hoeneß ist wegen Schweizer Konten in Konflikt mit dem Fiskus gekommen - auch Alice Schwarzer (71) hatte über Jahrzehnte Geld in dem Nachbarland, das sie den Finanzbehörden nicht meldete. Das hat die wohl bekannteste Feministin des Landes als Reaktion auf einen entsprechenden Bericht des "Spiegel" auf ihrer Homepage bestätigt. Sie betont allerdings, sie habe das Konto bereits im vergangenen Jahr angezeigt und die fälligen Steuern nachgezahlt. Inzwischen sei "alles legal". Die Berichte über den Fall findet sie deswegen empörend.
"Ja, ich hatte ein Konto in der Schweiz. Seit Jahrzehnten, genauer: seit den 1980er Jahren. Und erst im vergangenen Jahr habe ich es bei meinem Finanzamt angezeigt", fasst Schwarzer den Fall zusammen. Das Geld habe sie transferiert, als sie wegen der "Hatz" gegen sich in Deutschland an einen Umzug ins Ausland dachte. Sie spricht von einem "Fehler" - den sie aber wieder gutgemacht habe: "Ich habe für die letzten zehn Jahre gesamt rund 200.000 Euro Steuern nachgezahlt, plus Säumniszinsen." Damit sei der Fall "bereinigt", auch aus Sicht der Steuerbehörden.
Den vorausgegangenen Bericht des "Spiegel" über den, nach ihren Angaben bereits abgeschlossenen Fall, bezeichnet Schwarzer als Verstoß gegen das Steuergeheimnis - und somit "illegal". Es gebe ein "politisches Interesse" daran, ihren Ruf zu schädigen, ist sich Schwarzer sicher. Sie könne nun als "Präzedenzfall" für Berichte aus der Privatsphäre anderer Prominenter gelten, warnt die 71-Jährige sogar: "Doch so ein Schritt ist auch ein Dammbruch für die Medien. Mit einem Präzedenzfall Schwarzer wird in Sachen Persönlichkeitsschutz die eh schon tiefe Latte noch niedriger gehängt."
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