PKK bestreitet Schuld an Terroranschlag
Geheimdienstmitarbeiter hätten eine Beteiligung der kurdischen Arbeiterpartei verneint, berichtet eine türkische Zeitung. Derweil gab es die ersten Festnahmen: Jugendliche, die in einen Keller geflüchtet waren.
Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hat einem Medienbericht zufolge jegliche Verantwortung für den Terroranschlag in Istanbul abgelehnt. Dies berichtete die Zeitung «Milliyet» am Montag unter Berufung auf einen Geheimdienstmitarbeiter in Ankara. Außerdem habe die Polizei drei Jugendliche festgenommen.
Die 16 und 17 Jahre alten Jugendlichen seien im Keller einer Wohnung in der Nähe des Explosionsorts aufgegriffen worden, schrieb die Zeitung weiter. Die Polizei habe damit am Sonntagabend auf einen Hinweis von Anwohnern reagiert. Die drei hätten erklärt, sie hätten sich in dem Keller versteckt, weil sie nach den Explosionen Angst bekommen hätten, schrieb das Blatt.
Verantwortliche für Anschlag weiter unklar
Bei zwei Bombenexplosionen in der türkischen Metropole waren am Sonntagabend mindestens 15 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden. Premierminister Recep Tayyip Erdogan sagte daraufhin seine Termine für Montag ab, um nach Istanbul zu reisen. Präsident Abdullah Gul verurteilte die Angriffe. Welche Terrorgruppe hinter dem Anschlag steht, war zunächst noch unklar. Die Sicherheitsbehörden vermuteten laut Medienberichten die PKK hinter dem Anschlag. Darauf weise die Methode hin, erst eine Bombe zu zünden und mit einer zweiten die Helfer zu treffen. In der Vergangenheit hatten radikale Islamisten mehrfach Attentate mit Dutzenden Toten etwa auf Synagogen oder das britische Konsulat verübt. «Mit Gewalt, dem Töten unschuldiger Menschen und Terrorismus können keine Ziele erreicht werden», sagte Präsident Gul nach den Explosionen. Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer verurteilte den Bombenanschlag ebenfalls scharf. «Dieser abscheuliche Terrorangriff war gezielt und brutal gegen Zivilisten gerichtet.» Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte: «Deutschland ist in dieser schwierigen Lage an der Seite der Türkei und seiner Menschen.» (dpa/AP)