Sex-Mob-Opfer: "Hatte Angst, vergewaltigt zu werden"

An Silvester wurden zahlreiche Frauen in mehreren deutschen Städten Opfer sexueller Übergriffe. In Düsseldorf hat am Montag der erste Prozess wegen eines solchen Übergriffs begonnen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In der Silvesternacht kam es vor allem in der Nähe des Kölner Hauptbahnhofs zu Ausschreitungen und sexuellen Übergriffen.
dpa In der Silvesternacht kam es vor allem in der Nähe des Kölner Hauptbahnhofs zu Ausschreitungen und sexuellen Übergriffen.

Düsseldorf - Im ersten Prozess um sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht hat das mutmaßliche Opfer bekräftigt, von einem 33-Jährigen begrapscht worden zu sein. Der angeklagte Marokkaner habe ihr das Kleid hochgeschoben und ihr an den Po gefasst, sagte die 18-Jährige am Montag vor dem Düsseldorfer Amtsgericht aus. Sie sei von einer Gruppe von 15 bis 20 südländisch aussehenden Männern in der Düsseldorfer Altstadt umzingelt und von unzähligen Händen an Brüsten, Po und im Genitalbereich berührt worden.

"Wir kamen da nicht weg, überall spürte ich Hände", zitiert die "BILD"-Zeitung die Aussage der Frau vor Gericht. "Ich hatte Angst, vergewaltigt zu werden." Etwa drei Minuten habe dies gedauert. Sie habe große Angst gehabt und sei in Panik geraten. Schließlich habe sie sich in der Düsseldorfer Altstadt in eine Bar retten können, die von der Gruppe noch eine Zeit lang belagert worden sei.

 

Angeklagter bekommt Alibi von schwangerer Freundin

 

Später im Fernsehen habe sie dann einen der Täter wiedererkannt und daraufhin Anzeige erstattet. Die Anklage wirft ihm sexuelle Nötigung vor. Die 16-jährige Freundin des Angeklagten, im fünften Monat schwanger, behauptete dagegen, ihr Freund sei mit ihr in einer Disco in der Nähe gewesen. Freunde, die dabei gewesen seien, wollte sie aber trotz mehrfacher Nachfrage der Staatsanwältin nicht nennen.

Lesen Sie hier: Kölner Sex-Mob - Polizei warnte zwei Tage vorher

Der Mann soll noch zwei weitere Straftaten begangen haben, bei denen es um gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung geht. Außerdem ist er wegen vier Diebstählen vorbestraft.

 

Opfer erkennt mutmaßlichen Täter im Fernsehen

 

Die Frau will ihren mutmaßlichen Peiniger im Fernsehen wiedererkannt haben: Er hatte sich in einem Beitrag von "Spiegel TV" zu Diebstählen und Diebesbanden interviewen lassen. In der Düsseldorfer Altstadt war der Beschuldigte daraufhin von Ermittlern erkannt und festgenommen worden.

Der 33-Jährige war bereits beim Auswerte- und Analyseprojekt "Casablanca" erfasst worden und durch eine Reihe von Delikten aufgefallen. Im "Casablanca"-Projekt hatte die Polizei 2244 Verdächtige aus Nordafrika erfasst, die in der Landeshauptstadt als Diebe ihr Unwesen treiben sollen. Für den Prozess am Amtsgericht sind vier Verhandlungstage geplant. Er soll am 20. April fortgesetzt werden.

Lesen Sie hier: Bayerischer Verfassungsschutzbericht - Extremismus hat Hochkonjunktur

Nicht nur in Köln, auch in Düsseldorf sollen in der Silvesternacht in größerem Umfang Frauen sexuell belästigt worden sein. 118 Strafanzeigen seien deswegen in der Landeshauptstadt erstattet worden, berichtete die Polizei. Teilweise seien die sexuellen Übergriffe mit Diebstahl und Raub verbunden gewesen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.