Ugandischer Rebellen-Anführer soll vor Weltstrafgericht

Für die Kämpfer der LRA wird es immer enger. Einem ihrer Anführer, der vergangene Woche festgenommen wurde, soll in Den Haag der Prozess gemacht werden. Aber Rebellenchef Joseph Kony bleibt unauffindbar.
dpa |
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Kampala - Ein führender Kommandeur der berüchtigten ugandischen Rebellenorganisation LRA soll dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag überstellt werden. Dominic Ongwen sei an Kräfte der Afrikanischen Union (AU) übergeben worden und solle nun zunächst nach Uganda gebracht werden, sagte Vize-Außenminister Henry Oryem Okello am Mittwoch. Dort würden alle nötigen Papiere und Dokumente ausgestellt, um ihn nach Den Haag zu fliegen und dort ein Verfahren gegen ihn zu eröffnen.

"Wir haben den Familien, die in Norduganda ihre Angehörigen verloren haben, versichert, dass Ongwen der Justiz überstellt wird", betonte Okello. Der 34-jährige Rebell, der selbst als Kind von der LRA verschleppt worden war, gilt als einer der wichtigsten Stellvertreter des brutalen LRA-Kommandeurs Joseph Kony.

US-Soldaten hatten ihn vergangene Woche der Zentralafrikanischen Republik in Gewahrsam genommen. Ob er sich freiwillig stellte oder gefangen genommen wurde, war weiter unklar.

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Gegen Ongwen liegt seit 2005 ein Haftbefehl des IStGH wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Rund 200 US-Spezialkräfte unterstützen AU-Truppen bei der Suche nach dem flüchtigen Kony und seinen engsten Mitarbeitern. Die Rebellen halten sich im dichten Dschungel der Region versteckt.

Die Lord's Resistance Army (Widerstandsarmee des Herrn) (LRA) hatte seit 1987 den Norden Ugandas terrorisiert und Tausende Kinder als Soldaten zwangsrekrutiert. Viele Mädchen wurden als Sexsklavinnen missbraucht. 2005 zog sich die Gruppe aus dem Gebiet zurück und macht seither das Grenzgebiet zwischen Zentralafrika, dem Südsudan und dem Kongo mit Angriffen und Verschleppungen unsicher.

Der Sprecherin des US-Außenministeriums, Marie Harf, zufolge wurde das Vorgehen mit den Regierungen Ugandas und der Zentralafrikanischen Republik abgestimmt. Uganda wollte ursprünglich, dass Ongwen in dem Land der Prozess gemacht und nicht nach Den Haag überstellt wird.

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