Ungerecht und unsolide - Wer zahlt die Mutterrente?

Die AZ-Politikredakteurin Anja Timmermann über die Finanzierung der Mütterrenten und eine mögliche Ungerechtigkeit.
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Die AZ-Politikredakteurin Anja Timmermann über die Finanzierung der Mütterrenten und eine mögliche Ungerechtigkeit.
Gregor Feindt Die AZ-Politikredakteurin Anja Timmermann über die Finanzierung der Mütterrenten und eine mögliche Ungerechtigkeit.

München - Wer soll die höheren Mütterrenten bezahlen? Die Allgemeinheit (das will die SPD)? Oder nur Arbeitnehmer und Arbeitgeber (das will die Union)? Diese Streitfrage wird bei den Koalitionsverhandlungen zum Stolperstein beim Großthema Rente. Bleibt zu hoffen, dass die SPD sich durchsetzt. Denn die Unions-Position ist ungerecht und finanziell unsolide.

Erstens finanziell. Ja, die Rentenkasse hat gerade ein Polster aus Beitragszahlungen angesammelt. Aber jede Hausfrau und jeder Hausmann weiß, wie unklug es ist, einen einmalig angesparten Betrag für etwas zu verwenden, was dann Monat für Monat fällig wird – irgendwann ist er aufgebraucht.

Eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft sollen auch alle bezahlen

Zweitens in Punkto Gerechtigkeit. Älteren Müttern soll pro Kind ein weiterer Jahresbeitrag gutgeschrieben werden. Wie bei jeder Versicherung entsteht aber eine Lücke, wenn manche Kunden Leistungen ausbezahlt bekommen, für die sie nicht eingezahlt haben. Wenn nun der Staat sagt, das Großziehen von Kindern ist eine so wichtige Aufgabe für die ganze Gesellschaft, dass wir sie extra honorieren – dann soll auch die ganze Gesellschaft dafür zahlen.

Also muss man die Lücke aus Steuermitteln füllen: Denn dann sind auch Beamte, Selbstständige und Politiker dabei. Füllt man sie rein aus den Rentenbeiträgen, muss die Last von viel weniger Schultern getragen werden: von Arbeitnehmern und ihren Firmen. Dabei geht das Thema alle an. Das Rentenplus für jüngere Mütter wird genau deswegen aus Steuermitteln finanziert.

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