Woelki: Ukraine-Krieg Tiefpunkt der Zivilisationsgeschichte

Es ist schon das zweite Ostern im Ukraine-Krieg. Darauf gehen führende Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche auch in ihren Predigten ein.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
3  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Brutale Zerstörung und Tod, wohin man schaut": Kardinal Rainer Maria Woelki (Archivbild).
"Brutale Zerstörung und Tod, wohin man schaut": Kardinal Rainer Maria Woelki (Archivbild). © Thomas Banneyer/dpa

Köln - Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den Ukraine-Krieg als zivilisatorischen Tiefpunkt bezeichnet. "Dieser furchtbare Krieg in der Ukraine, der jetzt schon seit 410 Tagen tobt, gehört zum Dunkelsten unserer sogenannten modernen Zivilisationsgeschichte", sagte Woelki nach vorab verbreitetem Redetext in seiner Predigt im Kölner Dom.

"Brutale Zerstörung und Tod, wohin man schaut. Ungezähltes Leid und Tränen für Millionen von Menschen." Die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Konflikten und Verfolgung auf der Flucht seien, sei noch nie so hoch gewesen wie derzeit, so Woelki.

"Über die Menschen in der Ukraine fegt weiter der Kriegssturm"

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, rief dazu auf, sich von den vielen Krisen in der Welt nicht lähmen zu lassen. "Über die Menschen in der Ukraine fegt weiter der Kriegssturm", sagte Kurschus, die auch Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen ist, nach einer Mitteilung der EKD. Ostern sei jedoch die kräftige Gegenrede Gottes gegen alles, was festgefahren und ohne Aussicht erscheine.

Lesen Sie auch

Der rheinische Präses Thorsten Latzel sagte in seiner Osterbotschaft, ohne den Glauben an die Auferstehung wäre Jesus nur ein unschuldig Hingerichteter, "ein weiteres bedauerliches Opfer der Machthaber in dieser Welt. Damals auf Golgatha wie heute in Butscha, Teheran, Idlib, Kabul." Christen glaubten aber daran, dass mit dem Tod nicht alles vorbei sei.

Lesen Sie auch

Der Glaube daran falle nicht leicht, räumte der evangelische Theologe ein. Ihm persönlich habe seine Mutter die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod eingepflanzt: "Heute ist meine Mutter 85, leicht dement, im Pflegeheim. Doch von Hoffnung und Auferstehung legt sie immer noch Zeugnis ab: "Ach, weißt du, Thorsten, der da oben weiß schon, was er mit mir noch vorhat"", habe sie zu ihm gesagt.

Christen feiern an Ostern, dass Jesus nach biblischer Überlieferung drei Tage nach seiner Hinrichtung wieder von den Toten auferstanden ist.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Fracking Gas am 10.04.2023 10:04 Uhr / Bewertung:

    Die Kirche und der Moralfinger. 2000 Jahre Unterdrückung, Mord, Folter, Inquisition, Kriege, Ablasshandel und bis heute liegen auf Dekret Papst Johannes II hin, die Archive von Papst Pius XII, Hitlers Papst, unter Verschluss. Ein einziger Sauladen.

  • Der wahre tscharlie am 09.04.2023 15:13 Uhr / Bewertung:

    Dass Woelki etwas zum Ukraine-Krieg sagt, ok.
    Aber dass er es als das "Dunkelsten unserer sogenannten modernen Zivilisationsgeschichte" bezeichnet, finde ich gelinde gesagt etwas irritierend. Insbesonders im Zusammenhang mit dem jahrzehntelangen und tausendfachen Missbrauch in der Kirche und sein agieren im Kölner Bistum.

  • Der Münchner am 09.04.2023 11:53 Uhr / Bewertung:

    Was bitte ist die moderne Zivilisationsgeschichte?
    Beginn 2022?

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.