Schule geht los: Mecklenburg-Vorpommern macht den Anfang
Schwerin - Als erstes Bundesland startet Mecklenburg-Vorpommern am Montag ins neue Schuljahr. Erstmals seit der coronabedingten Schulschließung Mitte März sollen alle 152.700 Schülerinnen und Schüler wieder täglich zur Schule gehen.
Das Bildungsministerium garantiert jedem Grundschüler vier Stunden am Tag. In den weiterführenden Schulen sind es fünf Stunden. Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) ist jedoch überzeugt, dass viele Schulen mehr Präsenzunterricht ermöglichen werden.
Von den 13.000 Lehrern im Land fallen rund 400 für den Unterricht vor der Klasse aus, weil ihr Corona-Risiko zu hoch ist. Deshalb soll ein Teil des Unterrichts weiterhin als Fernunterricht gegeben werden.
Um das Infektionsrisiko zu verringern, werden die Schüler in feste Gruppen eingeteilt, die sich in der Schule nicht begegnen sollen. Innerhalb der Gruppen sind die Abstandsregeln aufgehoben. Die Gruppen umfassen bei den Kleineren die Klassenstufen eins bis vier - also komplette Grundschulen - und bei den Älteren jeweils zwei aufeinanderfolgende Klassenstufen. Im Schulbus werden jedoch alle zusammen sein. Dort gilt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes.
Die Lehrergewerkschaft VBE sieht dem Schulstart mit gemischten Gefühlen entgegen. "Natürlich haben wir Lehrerinnen und Lehrer auch ein Bauchgrummeln, wenn wir an den Schulstart denken und parallel sehen, dass die Infektionszahlen wieder steigen", erklärte der Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Michael Blanck. "Und vor allem die Sorglosigkeit, die sich in der Gesellschaft anscheinend immer weiter breit macht, bereitet uns Sorgen." Auch bei konsequenter Einhaltung aller Hygieneregeln an den Schulen sei den Lehrkräften klar, "dass es nach und auch schon vor der Schule zu einer Vermischung der Gruppen kommen wird, die in den Schulen strikt getrennt werden", sagte Blanck.
Auch auf einigen Inseln in Schleswig-Holstein beginnt am Montag wieder die Schule. Hamburg folgt am Donnerstag. In der Woche darauf geht es in Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und im übrigen Schleswig-Holstein los.
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