Regierung hält an Afghanistan-Einsatz fest: Chefsache Krieg
POTSDAM - Bundeskanzlerin unterbricht ihren Urlaub und hat einen wichtigen Termin: Sie besucht die Kommando-Zentrale der Bundeswehr für den Afghanistan-Einsatz in Potsdam. Damit will sie ein deutliches Zeichen setzen.
Eigentlich wäre sie noch im Osterurlaub auf Gomera gewesen, doch den hat Bundeskanzlerin Angela Merkel abgebrochen und zwei Termine kurzfristig eingeschoben: die Trauerfeier für die getöteten Bundeswehrsoldaten am Freitag und einen Besuch in der Kommando-Zentrale in Potsdam am Samstag. Die Botschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel: Der Afghanistan-Einsatz wird Chefsache.
Nachdem Klagen von Soldaten, sie fühlten sich von der Regierung im Stich gelassen, immer lauter geworden waren, kündigte Merkel in Potsdam nun an, dass mögliche Ausrüstungs- und Ausbildungsmängel geprüft werden. Allerdings watschte sie den neuen Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus (FDP) massiv öffentlich ab: „Da ist leider viel Inkompetentes gesagt worden.“ So hatte er eine Entsendung von Leopard-2-Kampfpanzern gefordert. Die sind in der Gegend um Kundus aber nicht einsetzbar, weil die meisten Brücken ihrem Gewicht nicht standhalten würden.
Merkel machte – unter anderem in einer Videokonferenz mit Soldaten in Kundus – sehr deutlich, dass die Regierung an dem Einsatz festhält. Ihn als „Krieg“ zu bezeichnen, nannte sie „verständlich“. tan
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