Norweger Stoltenberg wird Nato-Generalsekretär

Der langjährige norwegische Regierungschef Jens Stoltenberg wird neuer Nato-Generalsekretär. Dies haben die Botschafter der 28 Nato-Staaten in Brüssel entschieden.
dpa |
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Der langjährige norwegische Regierungschef Jens Stoltenberg wird neuer Nato-Generalsekretär. Dies haben die Botschafter der 28 Nato-Staaten in Brüssel entschieden. Stoltenberg wird sein Amt am 1. Oktober antreten.

Brüssel/Berlin - Sein Vorgänger, der Däne Anders Fogh Rasmussen, scheidet Ende September nach fünf Jahren an der Spitze des Nordatlantischen Bündnisses aus.

Stoltenberg ist der 13. Generalsekretär der Nato, seit dieser Posten 1952 geschaffen wurde. Er ist der erste Norweger an der Spitze der Allianz. Die Entscheidung des Nato-Rates muss noch am 1. April von den Außenministern des Bündnisses in Brüssel bekräftigt werden.

"Jens Stoltenberg ist die beste Wahl, die ich mir vorstellen kann", lobte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in Berlin. "Als versierter Diplomat bringt er genau das Profil mit, das wir in diesen turbulenten und auch schwierigen Zeiten brauchen."

Die USA begrüßten die Entscheidung mit den Worten: "Wir sind sicher, dass er der beste Mann ist, um Stärke und Einheit der Allianz zu gewährleisten". Stoltenberg sei ein gestandener Politiker, der seinen Einsatz für die Nato bereits unter Beweis gestellt habe.

Frankreichs Präsident François Hollande würdigte Stoltenberg als "wertvollen Trumpf" für die Nato, "besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Spannungen um die Krise in der Ukraine".

Stoltenberg sagte nach einem Treffen mit seiner norwegischen Arbeiterpartei: "Die Nato ist Jahrzehnte lang der Schlüssel zur Sicherheit seiner Mitgliedsstaaten gewesen. Es ist eine wichtige Allianz, die ihre Bedeutung nicht zuletzt durch die dramatischen Ereignisse in der Ukraine und auf der Krim in den vergangenen Wochen gezeigt hat."

Der Sozialdemokrat war 2000/2001 Ministerpräsident Norwegens und dann wieder von Oktober 2005 bis zu seiner Wahlniederlage im Oktober 2013. Die Wahl 2013 hatte er verloren, obwohl er als ausgesprochen beliebt galt. Nach zwei Legislaturperioden galt sein Kabinett vielen Wählern als politikmüde.

Stoltenberg war einer breiten internationalen Öffentlichkeit bekanntgeworden, als er im Juli 2011 nach dem Amoklauf eines Attentäters in Norwegens Hauptstadt Oslo und auf der Insel Utøya, bei dem 77 Menschen ums Leben kamen, das Land zu beruhigen versuchte.

Zu den wichtigsten Aufgaben des Nato-Generalsekretärs wird nach Angaben von Diplomaten das Verhältnis zwischen der Nato und Russland angesichts der Ukraine-Krise sowie das Dringen auf höhere Verteidigungsausgaben der Nato-Mitglieder gehören. Der bisherige Generalsekretär Rasmussen wird sich de facto Anfang September bei dem in Wales geplanten Nato-Gipfel von den Staats- und Regierungschefs des Bündnisses verabschieden. Dort dürfte auch Stoltenberg offiziell begrüßt werden.

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