Zollbilanz: Weniger Markenfälschungen beschlagnahmt
Berlin (dpa) - Die deutschen Zollfahnder haben 2010 deutlich weniger gefälschte Uhren, Schmuck und Textilien aus dem Verkehr gezogen als in den Vorjahren.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr bei Einfuhrkontrollen Marken- oder Produktfälschungen im Wert von fast 96 Millionen Euro beschlagnahmt. 2009 waren es 364 Millionen Euro, wie es aus der am Freitag in Berlin vorgelegten Jahresbilanz des Zolls hervorgeht. 2007 lag der Wert bei 1,17 Milliarden Euro.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wollte trotz des deutlichen Rückgangs keine Entwarnung geben. "Das ist für den Standort Deutschland natürlich eine besonders ernste Bedrohung", sagte er. Nach Schätzungen des Wirtschaftsverbandes DIHK gingen durch Produktpiraterie in Deutschland bereits zehntausende Arbeitsplätze verloren. Die internationale Wirtschaftsorganisation OECD schätze den Wert gefälschter Produkte auf jährlich mehr als 250 Milliarden US-Dollar - mit steigender Tendenz.
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