Skandal bei den Gebirgsjägern: Justiz schaltet sich ein

Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft: Gegen einen Soldaten der Gebirgsjäger der Edelweiß-Kaserne in Mittenwald wird wegen des Verdachts auf vorsätzliche Körperverletzung ermittelt.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Illustration
dpa Illustration

MITTENWALD - Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft: Gegen einen Soldaten der Gebirgsjäger der Edelweiß-Kaserne in Mittenwald wird wegen des Verdachts auf vorsätzliche Körperverletzung ermittelt.

Die ekelerregenden Aufnahmerituale bei den Bundeswehr-Gebirgsjägern im oberbayerischen Mittenwald sind ein Fall für die Justiz. Die Münchner Staatsanwaltschaft hat gegen einen Soldaten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der vorsätzlichen Körperverletzung eingeleitet, wie ein Sprecher der Behörde am Freitag sagte.

Die Tat steht im Zusammenhang mit dem sogenannten „Fuxtest“, den neue Mitglieder der Eliteeinheit über sich ergehen lassen mussten. Dazu gehörte das Essen von roher Schweineleber oder Alkoholkonsum bis zum Erbrechen. Mittlerweile steht fest, dass Vorgesetzte von den verbotenen Mutproben wussten.

Die internen Ermittlungen der Bundeswehr zu dem Jahrzehnte praktizierten „Hochzugkult“ sind weitgehend abgeschlossen. Sie müssten nun bewertet und dem Wehrbeauftragten des Bundestages übergeben werden, sagte ein Sprecher der in Sigmaringen stationierten 10. Panzerdivision, zu der die Gebirgsjäger gehören. Ein Ex-Soldat hatte den Stein mit einer Eingabe an den Wehrbeauftragten Reinhold Robbe ins Rollen gebracht.

Der Fall datiert vom Juni 2009. Die verbotenen Mutproben waren aber seit langem gängige Praxis bei den Gebirgsjägern. Zu den Schikanen gehörte auch das Essen von Rollmöpsen mit Bierhefe, was innerhalb kürzester Zeit zu heftigem Erbrechen führt. Die Soldaten durften darüber mit ihren Vorgesetzten nie sprechen. Dennoch wussten Ausbilder dies, hätten es aber verboten, hatte der Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 233, Fred Siems, am Donnerstag gesagt. Die „Fuxtests“ fanden demnach außerhalb der Kaserne, nicht in der Dienstzeit und nicht in Uniform statt.

dpa

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.