Rund 70 Verletzte durch Gewalt nach Hamburger Mai-Demo

Bei sogenannten "Revolutionären 1.-Mai-Demonstrationen" ist es in Berlin und Hamburg zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und radikalen Linken gekommen.
dpa |
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Berlin/Hamburg -  In beiden Städten wurden Polizisten am Donnerstagabend mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen.

In Hamburg setzte die Polizei Wasserwerfer, Schlagstöcke sowie Pfefferspray ein. In der Hansestadt wurden insgesamt 20 Polizisten verletzt. Das sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Zur Zahl der verletzten Demonstranten konnte die Polizei keine Angaben machen.

Ein Sanitäter hatte am Donnerstagabend aber von mehr als 50 Demonstranten berichtet, die behandelt werden mussten. An der Demo hatten rund 2200 Menschen teilgenommen. Etwa 500 von ihnen stufte die Polizei als gewaltbereit ein. Im Anschluss an die sogenannte "Revolutionäre 1. Mai-Demonstration" in Hamburg war es auch in den vergangenen Jahren regelmäßig zu Krawallen gekommen. In diesem Jahr klagte die Polizei über ungewöhnlich massive Angriffe.

Nach dem Wasserwerfereinsatz zogen viele Demonstranten in Richtung "Rote Flora" zu einer Abschlusskundgebung. Im Schanzenviertel kehrte dann relativ schnell Ruhe ein. Die Stadtreinigung rückte bereits wenige Stunden nach dem Polizei-Einsatz aus und machte sauber. In der Nacht waren keine Gruppen mehr unterwegs, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehr rückte vergleichsweise selten aus, um kleinere Brände zum Beispiel von Müllcontainern zu löschen. Es sei weniger gewesen als erwartet, hieß es.

In Berlin marschierten die rund 19 000 Teilnehmer - weit mehr als ursprünglich erwartet - zur Zentrale der Bundes-SPD. Wiederholt griffen Demonstranten auch hier Einsatzkräfte an. Böller wurden gezündet, Steine, Flaschen und Farbbeutel flogen.

Dennoch zeigte sich die Polizei weitgehend zufrieden. Immer weniger Menschen ließen sich von Gewalt mitreißen, sagte ein Sprecher. Die Polizei sei besonnen und zugleich konsequent vorgegangen, sagte Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) im Sender RBB.

Vor dem mit Gittern und Polizeiwagen gesicherten Willy-Brandt-Haus beendeten die Demonstranten ihren Zug mit einer Kundgebung. Danach kam es noch stundenlang zu Rangeleien in Kreuzberg. Polizisten setzten etwa am U-Bahnhof Hallesches Tor Reizgas ein. Wie ein Polizeisprecher sagte, wurden dort fünf Beamte verletzt.

Wie viele Beamte und Demonstranten insgesamt verletzt wurden und wie viele Festnahmen es gab, konnte die Polizei in der Nacht noch nicht sagen. Sie verwies auf die Pressekonferenz des Innensenators, der am Freitag eine Bilanz vorlegen will.

Die Berliner Feuerwehr zog bereits in der Nacht ein erstes positives Fazit: Es habe wenig Einsätze gegeben, die vom 1. Mai geprägt waren. Vom Einsatzaufkommen sei es fast mit anderen Tagen zu vergleichen gewesen, hieß es.

In beiden Städten war ein Großaufgebot an Beamten im Einsatz: In Berlin waren es am Mai-Feiertag insgesamt 6400, in Hamburg 1800. Der Nahverkehr war hier wie dort streckenweise unterbrochen.

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