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Neuer Corona-Öffnungsplan: Entlassen in den Irrgarten

Der deutschen Regulierungswut wurde mit dem neuen Öffnungsplan die Krone aufgesetzt. Ein Kommentar von Landtags-Korrespondent Ralf Müller.
Ralf Müller |
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Gab es da nicht einmal die Forderung nach Klarheit und Einheitlichkeit, die Absage an "Flickenteppiche" und Unübersichtlichkeit bei der Corona-Pandemie-Bekämpfung?

Gerecht geworden sind die Ministerpräsidenten diesen Maßstäben noch nie so richtig, aber mit den Beschlüssen vom Mittwoch haben sie der deutschen Regulierungswut die Krone aufgesetzt. In dem Bemühen, es möglichst allen ein bisschen recht zu machen, haben die Länderchefs erreicht, dass alle meckern.

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Die einen, weil es ihnen mit den Öffnungen zu langsam geht und die anderen, weil sie es für unverantwortlich halten, vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen und dem Vordringen von mutierten Virusvarianten überhaupt über Öffnungen nachzudenken. Und die Dritten, weil sie sich wegen des Spiels mit Inzidenzwerten veräppelt vorkommen.

Erst sollten es 50 sein, dann 35, jetzt wieder 50 bis 100. Wenn man gewusst hätte, was bei dieser Ministerpräsidentenkonferenz herauskommt, hätte man geraten, bis zum 22. März am besten gar nichts zu machen. Dann hätten viele geschimpft, aber wenigstens hätten alle gewusst, woran sie sind.

Klarheit und Einheitlichkeit sind spätestens seit Öffnung der Baumärkte in Bayern sowieso dahin. Bei den Schulen kann jedes Bundesland ohnehin machen, was es will und im Übrigen werden Kunden, Gäste, Händler und Gastronomen für die Zeit bis Ende März in einen Irrgarten entlassen.

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Sicher: Der Ruf nach einer Öffnungsperspektive wurde beantwortet und positiv verbeschieden, aber auf eine Art und Weise, welche die Beteiligten weitgehend ratlos zurücklässt. Das kommt eben heraus, wenn man größtmögliche Gerechtigkeit praktizieren will. Während sich Deutschland zu Tode reguliert, nähert man sich woanders der Durchimpfung der Bevölkerung.

Auf diese fünf Lockerungsstufen haben sich Bund und Länder geeinigt.
Auf diese fünf Lockerungsstufen haben sich Bund und Länder geeinigt. © Bundesregierung

Zur Profession der Steuerberater, die ihr Geld mit dem Steuerparagraphendschungel verdienen, könnte sich der Job des Pandemie-Lotsen gesellen, der gegen Honorar Tipps gibt, wie man die Lücken des Öffnungswerks am besten ausnutzt.

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  • 60er pauli am 04.03.2021 17:27 Uhr / Bewertung:

    Ist doch sowieso nur Schwachsinn was da wieder fabriziert wurde . blinder Aktionismus
    .
    Alles dient nur dazu um das versagen der Regierung zu vertuschen .
    Angefangen bei hr Spahn der redet und redet und dann noch nicht mal die schnelltests bestellt hat !
    Astrazena sollte nur unter 65 verimpft werden ,söder will alle die sich impfen lassen wollen damit impfen ! Nein geht nicht jetzt wird astrazena doch für über 65 jährige genommen ? Wer ist so überheblich alles was zu einer gesamtverbesserung beiträgt zu boykottieren ? Nur die unaussprechliche und der hr lauterbach .
    Wir sind 2030 noch nicht fertig mit dem impfen .
    Einfach nur noch lächerlich ,aber bald sind Wahlen gott sei dank

  • Bongo am 04.03.2021 19:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von 60er pauli

    Und wen wählen Sie dann? Diejenigen, die weggetaucht sind, keine Verantwortung übernehmen und nur hin und wieder auftauchen , um schlau zu reden und zu kritisieren. Merke: Nur wer arbeitet und handelt macht auch Fehler!

  • 60er pauli am 05.03.2021 07:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bongo

    Das ist ihre Meinung aber nicht meine somit von keinem Interesse für mich . Da können sie noch soviel Kommentieren . Bleiben sie gesund damit auch sie noch zur Wahl können .

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