Polizistenmörder wegen Terrorismus vorbestraft

Der Mann, der vergangene Nacht einen Polizisten und seine Freundin in Frankreich ermordet hat, saß bereits wegen Terrorismus im Gefängnis. Er war Mitglied in einem Netzwerk, das Dschihadisten in das pakistanisch-afghanische Grenzgebiet brachte.
von  az/dpa
Der Polizistenmörder hat sich bei Verhandlungen mit der französischen Polizei-Spezialeinheit RAID auf den IS berufen.
Der Polizistenmörder hat sich bei Verhandlungen mit der französischen Polizei-Spezialeinheit RAID auf den IS berufen. © imago

Paris - Der in der Nacht zum Dienstag in Frankreich erschossene mutmaßliche Polizistenmörder war nach französischen Medienberichten wegen Terrorismus vorbestraft. Es handele sich um einen 25-jährigen Franzosen, der 2013 zu drei Jahren Haft verurteilt worden sei, berichteten die Zeitung "Le Monde" und der Sender Europe 1 übereinstimmend. Sechs Monate der Strafe seien zur Bewährung ausgesetzt worden.

In dem Prozess ging es demnach um ein Netzwerk, das Dschihadisten in das pakistanisch-afghanische Grenzgebiet brachte. Der Mann sei wegen "krimineller Vereinigung zur Vorbereitung von Terrorakten" schuldig gesprochen worden, so "Le Monde" unter Berufung auf Justizkreise.

Eine offizielle Bestätigung für diese Informationen gab es zunächst nicht. Der Angreifer hatte am Montagabend nach Darstellung der Behörden einen 42 Jahre alten Polizisten vor dessen Haus erstochen und sich dann im Gebäude verschanzt. Als Spezialkräfte der Polizei das Haus stürmten und den Mann erschossen, fanden sie die Leiche der Lebensgefährtin des Polizisten.

Attentäter berief sich auf den IS

Der Mann habe sich bei Verhandlungen mit der Polizei-Spezialeinheit RAID auf den IS berufen. Die von der Terrormiliz als Sprachrohr genutzte Nachrichtenagentur "Amaq" berichtete zudem unter Verweis auf eine nicht näher spezifizierte Quelle, dass der Täter Kämpfer des IS gewesen sei.

Bei der Attacke auf den Polizisten vor dessen Haus in der Gemeinde Magnanville soll der Mann laut Augenzeugen auf Arabisch "Allah ist groß" gerufen haben, wie die Zeitung "Le Parisien" berichtete.

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