Weniger Sozialwohnungen in Deutschland
In Deutschland gibt es immer weniger öffentlich geförderte Sozialwohnungen. 2013 waren es 1,48 Millionen, rund 63 000 weniger als im Vorjahr, wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet.
Berlin - Nach Berechnungen des Deutschen Mieterbundes fehlen in Deutschland mindestens zwei Millionen Sozialwohnungen für Menschen mit geringem Einkommen. "Um genug Wohnraum für einkommensschwache Haushalte, aber auch für Durchschnittsverdiener zu haben, brauchen wir 3,5 bis 4 Millionen Wohnungen", sagte Geschäftsführer Ulrich Ropertz dem "Tagesspiegel".
Ihm zufolge ist die Tendenz aber sinkend: Jährlich werden es demnach 60 000 bis 80 000 Sozialwohnungen weniger, weil öffentliche Fördergelder auslaufen. Auch in den Neubau werde zu wenig investiert, warnte Ropertz. Anfang der 1990er Jahre habe es bundesweit noch 4 Millionen Sozialwohnungen gegeben.
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Insgesamt zeigt der Trend beim Wohnungsbau derzeit nach oben. In den 13 deutschen Städten mit über 500 000 Einwohnern wurden im vergangenen Jahr rund 39 000 Wohnungen fertig - ein Plus von gut 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Viele der Neubauten sind allerdings Eigentumswohnungen.
Die stellvertretende Chefin der Linken im Bundestag, Caren Lay, beklagte einen "Kahlschlag im sozialen Wohnungsbau". Die Parlamentarierin hatte die Bundesregierung in einer Anfrage um Auskunft gebeten. "Mindestens 150 000 neue Sozialwohnungen müssen bundesweit jährlich entstehen", forderte sie laut dem Bericht.
Mehr als die Hälfte des Rückgangs entfiel den Zahlen zufolge auf Sachsen, wo 2013 nur noch 7000 Sozialwohnungen vorhanden waren. 2012 waren es noch 42 000. Den größten Sprung nach oben bei den Sozialwohnungen hat Brandenburg im Vergleichszeitraum gemacht. Gegenüber 2012 stieg hier im Folgejahr die Zahl der Sozialwohnungen um 67 Prozent auf 65 819 an.
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