Ukraine will Atomstrom nach Deutschland liefern

Deutschland will unabhängig werden vom russischen Gas - und die Ukraine will genau dabei helfen.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
14  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Das stillgelegte Atomkraftwerk Grohnde.
Das stillgelegte Atomkraftwerk Grohnde. © Julian Stratenschulte/dpa

Kiew/Berlin - Die Ukraine will Deutschland mit der Lieferung von Atomstrom auf dem Weg aus der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen unterstützen.

"Wir haben eine ausreichende Menge an Strom in der Ukraine dank unserer Kernkraftwerke"

"Derzeit exportiert die Ukraine ihren Strom nach Moldau, Rumänien, in die Slowakei und nach Polen. Aber wir sind durchaus bereit, unsere Exporte auf Deutschland zu erweitern", sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben eine ausreichende Menge an Strom in der Ukraine dank unserer Kernkraftwerke. Bei meinem Besuch in Berlin und dann auch in Brüssel werde ich das ansprechen."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Schmyhal wird am Samstag in Berlin erwartet und am Sonntag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt empfangen. Parallel zum russischen Einmarsch Ende Februar hatte die Ukraine sich zusammen mit dem Nachbarland Moldau vom ehemals sowjetischen Stromnetz abgekoppelt. Mitte März erfolgte die Synchronisierung mit dem europäischen Netzwerk.

Seitdem exportiert das Land täglich zwischen 400 und 700 Megawatt Strom in die Europäische Union und nach Moldau. Schmyhal will die Exportquoten für die EU nun um ein Vielfaches erhöhen. "Das wäre für beide Seiten sehr gut. Die EU bekäme mehr Energie und wir die Devisen, die wir dringend benötigen", sagte der Ministerpräsident.

Stromverbrauch in der Ukraine massiv zurückgegangen

In der Ukraine werden Atomkraftwerke sowjetischer Bauart mit einer Gesamtkapazität von mehr als 14 Gigawatt betrieben. Sechs Blöcke im Atomkraftwerk Saporischschja in Enerhodar befinden sich allerdings seit März unter russischer Kontrolle. Die internationale Gemeinschaft ist in großer Sorge, dass Kriegshandlungen in der Nähe des größten Atomkraftwerks Europas zu einem Atomunfall führen könnten.

Mit dem russischen Einmarsch ist aufgrund der Kämpfe, der Fluchtbewegung und des Wirtschaftseinbruchs auch der Stromverbrauch in der Ukraine massiv zurückgegangen. Damit wurden Kapazitäten für den Export frei.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
14 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Irlmayer am 04.09.2022 11:19 Uhr / Bewertung:

    Atomstrom aus der Ukraine, Flüssiges Gas aus China (von China billig in Russland eingekauft) auf dem Seeweg... Tolle Energiewende. Angeblich kostet uns das nicht mehr, als eine Kugel Eis, laut den Grünen. Das Geld ist weg, Herr Habeck. Wo bleibt der Strom?
    Mit einer "Tankfüllung" ihres E-Autos läuft meine Waschmaschine über ein Jahr.

  • Himbeergselchts am 04.09.2022 20:08 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Irlmayer

    Herr Habeck kann nicht das Nichtstun der Verursacher/innen der Union binnen 9 Monaten ausgleichen. Sie erinnern sich, wer jahrelang den Ausbau erneuerbare Energien forderte und wer nichts dazu getan hat und auf Putins Gas setzte.

  • Irlmayer am 05.09.2022 09:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Himbeergselchts

    Herr Habeck hätte aber andere Möglichkeiten, als möglichst undiplomatisch aus einer gespannten Lage eine totale Krise zu machen, mit Vorsatz.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.