Spontaner Assad-Besuch bei Putin

Im syrischen Bürgerkrieg steht Machthaber Assad mit dem Rücken zur Wand, seit Jahren wurde er wegen des Bürgerkriegs auch nicht mehr im Ausland gesehen. Nun hat er in Moskau seinen engen Verbündeten getroffen, Kremlchef Putin.
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Kremlchef Wladimir Putin begrüßt Syriens Präsident Baschar al-Assad in Moskau.
dpa Kremlchef Wladimir Putin begrüßt Syriens Präsident Baschar al-Assad in Moskau.

Im syrischen Bürgerkrieg steht Machthaber Assad mit dem Rücken zur Wand, seit Jahren wurde er wegen des Bürgerkriegs auch nicht mehr im Ausland gesehen. Nun hat er in Moskau seinen engen Verbündeten getroffen, Kremlchef Putin. Eine Demonstration der Stärke?

Moskau - Bei einem überraschenden Besuch in Moskau hat der umstrittene syrische Machthaber Baschar al-Assad mit Kremlchef Wladimir Putin über Russlands Militäreinsatz in Syrien beraten.

"Eine langfristige Lösung (des Konflikts) kann nur auf der Basis eines politischen Prozesses erreicht werden", sagte Putin heute nach Kremlangaben. Moskau gilt als der engste Verbündete der Führung in Damaskus.

Nach Informationen aus Syrien war das zuvor nicht angekündigte Treffen am Dienstagabend Assads erster Auslandsbesuch seit Ausbruch des Bürgerkrieges 2011. Vor zwei Jahren hatte es aber Gerüchte gegeben, Assad sei zu einem Besuch in die iranische Hauptstadt Teheran gereist.

Lesen Sie hier: Am Flughafen verhaftet: Münchner Islamist wollte ins Terrorcamp reisen

Russland sei bereit, seinen Beitrag nicht nur zum Kampf gegen den Terrorismus zu leisten, sondern auch zu einer politischen Lösung des Konflikts, betonte Putin. Zugleich wies er darauf hin, dass auch Russen und Bürger ehemaliger Sowjetrepubliken in Syrien gegen die Regierungstruppen kämpften. "Wir dürfen nicht zulassen, dass sie - mit Kampferfahrung und ideologisch gestärkt - nach Russland kommen", sagte er.

 

2000 russische Islamisten kämpfen für IS

 

Nach unterschiedlichen russischen Angaben sollen sich mehr als 2000 russische Staatsbürger und rund 7000 Menschen aus dem Gebiet der Ex-Sowjetunion der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben. Experten in Moskau warnen bereits vor einer steigenden Gefahr von Terroranschlägen durch Rückkehrer.

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Assad sei auf Einladung Putins nach Moskau gereist, meldete die syrische Nachrichtenagentur Sana. Assad erklärte demnach, der Einsatz der russische Luftwaffe habe dabei geholfen, die Ausbreitung des "Terrorismus" zu stoppen. Das syrische Regime und seine Medien bezeichnen alle Rebellen als Terroristen, auch gemäßigtere Gruppen.

 

Russland will Syrien weiterhin unterstützen

 

Putin und Assad seien sich einig gewesen, dass nur das syrische Volk das letzte Wort zur Zukunft des Landes habe, berichtete Sana. Assad habe der russischen Führung und dem russischen Volk dafür gedankt, "dass sie für die Einheit Syriens und seine Unabhängigkeit einstehen", hieß es nach Kremlangaben weiter. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte Syrien der Agentur Interfax zufolge weitere Unterstützung im Kampf gegen Terroristen zu.

Der syrische Oppositionelle Ahmed Kamel kritisierte, Assad habe Moskau heimlich besucht, weil er seinen eigenen Leuten nicht mehr vertraue. Putin wiederum habe mit dem Treffen zeigen wollen, "dass er in Syrien die Oberhand hat", meinte das Mitglied des Bündnisses Syrische Nationale Koalition, das ihren Sitz in Istanbul hat.

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Russlands Luftangriffe in dem Bürgerkriegsland stehen international in der Kritik. Russische Kampfjets hatten die Bombardements Ende September begonnen. Moskau nennt den IS als Hauptgegner. Die meisten Angriffe der russischen Luftwaffe richten sich aber nach Darstellung syrischer Aktivisten und der USA gegen verschiedene Rebellengruppen, die mit dem IS verfeindet sind. Russland weist dies zurück.

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