Trend setzt sich fort: Asylzahlen mehr als halbiert

Fast 100.000 weniger Asylerstanträge als im Vorjahr – das Bundesinnenministerium begründet das mit den deutschen Maßnahmen. Es gibt aber auch andere Gründe.
dpa |
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Die Zahl der Asylerstanträge ist zurückgegangen - das Bundesinnenministerium führt das auch auf Grenzkontrollen zurück. (Symbolbild)
Die Zahl der Asylerstanträge ist zurückgegangen - das Bundesinnenministerium führt das auch auf Grenzkontrollen zurück. (Symbolbild) © Harald Tittel/dpa
Berlin

Die Asylzahlen sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums weiter deutlich rückläufig. Die Zahl der in diesem Jahr bisher gestellten sogenannten Erstanträge hat sich demnach im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert. Wie ein Ministeriumssprecher auf Nachfrage mitteilte, waren es zwischen Januar und Oktober 97.277 Asylerstanträge, im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor waren es noch 199.947. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Monate fort.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sagte zu "Bild", die zuerst über die Zahlen berichtet hatte: "Unsere Migrationswende wirkt. Wir haben die Pull-Faktoren und die Magnetwirkung Deutschlands auf die illegale Migration erheblich reduziert." 

Ministerium: 18.600 Zurückweisungen und Zurückschiebungen

Der Ministeriumssprecher verwies auch auf Grenzkontrollen. Seit Mai dieses Jahres seien rund 18.600 Personen an den deutschen Binnengrenzen zurückgewiesen oder zurückgeschoben worden – also entweder direkt an der Grenze abgewiesen oder nach einem Aufgriff zurückgebracht worden. Dobrindt hatte kurz nach dem Antritt der Regierung im Mai angeordnet, dass auch Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden sollen.

Maßnahmen von Balkan-Staaten zur Reduzierung der Zahlen dürften ebenfalls eine Rolle spielen. Ein weiterer Faktor ist die veränderte Lage in Syrien, wo im vergangenen Dezember Langzeitmachthaber Baschar al-Assad gestürzt worden war. Der Migrationforscher Franck Düvell von der Universität Osnabrück hatte bei "t-online" kürzlich gesagt: "Es gibt insgesamt weniger Drang, nach Europa zu flüchten."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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