USA melden Festnahme von Bin-Laden-Helfer

Washington ist überzeugt: Der festgenommene Rahim war 2001 maßgeblich daran beteiligt, dass dem Al Qaeda-Chef Bin Laden die Flucht aus Tora Bora gelang. Nach CIA-Angaben wurde Rahmin «aggressiv» verhört.
von  Abendzeitung
Das CIA brachte ein wichtiges Al-Qaeda-Mitglied nach Guantánamo
Das CIA brachte ein wichtiges Al-Qaeda-Mitglied nach Guantánamo © dpa

Washington ist überzeugt: Der festgenommene Rahim war 2001 maßgeblich daran beteiligt, dass dem Al Qaeda-Chef Bin Laden die Flucht aus Tora Bora gelang. Nach CIA-Angaben wurde Rahmin «aggressiv» verhört.

Ein mutmaßlicher enger Komplize von Terroristenführer Osama bin Laden ist nach Angaben von US- Regierungsbeamten monatelang in einem geheimen CIA-Gefängnis festgehalten und verhört worden. Vor wenigen Tagen wurde er schließlich aus dem Gewahrsam des Geheimdienstes in das US- Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba verlegt, wie das Pentagon am Freitag (Ortszeit) bekanntgab.

Nach Angaben aus dem Ministerium handelt es sich um Muhammad Rahim, einen ehemaligen Übersetzer Bin Ladens. Er soll dem Terroristenchef maßgeblich bei der Flucht vor US-Soldaten aus dem afghanischen Bergversteck Tora Bora Ende 2001 geholfen haben. Wie es weiter in Pentagon- und Geheimdienstkreisen hieß, half Rahim nach US-Erkenntnissen auch bei der Rekrutierung von Terroristen und versuchte, chemische Waffen für einen Angriff auf US-Truppen in Afghanistan zu beschaffen. Zu diesem Angriff kam es aber nie. Rahim habe der Al Qaeda, den Taliban und anderen US-Gegnern in Afghanistan Hilfe geleistet, zitierte die «Washington Post» am Samstag CIA-Direktor Michael Hayden. Rahim sei «angesichts seiner Vergangenheit und der weiterhin von ihm ausgehenden Bedrohung für US- Interessen» zunächst an die CIA übergeben worden. Rahim sei ein erfahrener Dschihadist. «Zu seiner Kampferfahrung, die bis in die 80er Jahre zurückreicht, gehören auch Verschwörungen gegen amerikanische und afghanische Ziele», sagte er. Rahims Gefangennahme «war ein Schlag gegen mehr als ein Terrornetzwerk», sagte Hayden.

Zunächst in CIA-Gefängnis

Inoffiziellen Angaben zufolge wurde Rahim bereits im Sommer vergangenen Jahres in Pakistan gefasst - anscheinend von örtlichen Sicherheitskräften. Seit August habe er sich in der Hand der CIA befunden. Hayden selbst machte keine Angaben darüber, wie lange Rahim heimlich festgehalten und welchen Verhörpraktiken er ausgesetzt wurde. Dem Geheimdienstchef zufolge wendet die CIA das umstrittene «Waterboarding» - simuliertes Ertränken - bei Vernehmungen nicht mehr an, aber behält sich andere «aggressive» Methoden bevor. In einer E-Mail an Mitarbeiter bekräftigte Hayden der «Washington Post» zufolge am Freitag, dass die CIA entschlossen sei, der terroristischen Bedrohung zu begegnen, «aber nur mit Methoden, die unsere Gesetze erlauben». Erst kürzlich hatte US-Präsident George W. Bush sein Veto gegen ein Gesetz eingelegt, dass der CIA «Waterboarding» und andere nicht näher bezeichnete Verhörmethoden verboten hätte, die dem US-Militär untersagt sind. (dpa/AP)

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